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FORSCHUNG/262: Neuer Forschungsbericht zu vernachlässigten Armutskrankheiten (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - 3. Dezember 2012

Neuer Forschungsbericht zu vernachlässigten Armutskrankheiten

- Investitionen in die Forschung steigen auf drei Milliarden US-Dollar
- Mittel für Erforschung von Aids-Prävention sinken jedoch



Hannover, 03. Dezember 2012. Im Jahr 2011 wurden weltweit 3,05 Milliarden US-Dollar in die Erforschung und Entwicklung im Bereich vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten investiert. Das sind 443 Millionen US-Dollar mehr als im Jahr 2007. Das geht aus dem neuen Forschungsbericht "G-Finder" hervor, den das unabhängige Institut Policy Cures heute veröffentlicht.

"Täglich sterben mehr als 37.000 Menschen an vermeidbaren und behandelbaren Krankheiten hauptsächlich in den ärmsten Ländern der Welt, vor allem weil hier eine große Forschungslücke klafft", sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Daher begrüße ich, dass international mehr Mittel für die Forschung und Entwicklung von neuen Präventions-, Diagnose- und Behandlungsmethoden, wie zum Beispiel Impfstoffe, investiert werden".

Erforschung von HIV-Prävention wichtig

Im gleichen Zeitraum sind jedoch internationale Investitionen für die Forschung und Entwicklung im Bereich HIV und Aids um 55 Millionen US-Dollar auf 1,03 Milliarden US-Dollar gesunken. "Gerade beim Schutz vor einer HIV-Infektion besteht nach wie vor ein großer Handlungsbedarf", betont Renate Bähr. "Trotz der jüngsten Erfolge im Kampf gegen Aids entfallen noch immer sieben von zehn Neuinfektionen auf Afrika südlich der Sahara. Da Frauen dort besonders betroffen sind, brauchen sie Präventionsmethoden wie Mikrobizide oder Aids-Impfstoffe, mit denen sie sich unabhängig von der Zustimmung ihres Partners vor HIV schützen können."

Vernachlässigte und armutsbedingte Krankheiten

Vernachlässigte und armutsbedingte Krankheiten sind Krankheiten, die vor allem Menschen in Entwicklungsländern treffen und zu deren Bekämpfung es keine hinreichende Forschung und Entwicklung gibt. Zu diesen Krankheiten gehören 17 von der Weltgesundheitsorganisation benannte Tropenkrankheiten, zum Beispiel Dengue-Fieber, die Schlafkrankheit, HIV und Aids, Tuberkulose und Malaria. Millionen von Menschen, die hauptsächlich in ärmeren Ländern leben, werden derzeit von medizinischen Fortschritten bei Prävention, Diagnose und Behandlung ausgeschlossen.

Hier finden Sie den neuen G-Finder (englischsprachig)
http://www.policycures.org/g-finder2012.html

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Quelle:
DSW [news] - 3. Dezember 2012
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Göttinger Chaussee 115, 30459 Hannover
Telefon: 0511/943 73-0, Telefax: 0511/943 73-73
E-Mail: info@dsw-hannover.de, dswnews@dsw-hannover.de
Internet: www.weltbevoelkerung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Dezember 2012