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ARTIKEL/1201: Interview mit dem ehemaligen Bundesärztekammerpräsident Prof. Jörg-Dietrich Hoppe (SHÄB)


Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 5/2011

"Ich würde alles noch einmal genau so machen"

Interview mit Prof. Jörg-Dietrich Hoppe
von Uwe Groenewold


Der scheidende Bundesärztekammerpräsident Prof. Jörg-Dietrich Hoppe (70) im Gespräch mit dem Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt.

In einer Rückschau auf seine zwölfjährige Amtszeit erinnert Prof. Jörg-Dietrich Hoppe an die Einführung des DRG-Systems und der Praxisgebühr. Der Bundesärztekammerpräsident bezieht noch einmal deutlich Stellung in Sachen Ärztemangel und Kliniksterben, Priorisierung und Rationierung. Mit sich und seinem Tun ist er zufrieden: "Ich würde alles noch einmal genau so machen", sagte Hoppe im Gespräch mit Uwe Groenewold.

Herr Prof. Hoppe, seit Ihrem Amtsantritt vor zwölf Jahren hat die Medizin gewaltige Fortschritte gemacht: gesetzlich finanzierte Früherkennungsmaßnahmen, neue Diagnose- und Behandlungsmethoden sowie medikamentöse Weiterentwicklungen in allen Bereichen. Gleichzeitig gilt die Gesundheitsbranche als Wachstumsmotor der Konjunktur. Hört sich so an, als sei alles prima gelaufen. Dem ist aber nur bedingt so, oder?

Hoppe: Ja, denn die Finanzausstattung der gesetzlichen Krankenversicherung ist beileibe nicht mit gleichem Tempo gestiegen, sodass längst nicht alle Erkrankten von den Gütern und Leistungen, die das heutige Gesundheitswesen zu bieten hat, profitieren können.

Gesetzlich Versicherte sind enttäuscht: Sie müssen Zusatzbeiträge für Ihre Krankenkasse entrichten, lange auf einen Termin beim Facharzt warten und in der Apotheke immer mehr dazu bezahlen. Für Viele ist die Zweiklassenmedizin längst Realität. Können Sie den Ärger verstehen?

Hoppe: Den kann ich gut nachvollziehen. Die Entwicklung, immer mehr aus eigener Tasche zu bezahlen, zeichnete sich bereits seit den 90er Jahren ab und trifft vor allem Menschen mit schmalerem Geldbeutel. Damals hoffte man vonseiten der Politik, dass die Bevölkerung das System weniger in Anspruch nehmen würde, wenn die persönliche finanzielle Belastung steigt. Im Schnitt zählen wir in Deutschland pro Jahr 18 Patient-Arzt-Kontakte; diese Zahl ist auch durch die Einführung der Praxisgebühr 2004 nicht geringer geworden. Auch die Krankenhäuser, wo jeder Patient in den ersten 14 Tagen Zuzahlungen leisten muss, haben nicht festgestellt, dass die Inanspruchnahme der stationären Leistungen geringer geworden ist. Und ganz wesentlich für die Menschen sind die Zuzahlungen bei Medikamenten; die tun Vielen sehr weh, insbesondere denen mit einer kleinen Rente. Mitunter können sie sich die verschriebenen Medikamente gar nicht leisten und müssen darauf verzichten.

In Lübeck hat eine viel beachtete Bürgerkonferenz zur Priorisierung stattgefunden. Politiker dagegen scheuen sich zu sagen, diese oder jene Leistung kann nicht mehr erstattet werden.

Hoppe: Wir benötigen natürlich eine Priorisierungsdebatte! Besonders um die Rationierung transparent zu machen und um gemeinsam zu entscheiden, welche Leistungen im Gesundheitswesen angeboten werden können und welche dazugekauft werden müssen. Die vertikale Priorisierung, also die Hierarchie innerhalb eines Krankheitsbildes (Stichwort: Wer bekommt eine Spenderniere?) und die horizontale Priorisierung, die bestimmte Formen der Gesundheitsversorgung regelt - das wird alles auf uns zukommen. Die Politiker weigern sich im Moment noch, das anzuerkennen. Aber das wird nicht mehr lange gutgehen.

Wer sollte denn solche Entscheidungen treffen?

Hoppe: Die Bundesärztekammer plädiert für die Bildung eines Gesundheitsrates, der Empfehlungen aussprechen soll. Es muss ein breiter Konsens gefunden werden zwischen Medizinern, Juristen, Ethikern und Patientenvertretern, wie unser Gesundheitswesen künftig strukturiert wird und welche Leistungen bezahlt und welche nicht bezahlt werden können. Die Letztverantwortung aber kann nur bei der Politik liegen.

Viele niedergelassene Ärzte sind unzufrieden. Ihre Arbeitsbelastung ist stark gestiegen, die Vergütung dagegen nicht. Eine Honorarreform und die Aktualisierung der Gebührenordnung für Ärzte sind in ihren Augen überfällig. Warum gelingt es nicht, Verbesserungen zu erreichen?

Hoppe: Die neue Gebührenordnung soll in diesem Jahr zumindest noch auf den Weg gebracht werden. Größtes Streitthema war die Öffnungsklausel, die es privaten Kassen ermöglicht hätte, Preise unabhängig von der GOZ und der GOÄ festzulegen. Diese Klausel ist nun endlich vom Tisch, sodass wir davon ausgehen, in absehbarer Zeit eine neue Gebührenordnung zu bekommen. Eine Honorarreform dagegen ist immer wieder zum Scheitern verurteilt. Die Gesamtfinanzierung der niedergelassenen Ärzteschaft ist budgetiert. Egal, was die KVen auch machen, die Decke ist immer zu kurz. Deshalb wird es immer Ärztegruppen geben, die von dem System profitieren, und andere, die schlechter wegkommen und protestieren.

Auch die Kliniken stöhnen: Die gesetzlich verordneten Sparzwänge und Preisdeckelungen gefährden die Patientenversorgung. War dieses Dilemma 1999 absehbar?

Hoppe: Das war damals sogar schon vorhanden! Die Krankenhausfinanzierung wurde umgestellt; mit der sukzessiven Einführung des diagnosebezogenen Fallpauschalensystems sollte eine bessere Auslastung der Krankenhäuser und vor allem eine kürzere Verweildauer erzeugt werden. Das ist grundsätzlich auch gelungen, aber die anfallenden Gesamtkosten pro Erkrankung sind deshalb nicht gesunken, weil Diagnostik und Nachsorge in den ambulanten Bereich verlagert worden sind. Auch reicht die Kostenerstattung für die Kliniken längst nicht aus, um auf Dauer alle Häuser am Leben zu erhalten. Eine wohnortnahe Krankenhausversorgung, die wir in den 70er Jahren angestrebt haben - kein Mensch sollte länger als 15 Minuten bis zum nächsten Krankenhausbett brauchen - ist nicht mehr realistisch.

Gehen Sie davon aus, dass sich die Zahl der Krankenhäuser weiter verringern wird?

Hoppe: Das Kliniksterben geht weiter. Seit der Einführung des Fallpauschalensystems hat sich die stationäre Verweildauer stark verkürzt. Lagen Patienten im Jahr 1991 noch durchschnittlich zwei Wochen im Krankenhaus, waren es 2009 nur noch acht Tage. Immer mehr Patienten müssen in immer kürzerer Zeit behandelt werden. Hinzu kommt der wachsende Ärztemangel. Laut einer Umfrage des Marburger Bundes gibt es derzeit 12.000 unbesetzte Stellen in deutschen Kliniken. Für die Krankenhausbetreiber zählt jedes leere Krankenhausbett wie ein leerer Sitz im Flugzeug - der kostet nur.

Sie sind von dem Konkurrenzkampf nicht begeistert?

Hoppe: Nein, ein Hauen und Stechen ist nicht sinnvoll. Die wohnortnahe Versorgung ist heute nicht mehr zu erreichen; besser wäre es deshalb, regionale Kooperationen weiter auszubauen, anstatt dem Nachbarn das Wasser abzugraben. Solche Kooperationen gibt es bereits an vielen Orten, wo sich zum Beispiel öffentliche und frei-gemeinnützige Kliniken zusammenschließen, um zumindest bessere Einkaufsmöglichkeiten zu haben und Rabatte zu erwirtschaften.

Wie kann ein junger Arzt angesichts langer Arbeitszeiten und nicht angemessener Bezahlung motiviert werden, eine Hausarztpraxis auf dem Land zu übernehmen, oder soll er künftig gezwungen werden, vorübergehend in die Provinz zu gehen, wie es im geplanten Versorgungsgesetz der Schwarz-Gelben Koalition diskutiert wurde?

Hoppe: Zwang ist von Übel, dann wird der junge Mediziner kein guter Hausarzt sein. Man muss ein Bündel von Maßnahmen schnüren, um die Unterversorgung auf dem Lande zu korrigieren. Als wichtigsten Punkt erachte ich, dass die Familie des Arztes am Ort der Praxis keine Residenzpflicht hat, sondern in der Stadt wohnen kann. Das kann bedeuten, dass sich mehrere Ärzte eine Landpraxis teilen, damit immer ein Mediziner vor Ort zur Verfügung steht. Diese Überlegung ist gerade für ein Flächenland wie Schleswig-Holstein von Interesse.

Die Zahl der ausgebildeten Mediziner steigt kontinuierlich, dennoch gibt es einen Ärztemangel: 20 Prozent der Uni-Absolventen suchen sich eine Beschäftigung außerhalb der Patientenversorgung. Ist der Arztberuf so unattraktiv geworden?

Hoppe: Die Belastung der Mediziner ist hoch, die haftungsrechtlichen Anforderungen an den Arzt sind mit dem Sozialrecht nicht vereinbar, die Vergütung ist reichlich unterwertig - auf diesem Boden ist eine Gemengelage entstanden, die ich für sehr bedenklich halte und der wir entgegensteuern müssen. Die Bundesärztekammer hat Mitte der 90er Jahre Broschüren aufgelegt, die angehenden Medizinern alternative Berufsfelder aufzeigen sollten. Damit sollte die damals erwartete Ärzteschwemme reguliert werden. Niemand hat sich Gedanken darüber gemacht, dass es mal so sein könnte, dass sich eine derart große Zahl an Ärzten nach ihrer Ausbildung nicht in die Patientenversorgung begibt und es zu einem Arztmangel kommt. Die Broschüren werden noch heute bei uns angefordert.

Kann denn der steigende Bedarf an ärztlichen Leistungen auf Dauer gedeckt werden?

Hoppe: Das ist vor allem eine Frage des Geldes. Die Politik muss sich überlegen, ob Deutschland mit Aufwendungen von 6 bis 6,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für die gesetzliche Krankenversicherung auskommt oder nicht. Andere Länder wie Großbritannien, Frankreich, die Niederlande und Skandinavien verwenden acht bis neun Prozent des BIP für die Breitenversorgung der Bevölkerung.

Das Durchschnittsalter der Ärzte steigt kontinuierlich. Vertragsärzte sind 51,6, Krankenhausärzte 41,1 Jahre, der Anteil der unter 35-Jährigen beträgt 16,6 Prozent, über acht Prozent weniger als vor 15 Jahren. Wie wirkt sich diese Entwicklung auf die medizinische Versorgung der Bevölkerung aus?

Hoppe: Wir Ärzte werden länger arbeiten müssen! Die vorgezogene Rente ab 60 oder 62 sowie die Normrente ab 65 wird es für Ärzte auf Dauer nicht mehr geben, wir werden bis 67 oder 68 arbeiten müssen, um die ärztliche Versorgung sicherzustellen. Zusätzlich haben wir - was wir prinzipiell sehr begrüßen - mehr Ärztinnen als früher. Diese arbeiten aber weniger Stunden als ihre männlichen Kollegen und teilen sich mitunter sogar eine Stelle.

Wie kann diese Entwicklung aufgehalten werden?

Hoppe: Die Vorstellung, dass man Zuständigkeiten und Verrichtungen aus dem Arztvorbehalt herauslöst und an andere Berufe übergibt, lässt sich in Deutschland nicht Knall auf Fall verwirklichen. Wenn deren Ausbildung - etwa so wie bei der englischen Gemeindeschwester - verbessert wird, können einzelne Verrichtungen im Delegationsverfahren an andere Berufe übertragen werden. Das Prinzip wurde mit dem Modellprojekt "Schwester AGnES" (Arztentlastende, Gemeindenahe, E-Healthgestützte, Systemische Intervention) in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt erfolgreich erprobt.

Einer Untersuchung der Bundesärztekammer zufolge sind in Deutschlands Krankenhäusern bereits heute 5.000 Stellen unbesetzt. Im Jahr 2020 soll es 7.000 Hausärzte weniger als heute geben. Lässt sich angesichts dieser alarmierenden Zahlen eine Wartelistenmedizin noch verhindern?

Hoppe: Wenn wir das so schluren lassen wie bisher, werden wir Wartelisten bekommen. Dann werden die Notfälle behandelt und alle anderen Patienten rücken immer weiter nach hinten. Hierbei handelt es sich um eine weitere Spielart der Rationierung und insgesamt natürlich um eine sehr unerfreuliche Entwicklung. Patentrezepte gibt es nicht. Grundsätzlich müssen die Voraussetzungen, Arzt zu werden, verbessert werden. Viele junge Menschen haben aufgrund ihrer Abiturnote keine Chance auf ein Medizinstudium. Es muss jedoch andere Charakteristika als das Einser-Abitur geben, die die Zulassung zum Medizinstudium ermöglichen. Junge Menschen mit herausragender Abiturnote gehen später eher in die Wissenschaft. Wir benötigen jedoch Menschen, die mit Empathie ausgestattet sind und mit sozialer Wärme. Die haben vielleicht kein ganz so gutes Abitur, aber sie bleiben im Bereich der Patientenversorgung und entfliehen dem nicht.

Sie hatten es bereits angesprochen: Die Medizin wird weiblich. Über 60 Prozent der Studenten sind Frauen, der Anteil der Ärztinnen ist von 33 Prozent Anfang der 90er Jahre auf über 43 Prozent heute gestiegen. Bringt diese positive Entwicklung auch Probleme mit sich?

Hoppe: Ganz klar: Frauen haben eine andere Lebensplanung als Männer und deshalb viel häufiger eine Doppelbelastung durch Beruf und Familie. Nur wenige Ärztinnen streben eine Karriere in der Medizin an, die bis zum Chefarzt führt. Chefarztfunktion bedeutet besondere Verantwortung und die muss häufig mit sehr viel Zeit ausgefüllt werden. Das Gleiche sehen wir im niedergelassenen Bereich. Ärztinnen sind eher bereit, im Angestelltenverhältnis zu arbeiten, als wirtschaftliche Risiken zu übernehmen. Noch ein Wort zum Thema Chefarzt: Der Job ist heute mit so viel Verwaltung und politischen Entscheidungen verbunden, dass die Attraktivität dieser Position stark abgenommen hat. Die Oberärzte sind diejenigen, die die medizinische Leistung unter sich aufteilen, die Chefärzte sind mehr Manager als Patientenversorger. Das ist keine gute Entwicklung, damit geht wertvolle Substanz medizinischen Wissens verloren.

Den Ärztinnen fehlen familienfreundliche Arbeitsplätze. Selbst an den Unikliniken gibt es zu wenige Betreuungsangebote für den Nachwuchs.

Hoppe: Ja, das ist leider so und wird sich wahrscheinlich auch nicht so schnell ändern. Wir können nicht konkurrieren mit den skandinavischen Ländern, vor allem mit Schweden, wo die Mütter in Ruhe ihren Beruf ausüben können und gleichzeitig für die Kinder auf dem Klinikgelände gesorgt wird. Hier müssen wir in Zukunft nach besseren Lösungen suchen.

Wenn Sie an die vergangenen zwölf Jahre denken: Was würden Sie heute anders machen, bei welchem Thema hätten Sie sich noch stärker zu Wort melden sollen?

Hoppe: Natürlich gibt es die eine oder andere Sache, bei der ich heute sage, das hätte ich auch anders regeln können. Aber insgesamt würde ich alles noch einmal genauso machen. Noch größeren Wert würde ich wahrscheinlich darauf legen, dass das, was ich als Ärztekammerpräsident sage, bundesweit immer ausreichend Gehör findet, damit sich die Ärzte vor Ort gut vertreten wissen.

Welchen Herausforderungen muss sich die Gesundheitspolitik in den nächsten Jahren stellen?

Hoppe: Das sind im Wesentlichen vier Dinge:
1. Die Finanzausstattung der gesetzlichen Krankenversicherung muss verbessert werden.
2. Die Debatte um die Priorisierung muss zwangsläufig intensiviert werden.
3. Der Arztberuf muss wieder attraktiver werden. Dazu gehört neben verbesserten Rahmenbedingungen ein Abbau der Bürokratie, die bei jedem klinisch oder praktisch tätigen Arzt rund 30 Prozent seiner Arbeitszeit ausmacht.
4. Das System der IGELei in den Arztpraxen muss kritisch hinterfragt werden. Wir erleben derzeit einen Wildwuchs von angebotenen Gesundheitsleistungen, der aus Ärzten mitunter Kaufleute macht. Das kann dem Ärztestand noch großen Schaden zufügen und unter anderem dazu führen, dass eine Diskussion über die Einführung von Gewerbesteuern vom Zaun gebrochen wird.

Haben Sie einen guten Rat für Ihren Nachfolger?

Hoppe: Ich wünsche ihm alles Gute, viel Kraft und Nervenstärke. Wichtig ist natürlich, dass er ein gutes Verhältnis zur Politik entwickelt und dass er dazu beitragen kann, dass die Bundesärztekammer künftig im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit Sitz und Stimme als Ratgeber vertreten ist. Ich selbst bin gerne bereit, ihn darin zu unterstützen, wenn meine Meinung gefragt ist. Bis 2014 werde ich, so ist es heute jedenfalls geplant, im Vorstand der Bundesärztekammer bleiben und auch weiterhin die Ärztekammer Nordrhein führen.

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Prof. Jörg-Dietrich Hoppe

Der Arzt Jörg-Dietrich Hoppe war zeit seines Berufslebens immer auch in der Berufspolitik zu Hause. Hoppe (70) studierte in den 60er Jahren Medizin in Köln und absolvierte 1975 die Weiterbildung in den Fachgebieten Pathologie und Allgemeinmedizin. Von 1982 bis 2006 leitete er die Pathologie im Krankenhaus Düren, seither arbeitet er als niedergelassener Pathologe in einer Praxisgemeinschaft am Dürener Krankenhaus. Hoppe wurde bereits 1975 in den Vorstand der Bundesärztekammer berufen und 1991 zu deren Vizepräsident gewählt. Auf dem 102. Deutschen Ärztetag in Cottbus machten die Delegierten Hoppe 1999 zu ihrem Präsidenten. Dieses Amt gibt er jetzt nach zwölf Jahren auf - der Pathologe stellt sich nicht zur erneuten Wiederwahl. Seit 1993 ist Hoppe auch Präsident der Ärztekammer Nordrhein; hier wurde er 2009 für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Hoppe lehrte am Institut für Rechtsmedizin sowie an der Medizinischen Fakultät der Uni Köln. Als wichtigste Ziele für seine letzte Amtszeit als Bundesärztekammerpräsident hatte er die Verbesserung der Patientenversorgung, die Transparenz der Rationierung sowie den Kampf um die ärztliche Freiberuflichkeit angegeben. In den vergangenen Monaten hat er sich mit Äußerungen zur Wirksamkeit von Naturheilverfahren und Homöopathie unter Schulmedizinern nicht nur neue Freunde gemacht. (ug)

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Gesamtausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts 5/2011 im Internet unter:
http://www.aeksh.de/shae/2011/201105/h11054a.htm

Zur jeweils aktuellen Ausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts:
www.aerzteblatt-sh.de

Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildung der Originalpublikation:
- Prof. Jörg-Dietrich Hoppe

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Quelle:
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mai 2011
64. Jahrgang, Seite 48 - 51
Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein
mit den Mitteilungen der
Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Redaktion: Dr. Franz Bartmann (V.i.S.d.P.)
Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg
Telefon: 04551/803-119, -127, Fax: -188
E-Mail: aerzteblatt@aeksh.org
www.aeksh.de
www.arztfindex.de
www.aerzteblatt-sh.de

Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt erscheint 12-mal im Jahr.


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. August 2011

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