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AUSLAND/2271: Erster UN-Mandela-Preis geht an namibische Augenärztin (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS-Tagesdienst vom 5. August 2015

Gesundheit: Erster UN-Mandela-Preis geht an namibische Augenärztin



Bild: © Mit freundlicher Genehmigung des UN-Komitees für den Nelson-Rolihlahla-Mandela-Preis 2015

Helena Ndume
Bild: © Mit freundlicher Genehmigung des UN-Komitees für den
Nelson-Rolihlahla-Mandela-Preis 2015

WINDHUK (IPS) - Die Augenärztin Helena Ndume ist für ihr ehrenamtliches Engagement im Kampf gegen Blindheit und andere Sehbehinderungen in Namibia und anderen Entwicklungsländern mit dem diesjährigen und ersten Nelson-Rolihlahla-Mandela-Preis der Vereinten Nationen ausgezeichnet worden.

Nach Angaben der Non-Profit-Organisation 'SEE International' mit Sitz in Santa Barbara im US-Bundesstaat Kalifornien hat Ndume allein in ihrem Heimatland Namibia 30.000 Patienten kostenlos Intraokularlinsen eingesetzt und ihnen dadurch ihr Augenlicht zurückgegeben. In diesem Sommer ist sie in Namibia und der Demokratischen Republik Kongo unterwegs, um im Rahmen von drei SEE-Programmen 700 weitere Eingriffe vorzunehmen.

Geboren in Namibia lebte Ndume ab ihrem 15. Lebensjahr in Sambia, Gambia und Angola im Exil. Später ging sie zum Medizinstudium nach Deutschland, wo sie 1989 an der Universität von Leipzig ihren Doktor machte.

Ursprünglich wollte sie Modedesignerin werden wollen. "Doch der Bildungssekretär der SWAPO (der spätere namibische Premierminister Nahas Angula) erklärte mir damals: 'Das kommt nicht in Frage. Wir brauchen keine Modeschöpfer in einem unabhängigen Namibia. Wir brauchen Ärzte, und ich möchte, dass du Ärztin wirst.'"

Ndume leitet die Abteilung für Augenheilkunde des Zentralkrankenhauses in Windhuk, dem größten Krankhaus Namibias. Wie sie nach ihrer Rückkehr aus New York erklärte, wo sie die Auszeichnung zu Ehren des ehemaligen südafrikanischen Befreiungskämpfers und Präsidenten Nelson Mandela im Empfang genommen hatte, "gehört der Preis Namibia". Wie sie weiter erklärte, "dürfen wir unsere Blinden nicht im Stich lassen. Und ich mag mich nicht in mein Büro einschließen, wenn mein Land mich braucht."

Ndume teilt sich den diesjährigen Preis mit dem früheren portugiesischen Staatschef Fernando Branco Sampaio, der für seinen Einsatz zur Wiedereinführung der Demokratie in Portugal (Nelkenrevolution von 1974) und der Menschenrechte weltweit gewürdigt wurde. (Ende/IPS/kb/05.08.2015)


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http://www.ipsnews.net/2015/08/mandela-prizewinner-from-namibia-still-bringing-sight-to-the-blind/

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IPS-Tagesdienst vom 5. August 2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2015

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