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ARTIKEL/1083: "Lücke" in der ambulanten Versorgung wird untersucht (AVL)



Verein Ambulante Versorgungslücken - Samstag, 14. November 2009

"Lücke" in der ambulanten Versorgung wird untersucht

Erste Krankenkasse startet Modellprojekt

Der Fachtag "Vom Krankenhaus in die Hilflosigkeit? Lücken in der nachstationären Versorgung", der am 13. November 2009 in der bremischen Bürgerschaft stattfand, endete mit einem Richtung weisenden Ergebnis. Die AOK/Bremen/Bremerhaven ist die erste Krankenkasse in der Bundesrepublik, die in naher Zukunft das Problem der so genannten "Versorgungslücke" in einem Modellvorhaben untersuchen wird. Das Vorhaben soll in der ersten Jahreshälfte 2010 beginnen.

Die Botschaft erreichte Dr. med. Hans-Georg Güse und Elsbeth Rütten, vom Verein "Ambulante Versorgungslücken" zu Beginn der Fachtagung in der Bremer Bürgerschaft. Überbringer der positiven Botschaft, Olaf Woggan, Direktor Verträge bei der AOK-Bremen/Bremerhaven. Wenige Stunden später bekräftigte Manfred Adryan (Direktor Privatkunden/AOK) die Entscheidung auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Zwei Bremer Krankenhäuser sollen dabei als Modellregion dienen. In einem festgesetzten Zeitraum wird ermittelt ob nach Krankenhausentlassungen weiterer Bedarf an Grundpflege, Behandlungspflege und/oder hauswirtschaftliche Unterstützung besteht.

Damit greift die AOK-Bremen/Bremerhaven einen Vorschlag von Prof. Dr. Gerd Glaeske "Zentrum Sozialpolitik", Universität Bremen auf. Dieser plädiert seit Monaten dafür, dass Krankenkassen die Situation ihrer Versicherten, in diesem Bereich, nicht länger tabuisieren sollten. Auch in seinem gestrigen Vortrag betonte er erneut: "Krankenkassen sollten in einer Gesellschaft des längeren Lebens großes Interesse daran entwickeln, wissen zu wollen, ob und wie viele ihrer Versicherten in einer "Finanzierungslücke" landen!"

Die "Lücke" in der sich längst ambulantisierten Gesundheitsversorgung existiert. Darin war sich gestern die überwiegende Anzahl der Experten und die Mehrheit der einhundertzwanzig FachbesucherInnen einig. Wie groß sie ist, kann zurzeit allerdings nur geschätzt werden. Güse stellte in seinem gestrigen Vortrag eine erste "Stichprobe", vor. Sie transportiert sehr deutlich, dass nicht nur ältere Menschen in der so genannten "Lücke" landen. Untersucht worden waren dabei die Erfahrungen der Menschen, die dem Verein "AVL" ihre Geschichte zur Verfügung gestellt hatten. Es handelt sich zwar "nur" um einen erste "Tendenz", dennoch lässt sich ahnen wie bedeutsam und notwendig der Schritt der AOK Bremen/Bremerhaven ist.

"Er setzt auf Nachhaltigkeit und wird vom Verein "Ambulante Versorgungslücken" gerne mitgetragen und unterstützt", so Elsbeth Rütten. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte ist in den vergangenen Jahren angestiegen, Tendenz zunehmend. Während die Verweildauern sinken, die Anzahl der Betten reduziert werden. Die Betroffenen müssen dann "irgendwie", teilweise noch sehr hilflos, in ihrer Häuslichkeit zurecht kommen. Diese Erfahrungen häufen sich, wie die Mitglieder und Aufsichtsrat des Vereins "AVL" wissen. Die bundesweite öffentliche Petition des Vereins "Häusliche Krankenpflege - Ambulante Nachsorge" wurde inzwischen von ca. 25.000 Menschen unterschrieben. Die "Ambulanten Versorgungslücken" wissen, es ist noch viel zu tun. Umso wertvoller ist, dass die AOK Bremen/Bremerhaven sich entschlossen hat, den ersten Schritt zu setzen - Die Schnittstelle zu untersuchen -. "Dies zeigt, Freitag der "13." Kann durchaus ein Glückstag sein. Ein Glückstag für viele in der AOK Versicherte. Rütten sieht die AOK-Bremen/Bremerhaven in einer beispielhaften Vorreiterrolle.


Mit freundlichen Grüße Elsbeth Rütte
Fachtagung in Bremen "Experten kritisieren Pflegelücke nach Klinikzeit"
http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/politikgesundheitversorgung102.htm "Gesundheitsökonom Glaeske: Ambulante Versorgungslücke für Ältere schließen"
http://www.epd.de/niedersachsen_bremen/niedersachsen_bremen_index_69592.html
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!" (Erich Kästner *

Quelle:
Verein Ambulante Versorgungslücken
Pressemitteilung vom 14. November 2009
Bismarckstr. 208, 28205 Bremen
Tel. 0421-3809734 & 0163-4430020
E-Mail: ambulanteversorgungsluecken@gmx.d
Internet: http://ambulante-versorgungsluecke.de/index.html


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. November 2009

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