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FINANZEN/503: Was kostet medizinische Forschung im Jahr 2010? (idw)


HIS Hochschul-Informations-System GmbH - 21.05.2010

Was kostet Forschung im Jahr 2010?

HIS ermittelt Ersteinrichtungskosten medizinischer Forschungsbauten


Medizinische Forschung entwickelt sich dynamisch - so auch ihre Labore. Interdisziplinäre Forschungsteams arbeiten hier an modernen Geräten zusammen. Wie die HIS Hochschul-Informations-System GmbH in ihrer aktuellen Publikation zeigt, bilden die bisherigen Kennwerte für die Ersteinrichtungskosten medizinischer Forschungsbauten nicht mehr die tatsächlich anfallenden Kosten ab. Diese liegen nach Ergebnis der Studie mindestens zehn Prozent über der Obergrenze des bisherigen Kennwertbereichs.

Die HIS GmbH hat für den aktuellen Forschungsstandard nun Kostenkennwerte ermittelt, mit denen zukünftig Forschungsneubauten bedarfsgerecht ausgestattet werden können.

Im Auftrag des Arbeitskreises Nutzung und Bedarf untersuchte die HIS GmbH im Jahr 2009 in einer explorativen Fallstudie den Finanzierungsbedarf für die Ersteinrichtung medizinischer Forschungsbauten. Grund für die Studie: Die bisherigen Kennwerte für die Ersteinrichtungskosten von Forschungsbauten basieren auf dem Technologiestand von 1990. Wie Bauprojekte der letzten Jahre gezeigt haben, reichen diese Mittel nicht mehr aus, um Labore arbeitsfähig und modern einzurichten. Deshalb mussten Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Vergangenheit für die Erstausstattung oft zusätzliche Finanzierungsquellen finden.

Aus diesem Grund ermittelte die HIS GmbH anhand von Daten aus sieben biomedizinisch ausgerichteten Forschungseinrichtungen in fünf Bundesländern neue Kennwerte. Diese spiegeln unabhängig von der Finanzierungsquelle den tatsächlichen Finanzierungsbedarf bei der Ersteinrichtung von speziell medizinischen Forschungsbauten wider. Ersteinrichtungskosten fallen bei allen Neubauten zusätzlich zu den reinen Baukosten an. Sie umfassen nicht fest eingebaute Ausstattungsgegenstände wie beispielsweise Mobiliar und hier insbesondere medizintechnische Geräte.

Nach den vorliegenden Ergebnissen sind die Kennwerte für eine "basale" und eine "komplette" Ausstattung von medizinischen Forschungsbauten zu unterscheiden: Für eine basale, d. h. arbeitsfähige Erstausstattung sind 840 bis 890 Euro je Quadratmeter NF 1-6 (vormals Hauptnutzfläche) realistisch. Für komplett ausgestattete Forschungsbauten betragen die Ersteinrichtungskosten hingegen 1.395 bis 1.475 Euro je Quadratmeter Hauptnutzfläche. Bei einer Einrichtung, die Forschungsstandards im Jahr 2010 genügen soll, fallen die Kosten also fast doppelt so hoch aus als nach dem bisherig angewandten Kennwert von vor 20 Jahren veranschlagt wird.

Mit den neuen differenzierten Kennwerten ist zukünftig wieder eine arbeitsfähige Erstausstattung möglich. Sie machen zudem die Kosten kalkulierbar, die für eine Komplettierung der basalen Ersteinrichtung auf das übliche (komplette) Arbeitsniveau anfallen.

Die vorliegenden Kennwerte stehen für Wissenschaftsministerien zur allgemeinen Anwendung bereit. Auch auf andere Forschungsbauten mit anderen Arbeitsweisen bzw. Institutsbauten im Hochschulbau kann die Methodik der Studie angewendet werden. Die HIS GmbH führt das Verfahren deshalb derzeit weiter. Nach Beschluss des Arbeitskreises Nutzung und Bedarf in diesem Jahr wird die HIS GmbH auch für die Ersteinrichtung aller weiteren Hochschulbautypen bis Anfang 2013 kontinuierlich aktuelle Kennwerte ermitteln.

Die gesamte Publikation steht als PDF-Download kostenlos zur Verfügung. Eine Printversion vom HIS:Forum Hochschule 5/2010 "Ersteinrichtungskosten medizinischer Forschungsbauten" können Interessenten gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro direkt bei der HIS GmbH bestellen.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-201005.pdf
Download Forum Hochschule 5/2010

Nähere Auskünfte:
Clemens Witkowski
E-Mail: witkowski@his.de

Dr. Horst Moog
E-Mail: moog@his.de



Über die HIS GmbH

Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH unterstützt die Hochschulen und ihre Verwaltungen sowie die staatliche Hochschulpolitik als Dienstleister im Bemühen um eine effektive Erfüllung ihrer Aufgaben. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Aktivitäten

als Softwarehaus der Hochschulverwaltungen
im Sektor Hochschulforschung in Form von empirischen Untersuchungen und anderen Expertisen
im Bereich Hochschulentwicklung mit den zentralen Themenfeldern Hochschulmanagement, Hochschulorganisation und Hochschulbau

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
HIS Hochschul-Informations-System GmbH, Theo Hafner, 21.05.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Mai 2010