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ARTIKEL/120: Antrittsvorlesung zu den Themen Wochenbettdepression und Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen (idw)


Hochschule Fresenius - 24.10.2014

Antrittsvorlesung zu den Themen Wochenbettdepression und Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen


Im Rahmen ihrer Berufung zur Professorin hielt Prof. Dr. Kristin Härtl, Professorin für Klinische Psychologie, ihre Antrittsvorlesung an der Hochschule Fresenius in München.

In ihrer Vorlesung zeigte Prof. Härtl die Bedeutung der Klinischen Psychologie am Beispiel ausgewählter Störungsbilder auf. Zunächst berichtete sie von ihren Erfahrungen und Forschungen zum Thema "Wochenbettdepression". Wenn "Wöchnerinnen", also Frauen, die sich in der Phase kurz nach der Geburt ihres Kindes befinden, von Heulkrämpfen, Freudlosigkeit oder einer diffusen Ablehnung gegenüber dem Neugeborenen berichteten, seien das typische Symptome für diese Depression, so Härtl. "Im schlimmsten Fall führt sie zum Suizid, daher sollte die betroffene Frau sich schnell in psychologische (und/oder ärztliche) Betreuung begeben." Wichtige Schritte seien die Aufklärung der Betroffenen über Symptome und Behandlung der Wochenbettdepression und die Schaffung eines unterstützenden Netzwerks. Erst danach folge die Arbeit an der Verbesserung des Zustands durch die psychotherapeutischen Methoden der Depressionstherapie und gegebenenfalls eine ergänzende medikamentöse Therapie.

Im zweiten Teil ihres Vortrags widmete sich Härtl ebenfalls einem wichtigen Bereich der Klinischen Psychologie, nämlich der Lebensqualität bei Krebs, speziell bei Brustkrebs. Brustkrebs sei die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen und während der Behandlungsphase nicht nur mit körperlichen, sondern auch mit psychischen Belastungen verbunden. Diese äußerten sich in Form von chronischer Erschöpfung, Schlafstörungen und vor allem auch Angstzuständen. "Die Angst davor, dass der Krebs irgendwann zurückkehren könnte, ist bei vielen Betroffenen sehr groß", so Härtl.

Die psychologische Betreuung dieser Personen beginne eigentlich schon bei und unmittelbar nach der Krebsdiagnose: "Auf welche Art und Weise man die Nachricht überbringt und wie gut man sich anschließend um die Patientin kümmert, hat einen Effekt auf ihre langfristige Lebensqualität ", erklärte Härtl in Bezug auf eigene Untersuchungen.

Prof. Dr. habil. Kristin Härtl absolvierte an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg den Diplomstudiengang Psychologie. Während ihrer Promotionsphase arbeitete sie in Bamberg und Bad Mergentheim als Wissenschaftliche Mitarbeiterin. Weitere berufliche Stationen waren die Neurologische Klinik in Bad Aibling und das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Sie erwarb die Approbation als Psychologische Psychotherapeutin und absolvierte die Weiterbildung in Verhaltenstherapie. 1999 wechselte sie an die Frauenklinik Maistraße der Ludwig-Maximilians-Universität München. Hier setzte sie nach ihrer Habilitation 2009 ihre Karriere als Leiterin der Abteilung für Psychosomatik und Psychoonkologie in der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Ludwig-Maximilians-Universität München fort. Frau Prof. Dr. Kristin Härtl lehrt seit 2013 an der Hochschule Fresenius München das Fach Klinische Psychologie.


Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius gehört mit fast 10.000 Studierenden und Berufsfachschülern zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. 1848 als "Chemisches Laboratorium Fresenius" gegründet und seit 1971 als staatlich anerkannte Fachhochschule in privater Trägerschaft zugelassen, unterhält die Hochschule Fresenius heute Standorte in Köln, Hamburg, München, Idstein, Frankfurt am Main und Berlin sowie Studienzentren in Düsseldorf und Zwickau. 2010 erfolgte die institutionelle Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat. In den Fachbereichen Chemie & Biologie, Gesundheit & Soziales, Wirtschaft & Medien sowie Design können hier Ausbildungs-, Studien- und Weiterbildungsangebote wahrgenommen werden. Neben Bachelor- und Masterprogrammen in Vollzeit bieten die vier Fachbereiche mit ihren acht Schools auch berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende Studiengänge an. Die Hochschule Fresenius setzt auf eine enge Einheit von Forschung, Lehre und Praxis.


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Hochschule Fresenius, Melanie Hahn, 24.10.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2014

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