Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN

KASSEN/662: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 26.08.2009 (KBV)


KBV-Kompakt - Kurznachrichten aus der KBV vom 26. August 2009


→  BMG setzt sich für Behandlungsverbesserung bei Menschen mit seltenen Erkrankungen ein
→  Köhler: "Orientierung an Morbidität ist der richtige Weg"
→  Neue Systematik der Honorarverteilung notwendig
→  AOKen erzielten Überschuss im Ersten Halbjahr 2009
→  Hausärzteverband: Gegen Neue Influenza sollen Hausärzte impfen
→  EU legt Prioritäten für Grippeimpfungen fest
→  Cichutek ist neuer Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts

Raute

___Aus Berlin___

BMG setzt sich für Behandlungsverbesserung bei Menschen mit seltenen Erkrankungen ein

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat eine aktuelle Studie zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Menschen mit seltenen Erkrankungen veröffentlicht. "Die Studie gibt wichtige Hinweise, wo und wie die Situation von Menschen mit seltenen Erkrankungen verbessert werden kann", sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. Es sei hilfreich, die Maßnahmen national und EU-weit zu koordinieren, so Schmidt weiter. Die Studie regte an, die Patienten mit Hilfe von Spezialambulanzen, Referenzzentren und verbesserter Medizinervernetzung speziell zu versorgen. Weiter können die Informationsangebote verbessert und bestehende Arzneimittelregister für seltene Erkrankungen systematischer ausgebaut werden, so das BMG.

(Pressemitteilung des BMG, 20. August)

Raute

___Aus KBV und KVen___

Köhler: "Orientierung an Morbidität ist der richtige Weg"

Das Institut für Gesundheitssystem-Forschung-Kiel hat am 25. August eine Studie mit dem Titel "Morbiditätsprognose 2050 - Ausgewählte Krankheiten für Deutschland, Brandenburg und Schleswig-Holstein" veröffentlicht. In der Studie enthalten ist eine Hochrechnung der Morbidität bis 2050 für 22 Krankheiten. Anlässlich dazu sagte Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV: "Die neuesten Erhebungen zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, dass die Finanzausstattung der ambulanten Versorgung an der Entwicklung der Morbidität orientiert ist. Der vorausberechnete Anstieg des Krankheitsaufkommens verdeutlicht den richtigen Weg der jüngsten Reform des vertragsärztlichen Vergütungssystems", so Köhler weiter.

(Pressemitteilung der KBV, 25. August)


*


Neue Systematik der Honorarverteilung notwendig

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen hat am 19. August in Dresden vor den sächsischen Ärzteverbänden die Honorarergebnisse des I. Quartals 2009 präsentiert. Der KV-Vorsitzende Dr. Klaus Heckemann zog ein insgesamt positives Fazit der Reform. So sei das Honorarvolumen aller sächsischen Vertragsärzte und -psychotherapeuten im Vergleich zum ersten Quartal 2008 im Durchschnitt um 15,2 Prozent gestiegen. In der Folge haben etwa vier von fünf Ärzten und Psychotherapeuten Honorarzuwächse verbuchen können. Dennoch gibt es bei jeder Fachgruppe auch Verlierer, so Heckmann.

(Pressemitteilung der KVS, 24. August)

Raute

___Aus den Verbänden___

AOKen erzielten Überschuss im Ersten Halbjahr 2009

Einen Überschuss von etwa 800 Millionen Euro hat die AOK in der ersten Jahreshälfte 2009 erwirtschaftet. Dr. Herbert Reichelt, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, bezeichnete das Finanzergebnis als "unternehmerischen Erfolg der AOK-Gemeinschaft". Dadurch sind die AOKen nicht auf Zusatzbeiträge ihrer Versicherten angewiesen. Für das gesamte Jahr 2009 erwartet Reichelt ein ausgeglichenes Finanzergebnis mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 66 Milliarden Euro. Der Überschuss werde benötigt, um steigende Behandlungskosten und die Schutzimpfung gegen die Neue Influenza (sogenannte Schweinegrippe) zu bezahlen. Für den Ausbau eines nachhaltigen Versorgungsmanagements sprach sich Udo Barske, Sprecher des AOK-Bundesverbandes, im Zusammenhang mit der Gesundheitsstudie zur Morbiditätsentwicklung des Kieler Fritz-Beske-Instituts für Gesundheits-System-Forschung aus. Der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich gewährleiste, dass eine wirtschaftliche Gesundheitsversorgung anstelle von Risikoselektion in den Mittelpunkt des Kassenhandelns rücke.

(Pressemitteilungen des AOK-Bundesverbands, 25. August)


*


Hausärzteverband: Gegen Neue Influenza sollen Hausärzte impfen

Weil Hausärzte ihre Patienten und deren individuelle gesundheitliche Situation am besten kennen, sollen nur sie, ihrer Kernkompetenz entsprechend, die Impfungen gegen die Neue Influenza (sogenannte Schweinegrippe) vornehmen. Das hat der Deutsche Hausärzteverband gefordert. Damit kritisierte der Verband die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, die Gesundheitsämter mit dem Impfen zu betrauen. "Nur der behandelnde Hausarzt kann ausreichend über die Indikation beraten und gegebenenfalls Kontraindikationen feststellen", sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes. Sollten die Hausärzte dem Ansturm an Impfwilligen nicht gewachsen sein, könnte man immer noch über eine Unterstützung durch die Gesundheitsämter reden, so Weigeldt. Der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Jörg-Dietrich Hoppe, gab derweil gegenüber der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung bekannt, dass ein Teil der Ärzteschaft an dem Sinn der Impfaktion zweifelt, da die Erkrankung meist sehr mild verläuft.

(Pressemitteilung des Deutschen Hausärzteverbandes e.V., 20. August, Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung, 25. August)

Raute

___Aus der Welt___

EU legt Prioritäten für Grippeimpfungen fest

Die EU hat sich am 26. August darauf geeinigt, dass schwangere Frauen, Beschäftigte im Gesundheitswesen sowie chronisch Kranke europaweit als erstes gegen den Grippevirus A (H1N1) geimpft werden sollen. Der EU-Gesundheitssicherheitsausschuss und die für Frühwarnung und Reaktion zuständigen Behörden verständigten sich auf eine entsprechende Empfehlung. Gleichzeitig bleibt jeder Mitgliedstaat dafür verantwortlich, eine eigene Impfstrategie gegen die Grippe festzulegen und zu bestimmen, welche Bevölkerungsgruppen geimpft werden sollen.

(Pressemitteilung der Europäischen Kommission, 26. August)

Raute

___Außerdem___

Cichutek ist neuer Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts

Ab dem ersten Dezember ist Prof. Klaus Cichutek der neue Präsident des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI). Ernannt wurde er von Bundespräsident Horst Köhler auf Vorschlag des Bundeskabinetts. Der derzeitige Präsident, Prof. Johannes Löwer, tritt in den gesetzlichen Ruhestand. Cichutek ist Biochemiker und kam 1988 als Wissenschaftler zum PEI. Seit 2001 war er Vizepräsident des Instituts.

(Pressemitteilung des BMG, 25. August)

Raute

Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt vom 26. August 2009
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Dr. Andreas Köhler (1. Vorsitzender der KBV, v.i.S.d.P.)
Redaktion:
Dezernat Kommunikation der KBV
Tel: 030 / 4005 - 2203
Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: ivelikova@kbv.de, sschramm@kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. August 2009