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INFEKTION/1141: Hinweise zum Schutz vor EHEC-Bakterien (Stadt Bonn)


Stadt Bonn - Pressemitteilung von Dienstag, 24. Mai 2011

Gesundheitsamt der Stadt Bonn gibt Hinweise zum Schutz vor EHEC-Bakterien

Rohkost muss penibel gereinigt und Fleischprodukte müssen gründlich gegart werden. Durchfallerkrankte müssen eine strikte Hände-Hygiene beachten


ib - Seit der zweiten Maiwoche sind vermehrt Personen an blutigem Durchfall und dem so genannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) mit Nierenversagen und dem Zerfall von roten Blutkörperchen erkrankt. Die Fälle traten vor allem in Norddeutschland auf, es gibt aber auch vorläufige Meldungen aus Süd- und Ostdeutschland.

Ursache ist der Durchfallerreger EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli). In Bonn gibt es laut Gesundheitsamt der Stadt Bonn bislang einen Verdachtsfall sowie eine Erkrankte aus dem Rhein-Sieg-Kreis, die in Bonn behandelt wird.

Der Erreger kann als Schmierinfektion über Lebensmittel, Wasser oder von Mensch zu Mensch übertragen werden. Zurzeit sind besonders Erwachsene und ältere Kinder betroffen. Die Mehrzahl der Fälle sind weibliche Erwachsene. Frauen bereiten häufiger Speisen zu und können sich dabei infizieren.

Das Gesundheitsamt weist auf folgende Vorbeugemaßnahmen des Robert-Koch-Insituts (RKI) hin: Bisher konnte kein konkretes Lebensmittel als Infektionsquelle identifiziert werden. Verbraucher können das Risiko einer EHEC-Infektion aber minimieren, indem sie alle Lebensmittel vor dem Verzehr ausreichend erhitzen (Kerntemperatur mindestens 70 Grad für zehn Minuten).

Pflanzliche Lebensmittel müssen vor dem rohen Verzehr gründlich gereinigt werden. Fleischprodukte müssen vor dem Verzehr ausreichend gegart werden. Milch (Rohmilch) und Milchprodukte sollten nur nach Wärmebehandlung (Pasteurisierung etc.) verzehrt werden. Bei der Zubereitung von Gemüse, auch wenn es nachher gekocht wird, sollte man auf gute Händehygiene achten. Schnittplatten, die Messer und Geräte, die man benutzt hat, sollten nicht ungespült und ungereinigt wieder für andere Lebensmittel verwendet werden. Alle Personen mit Durchfall sollten darauf achten, dass strikte Hände-Hygiene eingehalten wird, insbesondere gegenüber Kleinkindern und immungeschwächten Personen.

Personen mit blutigem Durchfall sollten umgehend einen Arzt aufsuchen. Ärzte sollten bei diesen Patienten einen EHEC-Nachweis (im Stuhl) anstreben, sie im Hinblick auf die mögliche Entwicklung eines HUS eng beobachten und bei ersten Anzeichen eines HUS an geeignete Behandlungszentren überweisen.

Symptome von EHEC-assoziierten HUS-Erkrankungen beginnen innerhalb einer Woche nach Beginn des Durchfalls. Der Zeitraum zwischen der Infektion und den ersten Durchfallsymptomen beträgt durchschnittlich drei bis vier Tage. Die Keime treten in Deutschland immer wieder auf. Das Robert-Koch-Institut hat seit 2001 bundesweit jährlich zwischen 800 und 1200 Erkrankungen registriert.


Weitere Informationen hält das RKI in Internet vor unter:
http://www.rki.de/cln_151/nn_205760/DE/Home/Info-HUS.html

Verbrauchertipps gibt auch das Bundesinstitut für Risikobewertung unter
www.bfr.bund.de


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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 24. Mai 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Mai 2011