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DIABETES/1363: Einzige nahrungsbezogene, orale Diabetestherapie nicht mehr verordnungsfähig (Adhoc)


Novo Nordisk Pharma GmbH - Mittwoch, 30. Juni 2010

Einzige nahrungsbezogene, orale Diabetestherapie nicht mehr verordnungsfähig

Novo Nordisk kritisiert Ausschluss der Glinide


Eschborn - Der G-BA hat am 17. Juni 2010 beschlossen, Glinide aus der Verordnungsfähigkeit der gesetzlichen Krankenversicherung auszuschließen. Dieser Beschluss wird voraussichtlich am 1. Januar 2011 in Kraft treten. Einzige Ausnahme ist die Behandlung von Patienten mit einer schweren Niereninsuffizienz, d.h. einer Kreatininclearance unter 25 ml/min mit Repaglinid (NovoNorm®).

"Mit der Entscheidung nimmt der G-BA den deutschen Ärzten die einzige Möglichkeit, eine nahrungsbezogene Diabetestherapie ohne Injektionen vorzunehmen", sagt Jörn Oldigs, Geschäftsführer von Novo Nordisk in Deutschland. Davon betroffen sind in erster Linie Patienten, die auf Grund ihrer unregelmäßigen Nahrungsaufnahme bisher von der Flexibilität der Behandlung mit Repaglinid profitieren konnten. Im Gegensatz zu Sulfonylharnstoffen wird Repaglinid nur verabreicht, wenn eine Mahlzeit eingenommen wird und eine Insulinfreisetzung benötigt wird. "Das unterscheidet die Therapie von der üblichen Sulfonylharnstoff-Behandlung, bei der Tabletten nach einem festen Schema genommen werden und die Insulinausschüttung unabhängig von der Mahlzeit erfolgt." bemerkt Jörn Oldigs.

Zudem bemängelt Oldigs die Wahl des Begriffes "Nutzen" in der Bewertung durch G-BA und IQWiG für die Kommunikation an die Öffentlichkeit: "Die negative Bewertung des G-BA wird ausschließlich dadurch begründet, dass keine Studien zu Langzeitfolgen vorliegen. Die Senkung des Blutzuckers, also die Wirksamkeit des Arzneimittels, ist hingegen zweifelsfrei nachgewiesen. Repaglinid senkt, auch nach der Bewertung des IQWiG, den Blutzucker ebenso effektiv wie Metformin oder Sulfonylharnstoffe. Für die Öffentlichkeit suggeriert die Wortwahl des IQWiG jedoch fälschlicherweise, der Wirkstoff sei unwirksam. Dadurch werden Patienten und Ärzte, die über viele Jahre gute Erfahrungen in der Therapie mit Repaglinid gemacht haben, unnötig verunsichert."

Um Hypoglykämien bei Patienten mit unregelmäßiger Nahrungsaufnahme zu vermeiden, werden Ärzte bei der Umstellung der Patienten individuell eine Therapie wählen müssen, die dieses Risiko verringert. Oldigs weist darauf hin, dass in vielen Fällen die Kosten der Therapie höher sein dürften als bei der bisherigen Therapie mit Repaglinid. Die vom G-BA als Alternative vorgeschlagenen Behandlungen mit Metformin oder Sulfonylharnstoffen dürften in den meisten Fällen keine Option sein, da Repaglinid gerade bei den Patienten angesetzt wird, bei denen Metformin oder Sulfonylharnstoffe aufgrund von Kontraindikationen oder Nebenwirkungen nicht verabreicht werden können.

"Mit Unverständnis nehmen die Ärzte und auch wir diese Entscheidung des G-BA zur Kenntnis, da nun in der Behandlung dieser weit verbreiteten chronischen Erkrankung ein weiteres Medikament, das in vielen Fällen die Therapie für die Patienten erleichtert hat, aus dem Verordnungsspektrum des Arztes genommen wird", schließt Jörn Oldigs seine Ausführungen.


Über Novo Nordisk
Novo Nordisk ist ein international tätiges und forschendes Unternehmen der Gesundheitsbranche mit einer weltweit führenden Position in der Diabetesversorgung. Daneben hält Novo Nordisk führende Stellungen in den Bereichen Blutgerinnung (Hämostase), Wachstumshormon- und Hormonersatztherapie. Dem ganzheitlichen Anspruch "Changing Diabetes® - Diabetes verändern" entsprechend werden alle Produkte und Aktivitäten in größtmöglicher Verantwortung für Patienten, Ärzte und Gesellschaft konzipiert. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dänemark beschäftigt weltweit mehr als 29.300 Mitarbeiter in 76 Ländern, davon rund 600 am deutschen Standort in Mainz. Seine Produkte werden in 179 Ländern vertrieben. Als Aktiengesellschaft ist Novo Nordisk an den Börsen von Kopenhagen und New York gelistet.


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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juli 2010