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MELDUNG/980: Ordentliches Tarifergebnis beim Klinikkonzern Helios (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 21. März 2019

Ordentliches Tarifergebnis beim Klinikkonzern Helios

300 Euro Zulage für examinierte Pflegekräfte ab nächstem Jahr


In der dritten Runde der Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Klinikkonzern Helios haben Arbeitgeber und Gewerkschaft in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Berlin ein Ergebnis erzielt, das für die deutschlandweit rund 18.000 unter den Konzerntarifvertrag fallenden Beschäftigten ein deutliches Lohnplus von insgesamt 6,5 Prozent in drei Schritten sowie eine Zulage für Pflegekräfte enthält. "Das ist ein recht ordentliches Tarifergebnis, das so nur möglich war, weil Beschäftigte aus den Kliniken in den letzten Tagen Aktionen und Warnstreiks durchgeführt haben", sagte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. "Ein Manko ist vor allem, dass Helios sich strikt geweigert hat, bereits in diesem Jahr die Zulage für die Pflege zu zahlen." Dies zeige, dass Helios die Anerkennung der Belastung und die Aufwertung der Pflege halbherzig angehe.

Im Einzelnen sieht das Tarifergebnis, das eine Laufzeit bis 31. Dezember 2020 hat, folgendes vor: Rückwirkend zum 1. Januar 2019 steigen die Entgelte um 3,0 Prozent, ab dem 1. Januar 2020 um weitere 2,5 Prozent und ab dem 1. November 2020 um weitere 1,0 Prozent. Pflegekräfte im Pflege- und Funktionsdienst sowie Hebammen bekommen ab dem 1. Januar 2020 eine nach Qualifikationsniveau gestaffelte Pflegezulage, für Examinierte sind das 300 Euro im Monat. Die Auszubildenden erhalten ab dem 1. Januar 2019 eine Entgeltsteigerung von 60 Euro pro Monat, ab 1. Januar 2020 kommen weitere 40 Euro dazu.

Ein Erfolg sei, so Bühler weiter, dass ver.di das Herausbrechen der Pflege aus dem Konzerntarifvertrag verhindern konnte. "Damit ist die Spaltung der Belegschaften abgewehrt."

Längst überfällig war die jetzt erfolgte Zusage von Helios, endlich Verhandlungen über eine einheitliche Entgeltordnung aufzunehmen; bislang gibt es in jedem Haus andere Regeln zur Eingruppierung und unterschiedliche Tabellen. Bühler: "Bei der Bewertung von Tätigkeiten muss Helios zum Niveau kommunaler Kliniken aufschließen, um für Beschäftigte attraktiver zu werden."

Die ver.di-Tarifkommission empfiehlt die Annahme des Ergebnisses. ver.di wird nun eine Mitgliederbefragung durchführen.

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Quelle:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Presseinformation vom 21. März 2019
ver.di-Bundesvorstand, Pressestelle
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2019

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