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POLITIK/1749: Bundesregierung startet Familienplanungsinitiative in Entwicklungsländern (DSW)


DSW [news] - Juni 2011
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Bundesregierung startet Familienplanungsinitiative in Entwicklungsländern


Bei der Initiative verfolgt die Bundesregierung einen umfassenden Ansatz zur Verbesserung der Müttergesundheit: Erstens soll damit das Wissen und die Akzeptanz moderner Familienplanungsmethoden gesteigert werden, zweitens soll der Zugang zu modernen Verhütungsmitteln verbessert werden, und drittens möchte die Bundesregierung damit die Zahl der medizinisch professionell begleiteten Geburten erhöhen.

Derzeit sterben in Entwicklungsländern jeden Tag fast 1.000 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt, pro Jahr sind es mehr als 350.000. Familienplanung spielt eine zentrale Rolle dabei, das Leben von Müttern und Kindern zu retten. Weltweit haben mindestens 215 Millionen Frauen keinen Zugang zu Verhütungsmethoden, obwohl sie die Größe ihrer Familien gerne planen oder die Abstände zwischen Geburten vergrößern würden. Frauen, die Zugang zu Verhütungsmitteln und Familienplanung haben, können die Abstände zwischen ihren Geburten strecken, was ihrer Gesundheit und der ihrer Kinder zugute kommt.

Die Familienplanungsinitiative ist Teil der Zusagen vom G8-Gipfel im vergangenen Jahr, nach denen die Bundesregierung bis 2015 zusätzlich 400 Millionen Euro für Mütter- und Kindergesundheit bereitstellen will.

Jugendliche im Zentrum der Initiative

Jugendliche und junge Erwachsene sind eine Hauptzielgruppe der Initiative. Entwicklungsländer haben einen wesentlich höheren Anteil an Jugendlichen als Industrieländer. So sind in Afrika 41 Prozent der Menschen jünger als 15 Jahre. Welche Entscheidungen sie in Bezug auf ihre Sexualität treffen und welche Vorstellungen sie von ihrem zukünftigen Familienleben haben, ist mit ausschlaggebend für ihre Zukunft. Sie sind die Eltern von morgen und Schlüssel zur Entwicklung ihres Landes. Auch die Stiftung Weltbevölkerung stellt Jugendliche in den Fokus ihrer Projekte. Dabei beraten Jugendliche ihre Altergenossen zu Themen der Sexualität und klären sie auf.

"Die neue Familienplanungsinitiative des Entwicklungsministeriums ist ein Meilenstein für die Gesundheit von Müttern und ihren Kindern in Entwicklungsländern", so Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Wichtig ist, dass die zugesagten finanziellen Mittel nicht zu Lasten anderer Bereiche gehen - sie müssen im Haushalt 2012 auch tatsächlich als zusätzliche Gelder vorgesehen sein."


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet:
www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Juni_2011.pdf


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Quelle:
DSW [news] - Juni 2011
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2011