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FORSCHUNG/074: Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Hamburg (idw)


Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf - 16.01.2017

BMBF-Förderung über 2,5 Mio. Euro für UKE-Ziel: Gesundheitsversorgung in Hamburg weiter verbessern


Versorgungsforscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) wollen in der Metropolregion Hamburg ein Kooperationsnetz für Versorgungsforschung aufbauen. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung der Hamburger Bevölkerung in verschiedenen medizinischen Bereichen weiter zu verbessern. Hierfür hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die kommenden drei Jahre eine Strukturförderung in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro bewilligt.

Im Fokus des Projekts "Hamburg Network Health Services Research (HAM-NET)", das im Februar 2017 startet, steht die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Hamburger Bevölkerung. "Es geht insbesondere darum, mit Partnern in der Metropolregion stabile Strukturen für innovative sowie Berufsgruppen und Institutionen übergreifende Netzwerke zu schaffen, die die Versorgung von Patienten verbessern", erklärt Prof. Dr. Dr. Martin Härter, Sprecher des Center for Health Care Research (CHCR) und Direktor des Instituts und der Poliklinik für Medizinische Psychologie des UKE. Am CHCR sind 24 Institute und Kliniken des UKE und der Universität Hamburg beteiligt.

Neben dem Aufbau des Kooperationsnetzwerks wurde im CHCR das Forschungsprojekt "Collaborative and Stepped Care in Mental Health by Overcoming Treatment Sector Barriert (COMET)" entwickelt und vom BMBF bewilligt. Dabei handelt es sich um eine klinische Studie mit 750 Patienten aus 50 Hausarztpraxen, die vor allem unter Depressionen, Angststörungen oder Alkoholsucht leiden. Ziel ist es, niedergelassene Hausärzte, Psychiater und Psychotherapeuten in Schulungen und durch eine integrierte Netzwerkbildung für den Umgang mit diesen Patienten zu trainieren, evidenzbasierte und an Fachleitlinien orientierte Behandlungspfade umzusetzen und die Wirksamkeit dieser fachlich verbesserten Betreuung zu überprüfen.

Darüber hinaus erhielt Dr. Isabelle Scholl, Psychologin und Wissenschaftlerin im Institut und der Poliklinik für Medizinische Psychologie, den Zuschlag des BMBF zum Aufbau einer Nachwuchsgruppe in der Versorgungsforschung. In dem Projekt "Assessment of Patient-Centeredness through Patient-Reported Experience (ASPIRED)" will Dr. Scholl in den kommenden fünf Jahren individuelle Messverfahren entwickeln, mit denen der Grad der patientenzentrierten Versorgung aus Sicht von Patienten besser beurteilt werden kann. Zudem wird in dieser Studie mit 2000 chronisch erkrankten Patienten die Umsetzung von Fragebogenverfahren in der medizinischen Versorgung untersucht.

Das CHCR arbeitet im Rahmen der Förderung mit verschiedenen Wissenschaftsinstituten, der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, ambulanten und stationären Versorgern, Betroffenenverbänden, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Ärzte- und Psychotherapeutenkammer und Krankenkassen in der Region Hamburg zusammen und unterstützt bereits bestehende Versorgungsnetzwerke bis ins Jahr 2020. Neben der Durchführung innovativer Forschungsprojekte wird das Netzwerk eine Plattform zum Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und zur Fortbildung zu aktuellen Themen der Versorgungsforschung anbieten, in dessen Rahmen regelmäßige Symposien, Seminare und Workshops in der Hamburger Region durchgeführt werden.


Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Martin Härter
Center for Health Care Research (CHCR)
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistr. 52
20246 Hamburg
m.haerter@uke.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution347

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Saskia Lemm, 16.01.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Januar 2017

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