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LEBER/117: Chronische Hepatitis C - Virusbekämpfung ist das A und O der Therapie (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - 10. Kalenderwoche

Chronische Hepatitis C

Virusbekämpfung ist das A und O der Therapie


(05.03.2012) "Wenn es gelingt, durch die medikamentöse Therapie das Vorkommen von Hepatitis C-Viren im Blut zu eliminieren, dann hat das erhebliche Vorteile für den Patienten", sagt Dr. Dietrich Hüppe vom Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen (bng). "Die Sterblichkeit bei den unter einer chronischen Leberentzündung und ihren Folgeerkrankungen leidenden Menschen nimmt deutlich ab und die Infektionsgefahr, die von Virusträgern ausgeht, verschwindet."

Die chronische Infektion mit Hepatitis C-Viren führt bei etwa 20 Prozent der Betroffenen über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren zur Leberzirrhose. Die Leberzirrhose mündet regelhaft in Leberfunktionsstörung, Leberversagen, Blutungen in der Speiseröhre, bakteriellen Bauchfellentzündungen sowie Leberkrebs. "Diese Folgen der Leberzirrhose sind schwerwiegend und in der Konsequenz in der Regel tödlich", erklärt der bng-Experte für Lebererkrankungen, Dr. Stefan Mauss. "Wenn der Körper die Folgen der Leberzirrhose nicht mehr kompensieren kann, liegt die 5-Jahres-Überlebensrate gerade mal bei 50 Prozent. Selbst wenn der Körper die Folgen der Leberzirrhose noch kompensiert, sterben etwa zehn bis zwanzig Prozent der Betroffenen innerhalb von fünf Jahren."

Gastroenterologen können dank der Entwicklung von neuen Wirkstoffen wie Boceprevir und Telaprevir die Virusbelastung des Körpers durch eine zunehmend erfolgreichere antivirale Therapie dauerhaft in Schach halten. "Dadurch steigen nicht nur die langfristigen Überlebenschancen des Patienten, sondern er ist darüber hinaus nicht mehr länger infektiös", betont Dr. Mauss.

Die Möglichkeit einer Infektion von Partnern oder Familienangehörigen schränken Alltagskontakte sowie das Sexualleben deutlich ein. Berufe mit einem Verletzungsrisiko können HCV infizierte Patienten insbesondere im medizinischen Bereich nur sehr eingeschränkt ausüben. Häufig führt eine Stigmatisierung bei Offenlegung der Infektion sogar zu dem Verlust des Arbeitsplatzes. "Der Wegfall der Infektionsgefahr für Angehörige oder berufliche Kontakte bedeutet für die betroffenen Menschen eine erhebliche psychische Entlastung."



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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2012