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HERZ/446: Studie - Frauenherzen schlagen anders (idw)


Universitätsklinikum Freiburg - 21.12.2009

Frauenherzen schlagen anders

Studie stellt neuste Erkenntnisse zu alters- und geschlechtsspezifischen Veränderungen der Herzfunktion vor


Die Herzmuskelfunktion im linken Herzen ist für Patienten mit Herzerkrankungen von großer prognostischer Bedeutung. Allerdings können mit der Herzultraschalluntersuchung, mit der die Pumpfunktion üblicherweise bestimmt wird, meist nicht alle Herzwandabschnitte gut eingesehen werden. Zudem können nicht alle Bewegungskomponenten der Herzwandbewegungen analysiert werden. Daher wurde am Universitätsklinikum Freiburg eine neue Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) Methodik entwickelt, die es erlaubt, die Herzmuskelgeschwindigkeiten in allen Regionen der Herzwand und in allen Raumrichtungen direkt zu messen.

Ziel der Studie war eine genaue Bestimmung dieser Geschwindigkeiten beim gesunden Herzen. Untersucht wurden 58 Gesunde in drei Altersgruppen, darunter 29 Frauen. Dabei konnten deutliche alters- und auch geschlechtsspezifische Veränderungen der regionalen Herzwandbewegung aufgezeigt werden. Insbesondere auch Bewegungsrichtungen, die mit üblichen diagnostischen Verfahren meist nicht erfasst werden, wie die Rotation des Herzmuskels und die Längsbewegung, zeigten in der Studie deutliche altersabhängige Änderungen.

Überraschenderweise ließen sich auch geschlechtsspezifische Veränderungen im Alter deutlich nachweisen. So scheint beispielsweise die Längsbewegung des Herzmuskels bei Frauen im Verlauf des Älterwerdens deutlicher abzunehmen, als bei Männern. Diese Erkenntnisse sind wichtig, um Veränderungen der Herzwandbewegung, die teilweise sogar sehr früh im Verlauf von Herzerkrankungen auftreten, richtig einschätzen zu können. Außerdem unterstreichen sie die Notwendigkeit von Kontrollkollektiven bei klinischen Studien, die nicht nur bezüglich des Alters, sondern auch im Hinblick auf das Geschlecht an die zu prüfende Patientengruppe angepasst sind.


Die Studie der Arbeitsgruppe um PD Dr. Michael Markl, Radiologische Klinik - Medizinphysik und Dr. Daniela Föll, Abteilung Kardiologie und Angiologie, wurde im Dezember in "Circulation - Cardiovascular Imaging" veröffentlicht (online).

Kontakt:
PD Dr. Michael Markl
E-Mail: michael.markl@uniklinik-freiburg.de

Dr. Daniela Föll
E-Mail: daniela.foell@uniklinik-freiburg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1401


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Freiburg, Benjamin Waschow, 21.12.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Dezember 2009