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KASSEN/922: Fehlanreize in Krankenhäusern nicht durch mehr Geld verfestigen (vdek)


Verband der Ersatzkassen e. V. - Dienstag, 26. Februar 2013

vdek fordert: Qualität, nicht Menge muss belohnt werden

Fehlanreize in Krankenhäusern nicht durch mehr Geld verfestigen / Nur Krankenhäuser mit guter Behandlungsqualität sollten Anspruch auf volle Vergütung haben



Berlin - Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) hat Forderungen seitens der Krankenhäuser in Höhe von rund 750 Millionen Euro zusätzlich in diesem Jahr zurückgewiesen. "Es macht überhaupt keinen Sinn, pauschal 750 Millionen Euro mit der Gießkanne an die Krankenhäuser zu verteilen - damit werden lediglich unwirtschaftliche Strukturen verfestigt und unnötige Krankenhausfälle höher vergütet", betonte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. "Was wir brauchen, ist mehr Qualität an den deutschen Krankenhäusern." Um dafür einen Anreiz zu setzen, sollten künftig nur Krankenhäuser mit einer guten Behandlungsqualität einen Anspruch auf die volle Vergütung haben. Hierzu müssen valide Daten und Qualitätsergebnisse herangezogen werden.

Seit Langem beklagen die Krankenkassen eine medizinisch nicht erklärbare Mengenausweitung. So stieg seit 2005 die Zahl der Fälle um fast 13 Prozent auf über 18,5 Millionen Fälle an, was sich auch in den Ausgaben bei den Krankenkassen bemerkbar machte. Diese stiegen seit 2005 um 32 Prozent auf 64,7 Milliarden Euro in 2012 an. Dieser Anstieg ist stärker als in allen anderen Leistungsbereichen ausgefallen und liegt auch deutlich über der Entwicklung der Einnahmen der Krankenkassen. "Nur etwa ein Drittel des Anstiegs ist dadurch zu erklären, dass die Menschen älter und kränker geworden sind", betonte Elsner. Unnötige Krankenhausaufenthalte und unnötige Operationen seien die Folge dieser Entwicklung. "Im Interesse unserer Versicherten können und wollen wir diese Strukturen nicht weiter verfestigen."

Neben der Ergebnisqualität muss auch die Strukturqualität verbessert werden. Daher richtete Elsner den Appell an die Länder, endlich ihren Verpflichtungen zur Investitionsfinanzierung nachzukommen. "Wir stellen fest, dass die Krankenhäuser die Beitragsgelder der Versicherten dazu verwenden, in Baumaßnahmen und Instandhaltung zu investieren, statt in Personal oder bessere Hygienemaßnahmen in den Krankenhäusern." Für Investitionen seien aber die Länder zuständig.


Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 25 Millionen Menschen in Deutschland versichern:

  • BARMER GEK
  • Techniker Krankenkasse
  • DAK-Gesundheit
  • Kaufmännische Krankenkasse - KKH
  • HEK - Hanseatische Krankenkasse
  • hkk

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist die Nachfolgeorganisation des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK), der am 20. Mai 1912 unter dem Namen "Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)" in Eisenach gegründet wurde. In der vdek-Zentrale in Berlin sind rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen und eine Geschäftsstelle in Westfalen-Lippe mit insgesamt weiteren rund 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.


Kontakt:

Ansprechpartnerin:
Michaela Gottfried Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Pressesprecherin und Abteilungsleiterin Kommunikation
Askanischer Platz 1
10963 Berlin
michaela.gottfried@vdek.com

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2013