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MELDUNG/277: Vorschlag zur Verbesserung der physiotherapeutischen Versorgung der Bevölkerung (idw)


Hochschule für Gesundheit - 22.11.2011

Transparenz gegenüber Patienten und Kostenträgern steigern


Wie kann die physiotherapeutische Versorgung der Bevölkerung verbessert werden? Prof. Dr. Christian Grüneberg, Leiter des Studiengangs Physiotherapie an der Hochschule für Gesundheit (hsg), sieht eine Antwort auf die Frage darin, Messverfahren und Ergebnismessungen in der Physiotherapie einzusetzen. Die Ergebnismessungen liefern Zahlen und Daten, die der Diagnose und Prognose dienen und die aufzeigen sollen, ob Klienten von einer physiotherapeutischen Behandlung profitieren.

"Diese Messverfahren und Ergebnismessungen müssen aus der Forschung heraus stärker für die Praxis nutzbar gemacht werden. Die Qualität der physiotherapeutischen Versorgung der Bevölkerung können wir nur weiter verbessern, wenn wir geeignete Ergebnismessungen in der Praxis zielführend und effektiv im gesamten physiotherapeutischen Prozess einsetzen", erläuterte Grüneberg heute in Bochum.

Neben den Ergebnismessungen gehören auch Assessments zu den Verfahren, die es möglich machen, therapeutisch wichtige Eigenschaften und Merkmale eines Klienten systematisch zu beurteilen. Dies kann durch den Klienten selbst oder von einer anderen Person beurteilt und in einem Zahlenwert ausgedrückt werden. Mit solchen Einschätzungen und Messergebnissen können Therapieverläufe ausgewertet und prognostiziert werden.

Das Thema "Standardisierte Ergebnismessung in Forschung und Praxis" steht auch im Zentrum des "6. Deutschen Symposiums Forschung in der Physiotherapie" mit dem Titel "Messer sind besser", das am 26. November 2011 in Göttingen stattfindet. Grüneberg wird das Symposium gemeinsam mit Prof. Dr. Erwin Schwerfer von der Physioakademie gGmbH des Zentralverbands für Physiotherapie (ZVK) leiten. Organisiert wird es von der Physio-Akademie in Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen. Die Referentinnen und Referenten kommen aus Deutschland, Polen und der Schweiz.

"Zukünftige Entwicklungen im Gesundheitswesen werden noch stärker die Transparenz gesundheitsbezogener Dienstleistungen und deren Versorgungsqualität in den Fokus nehmen. Deshalb arbeiten wir intensiv daran, die Messverfahren und Ergebnismessungen in der Physiotherapie weiterzuentwickeln und ihre Qualität zu verbessern. Wenn die Ergebnismessungen besser in der Praxis eingesetzt werden, kann der physiotherapeutische Prozess sowie die Ergebnisqualität transparenter dargestellt werden und die therapeutischen Verfahren können optimiert werden", sagte Grüneberg. Aus diesem Grund hat der Studiengang Physiotherapie an der hsg zum Wintersemester 2011/2012 das Zentrum "TACHO" ins Leben gerufen.

Grüneberg: "TACHO steht als Symbol für ein Tachometer im Auto, der angibt, wie ich meine Geschwindigkeit an die aktuellen Umgebungsfaktoren anpassen kann oder muss und wie ich mit meinen Energieressourcen haushalten kann. Die Abkürzung Tacho steht aber auch für 'Translational Research and Assessment Center for better Health Outcome'." Ziel dieses Zentrums ist es, aktuelle Forschungsergebnisse zum Erhalt oder zur Wiederherstellung von Bewegungs- und Funktionsfähigkeit umzusetzen und aktiv in der physiotherapeutischen Versorgung einzuführen. "Dabei wird das soziale Umfeld des Klienten, wie beispielsweise bei Schlaganfallpatienten die Familie sowie die häusliche Umgebung zur Verbesserung der Selbstständigkeit des Patienten integriert. Ein weiteres Ziel des Zentrums ist es, die Qualität der physiotherapeutischen Versorgung für zum Beispiel die Patienten, die Kostenträger und weitere gesundheitsbezogene Dienstleister transparenter zu machen", so Grüneberg.


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christian Grüneberg
Leiter des Studiengangs Physiotherapie
E-Mail: Christian.Grueneberg(at)hs-gesundheit.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1554


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Hochschule für Gesundheit, Dr. Christiane Krüger, 22.11.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2011