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ARTIKEL/1175: Zu den Ergebnissen der Konferenz zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen (BVMed)


BVMed - Bundesverband Medizintechnologie e.V. - Mittwoch, 24. November 2010

MedInform-Konferenz zu Krankenhausinfektionen:
"Mehr Aufklärung, mehr Problembewusstsein, mehr Fachkräfte"


Berlin. In Deutschland gibt es rund eine halbe Millionen Menschen, die von Krankenhausinfektionen betroffen sind. Davon enden rund 10.000 Fälle tödlich. Zur Vermeidung dieser so genannten "nosokomialen Infektionen "(NKI) gehört unter anderem ein besseres Wissen über die wichtigsten Infektionswege, die Schaffung entsprechender Strukturen und Fachpersonals in den Krankenhäusern und eine konsequente Umsetzung und Überwachung der erforderlichen Hygienemaßnahmen. Das war das Fazit der MedInform-Konferenz "Hohe Standards in der Krankenhaushygiene" am 23. November 2010 in Berlin. Die Botschaft der Experten: "Durch ein besseres Zusammenwirken der Beteiligten, insbesondere bei der Kommunikation hygienerelevanter Informationen, können Krankenhausinfektionen weiter eingeschränkt werden."

Nach Schätzungen von Prof. Dr. Petra Gastmeier und Dr. Christine Geffers vom Hygieneinstitut der Charité treten jährlich alleine rund 225.000 postoperative Wundinfektionen und 158.000 Harnwegsinfektionen auf. Defizite gibt es bei der Umsetzung der Regeln und Erkenntnisse. Hier könne durch eine verbesserte Kommunikation mehr erreicht werden. Joachim Rösel von der BVMed-Arbeitsgruppe "Nosokomiale Infektionen" stellte hierzu eine neue Webseite zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen (www. krankenhausinfektionen.info) vor. Ein weiteres Defizit gibt es auf der Fachkräfteseite: die Ausbildung der Hygienefachkräfte müsste verbessert und die Zahl erhöht werden, so die Experten. Hier benötige man bundeseinheitliche Vorschriften, um die Hygienefachkräfte in ausreichender Zahl an der richtigen Stelle zu haben. Gleichzeit ist aber auch das Krankenhauspersonal gefordert: "Hygiene ist Standard der medizinischen Behandlung. Mangelnde Zeit darf für das Personal keine Ausrede sein", so Dr. Volker Zastrow von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene. Der europäische Experte Prof. Dr. Dr. Philippe Hartemann von der Universität Nancy stellte den französischen Weg vor: zentrale und straff organisierte Vorgaben und Kontrollen; Entschädigung der Patienten aus einem Fonds; Schließung von Kliniken, die gegen Vorschriften verstoßen.


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Quelle:
BVMed-Pressemeldung Nr. 90/10 vom 24. November 2010
V.i.S.d.P.: Manfred Beeres M.A.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2010

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