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LUNGE/054: Forschung - Schlaf als Therapiephase bei chronischen Lungenkrankheiten nutzen (idw)


Philipps-Universität Marburg - 20.10.2017

Aufatmen dank kombinierter Behandlungsmethoden


Gesundwerden im Schlaf: Das "Interdisziplinäre Schlafmedizinische Zentrum" der Philipps-Universität Marburg erforscht in einem neuen Projekt, wie sich chronische Lungenkrankheiten mit geringeren Medikamentendosen behandeln lassen als bisher. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) unterstützt das Vorhaben mit 1,3 Millionen Euro aus seiner Fördermaßnahme "Neue Therapieoptionen durch innovative Medizintechnik zur Behandlung chronischer Erkrankungen".

"Das geplante Verfahren kombiniert Inhalation und nasale Staudruckbeatmung", erläutert Professor Dr. Ulrich Köhler, der das Marburger Schlafmedizinische Zentrum leitet. Dabei soll der Schlaf als Therapiephase optimal genutzt werden. "Mit dem Konzept 'long-time/low-dose' soll es künftig möglich sein, geringere Medikamentendosen über längere Zeiträume gezielt und intelligent zu applizieren", führt der Mediziner aus.

Durch die verbesserte Erreichbarkeit der kleinen Atemwege mittels Staudruck können Medikamente sehr viel effektiver an den Ort des eigentlichen Geschehens gebracht werden, etwa zur Atemwegserweiterung, zur Befeuchtung der Schleimhaut, zur Verflüssigung des Schleims sowie zur gezielten Einbringung von inhalativen Antibiotika.

"In einem ersten Schritt wird das System als Langzeit-Sole-Inhalator entwickelt", legt Köhler dar; "perspektivisch soll die neue Darreichungsform auch für andere Wirkstoffe und Erkrankungen eingesetzt werden". Beteiligt sind neben dem Schlafmedizinischen Zentrum die "ThoraTech GmbH" aus Gießen sowie die "Activoris Medizintechnik GmbH" aus Gemünden/Wohra.


Weitere Informationen:

Schlafmedizinisches Zentrum im Internet:
http://ukgm.de/ugm_2/deu/umr_pne/8574.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution376

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Philipps-Universität Marburg, Johannes Scholten, 20.10.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Oktober 2017

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