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REISEMEDIZIN/038: Dengue-Fieber breitet sich aus - Erster Fall in Griechenland seit 85 Jahren vermutet (CRM)


CRM Centrum für Reisemedizin GmbH - 6. September 2012

Dengue-Fieber breitet sich aus

In Griechenland erster Fall der Infektion seit 85 Jahren vermutet



Düsseldorf, September 2012 - Griechische Behörden gehen davon aus, dass erstmals seit den 1920er Jahren in Griechenland wieder ein Fall von Dengue-Fieber aufgetreten ist. Der betroffene Patient, ein älterer Mann aus Westgriechenland, starb am 30. August in einer Klinik in Patras. Weltweit breitet sich die durch Mücken übertragene Infektionskrankheit seit Jahren aus, die Zahl der Fälle steigt. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät Reisenden, sich in den betreffenden Ländern vor Stichen der tagaktiven Tigermücke zu schützen. Eine Impfung ist nicht möglich.

"Die Infektion mit dem Virus ist Behördenangaben zufolge in Agrinio, einer Stadt in der Verwaltungsregion Westgriechenland erfolgt", sagt Privatdozent Dr. med. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. "Wenngleich dies bislang der erste vermutete Fall der Virusinfektion ist, nehmen die griechischen Behörden das möglicherweise erneute Auftreten der Krankheit im Land sehr ernst." In den Jahren 1927/28, vor der lokalen Ausrottung der Überträgermücke, wütete in Griechenland eine der größten dokumentierten Dengue-Epidemien: Rund eine Millionen Menschen erkrankten, etwa 1000 starben.

Dengue-Fieber tritt heute vorwiegend in Ländern der Tropen und Subtropen auf, breitet sich seit Jahren jedoch zunehmend aus. Im Jahr 2010 traten Fälle in Kroatien und Südfrankreich auf. "Hauptgrund hierfür ist, dass die sehr anpassungsfähige Überträgermücke durch den weltweiten Handels- und Tourismusverkehr in immer mehr Länder gelangt und sich dort ansiedelt", erklärt Jelinek.

Die Infektion zeigt sich durch Symptome wie starkes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Obwohl Fieber und Schmerzen nach etwa einer Woche abklingen, leiden die Patienten meistens noch mehrere Wochen unter allgemeiner Abgeschlagenheit. In schweren Fällen oder bei einer weiteren Infektion können innere Blutungen und Schocksymptome auftreten, auch wenn die erste Erkrankung Jahre zurückliegt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass sich weltweit jedes Jahr rund 50 bis 100 Millionen Menschen mit Dengue-Fieber infizieren. Etwa 2,5 Prozent der Erkrankten sterben an der Infektion.

Das CRM Centrum für Reisemedizin empfiehlt Reisenden, sich in Ländern, in denen Dengue-Fieber auftritt, vor Stichen der tagaktiven Überträgermücke zu schützen. Mückenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut sollten den Wirkstoff DEET (Diethyl-m-Toluamid) in einer Konzentration von über 30 Prozent enthalten. Da die Tigermücke vor allem tagsüber aktiv ist, sollten Reisende außerdem zu heller und geschlossener Kleidung greifen. Dunkle Kleidung lockt Mücken eher an. Da Moskitos durch dünne Materialien hindurch stechen können, kann es sinnvoll sein, feines Gewebe zusätzlich mit einem Insektenschutz zu imprägnieren.


Aktuelle Informationen und Adressen von Ärzten und Apotheken, die qualifizierte reisemedizinische Beratung anbieten, veröffentlicht das Centrum für Reisemedizin unter:
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Quelle:
CRM Centrum für Reisemedizin GmbH
ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe
Presseinformation vom 6. September 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. September 2012