Schattenblick → INFOPOOL → MEDIZIN → KRANKHEIT


DIABETES/1955: Parodontitis und weiteren Folgeerkrankungen vorbeugen (diabetesDE)


diabetesDE / Deutsche Diabetes-Hilfe - 16. Januar 1017

Parodontitis und weiteren Folgeerkrankungen vorbeugen

Neues Jahr, neue Vorsicht: Bei Diabetes auch auf die Mundgesundheit achten


Berlin - Menschen mit Diabetes haben ein dreimal höheres Risiko für eine Zahnfleischerkrankung als stoffwechselgesunde Menschen. Ursache dafür ist der bei Diabetes erhöhte Blutzuckerspiegel. Umgekehrt kann eine Parodontitis auch die Stoffwechseleinstellung bei Diabetes verschlechtern, indem der chronische Entzündungsherd an Zahnfleisch und Zahnbett die Insulinresistenz erhöht. Eine erfolgreiche Parodontitis-Therapie kann den Langzeitblutzucker-Wert HbA1c deutlich senken und damit die Blutzuckereinstellung Betroffener verbessern. Für Menschen mit Diabetes ist somit wichtig, sowohl auf eine gute Blutzuckereinstellung als auch auf eine gute Mundgesundheit zu achten. Zahnärzte sollten bei Zahnfleischentzündungen vor allem übergewichtige Patienten darauf hinweisen, dass dies ein Anzeichen für Diabetes Typ 2 sein kann und eine mögliche Erkrankung abklären. Darauf macht diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe zusammen mit meridol® aufmerksam.

Die Parodontitis, eine Entzündung des Zahnfleischs und Zahnhalteapparats, kann sich zunächst als schmerzloses Zahnfleischbluten äußern. Wer beim Zähneputzen feststellt, dass der ausgespuckte Zahnpastaschaum rötlich ist, sollte dies beim Zahnarzt abklären lassen. Das gilt insbesondere für Menschen mit Diabetes mellitus. Denn auch wenn noch keine weiteren Beschwerden auftreten, können die Folgen schwerwiegend sein: Parodontitis kann zu vertieften Zahnfleischtaschen, Zahnfleischrückgang, schmerzhaften Entzündungsherden führen. Unbehandelt kann die Erkrankung sogar den Verlust von Zähnen nach sich ziehen. Oftmals ist ein unentdeckter oder schlecht eingestellter Diabetes der Auslöser für Parodontitis.

Ein Diabetes und die Parodontitis beeinflussen sich gegenseitig. "Einerseits fördern erhöhte Blutzuckerwerte Entzündungen am Zahnhalteapparat", erklärt Prof. Dr. Thomas Haak, Vorstand diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim. Bei vielen Menschen mit Diabetes seien zudem die Durchblutung und die Wundheilungsmechanismen gestört, so dass sich Erreger gut ansammeln können. "Umgekehrt kann eine bestehende Parodontitis Ursache dafür sein, dass sich die Blutzuckerwerte verschlechtern", erklärt Dr. Marianne von Schmettow, Scientific Affairs Manager der CP GABA GmbH (meridol®). Für Menschen mit Diabetes erhöhen Zahnfleischentzündungen dadurch auch das Risiko für weitere Folgeerkrankungen, zum Beispiel am Herz-Kreislauf-System.

Um Parodontitis und weitere Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist eine gezielte Früherkennung und Vorsorge wichtig. Eine gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztkontrollen sind die Voraussetzungen dafür, wie von Schmettow erläutert: "Das fängt beim täglichen Zähneputzen an. Im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung erklären Zahnarzt und sein Team, wie man seine Putztechnik verbessern kann und Hilfsmittel wie Zahnseide und Zwischenraumbürsten korrekt anwendet." Menschen mit Diabetes sollten zudem mindestens einmal jährlich einen Zahnarzt zur Kontrolle aufsuchen und auf typische Anzeichen einer Parodontitis achten. Zu diesen zählen unter anderem dauerhafter Mundgeruch und ein schlechter Mundgeschmack, Zahnfleischbluten, stark gerötetes geschwollenes Zahnfleisch oder empfindliche und lockere Zähne. Bei bislang stoffwechselgesunden Menschen kann Parodontitis auf eine unerkannte Diabeteserkrankung hinweisen. Daher sollten Betroffene sich beim Hausarzt untersuchen lassen.


Ihre Kontakte für Rückfragen:

diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe
Nicole Mattig-Fabian (Geschäftsführung)
Albrechtstr. 9
10117 Berlin
E-Mail: mattig-fabian@diabetesde.org

Thieme Kommunikation
Julia Hommrich
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
E-Mail: hommrich@medizinkommunikation.org

www.diabetesde.org
www.deutsche-diabetes-hilfe.de

diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Dachorganisation, die Menschen mit Diabetes, Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6 Millionen Menschen sind in Behandlung, und jeden Tag kommen fast 1000 Neuerkrankte hinzu.
Gegründet wurde diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) www.ddg.info und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) 0www.vdbd.de [1]. Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) www.ddh-m.de vertreten.

[1] http://www.vdbd.de/VDBD/index.php

*

Quelle:
diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, Pressestelle
Pressemitteilung vom 16. Januar 2017
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 201 677-0, Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: presse@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Januar 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang