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REISEMEDIZIN/039: Keuchhusten-Ausbrüche in den USA, Australien, Großbritannien und Argentinien (CRM)


CRM Centrum für Reisemedizin GmbH - 12. September 2012

Vor der Reise Pertussisimpfung auffrischen

Keuchhusten-Ausbrüche in den USA, Australien, Großbritannien und Argentinien



Düsseldorf - Pertussis, im Volksmund als Keuchhusten bekannt, breitet sich in vielen Ländern wieder zunehmend aus. In den USA meldeten Behörden im ersten Halbjahr 2012 rund 18.000 Erkrankungen - die höchsten Fallzahlen seit 50 Jahren. In Australien erkrankten im gleichen Zeitraum etwa 12.200 Menschen. Grund dafür ist mangelnder Impfschutz in der Bevölkerung. Weil die Impfung gegen Pertussis keinen unbefristeten Schutz vor einer Infektion bietet, erkranken auch Erwachsene, die im Kindes- und Jugendalter geimpft wurden. Das CRM Centrum für Reisemedizin empfiehlt, die reisemedizinische Vorsorge zum Anlass zu nehmen, die Impfung gegen Pertussis aufzufrischen.

Neben den USA und Australien, werden derzeit auch aus Großbritannien und Argentinien Pertussis-Ausbrüche gemeldet. In Großbritannien sind dieses Jahr bisher 3523 Menschen erkrankt. "Wir empfehlen, vor Reisen nicht nur notwendige Reiseimpfungen durchführen zu lassen, sondern bei dieser Gelegenheit immer auch den Status der für Deutschland empfohlenen Standardimpfungen zu prüfen und diese gegebenenfalls aufzufrischen", so Privatdozent Dr. med Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin.

Pertussis ist eine hochansteckende Infektionserkrankung, die durch Bakterien ausgelöst und über Tröpfchen in der Luft, etwa durch Niesen oder Husten, übertragen wird. Die Erkrankung ist durch krampfartige Hustenanfälle gekennzeichnet, die mitunter mit Atemnot und Erbrechen einhergehen. Die Symptome können bis zu zehn Wochen andauern. In schweren Verläufen führt Keuchhusten zu Lungen- oder Mittelohrentzündungen. Insbesondere Neugeborene und Säuglinge sind bei einer Infektion mit Pertussis gefährdet. In einzelnen Fällen kommt es zu lebensbedrohlichen Atemstillständen. "An Keuchhusten erkrankte Erwachsene stellen deshalb auch ein hohes Risiko für noch nicht geimpfte Säuglinge in ihrer Umgebung da, da bei diesen die Erkrankung deutlich schwerer verläuft", so Jelinek.

Eine Impfung gegen Pertussis gehört zu den Standardimpfungen in Deutschland. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt, sie bei Säuglingen ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat durchzuführen. Auffrischimpfungen sollten im Alter von fünf bis sechs Jahren, zwischen neun und 17 Jahren sowie mindestens einmal im Erwachsenenalter erfolgen. Auch eine bereits durchgemachte Pertussiserkrankung schützt nicht langfristig vor einer erneuten Infektion. "Weil Impfungen nicht regelmäßig aufgefrischt werden, kommt es in vielen Ländern, auch in Deutschland, immer wieder zu Ausbrüchen vermeidbarer Erkrankungen, wie etwa Keuchhusten", sagt Jelinek. In Deutschland erkrankten im Jahr 2011 in den fünf neuen Bundesländern 4193 Menschen an Pertussis. Da nur in diesen Ländern eine Meldepflicht besteht, liegen keine Zahlen für Gesamtdeutschland vor.


Aktuelle Informationen und Adressen von Ärzten und Apotheken, die qualifizierte reisemedizinische Beratung anbieten, veröffentlicht das Centrum für Reisemedizin unter:
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Quelle:
CRM Centrum für Reisemedizin GmbH
ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe
Presseinformation vom 12.09.2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. September 2012