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LEBER/091: Hepatitis C - Neue Ära in der Therapie (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Dienstag, 30. November 2010

Hepatitis C

Neue Ära in der Therapie


(29.11.2010) Neue Medikamente werden die Therapie auch für Patienten verbessern, die mit dem Genotyp 1 des Hepatits C-Virus infiziert sind. "Das ist ein weiterer wichtiger Schritt für die fortschreitend bessere Versorgung von Hepatitis-Patienten", erklärt der Leber-Experte Dr. Stefan Mauss.

Für chronische Leberentzündungen, die unbehandelt langfristig zu Leberversagen führen, sind häufig virale Infektionen verantwortlich. Der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) bemüht sich Jahren insbesondere um Patienten, die mit Hepatitis C-Viren infiziert sind. Die Hälfte dieser Patienten leiden unter einem chronischen Verlauf der vor allem durch Drogenmissbrauch übertragenen Erkrankung. In vielen Fällen schlägt eine medikamentöse Therapie mit Interferon und Ribavirin an. Der Behandlungserfolg hängt aber unter anderem vom so genannten Genotyp des Hepatitis C-Virus ab.

"Die Heilungschancen sind vor allem beim Genotyp 1 nicht zufriedenstellend", so Dr. Mauss. "Mit der Standardtherapie können nur rund 50 bis 60 Prozent der Patienten durch eine zwölfmonatige Therapie mit zwei Medikamenten geheilt werden." Die auf dem Leberkongress in Boston/USA vorgestellte Trippeltherapie verkürzt die Behandlungsdauer auf sechs Monate und lässt mindestens 60 Prozent Heilungserfolg erwarten. Die Zulassung wird für Ende 2011/Anfang 2012 erwartet.

Der Berufsverband organisiert seit mehr als fünf Jahren bundesweit vier Mal im Jahr Workshops mit international renommierten Leberspezialisten. "Durch die Weitergabe der neuesten Informationen an die Kollegen in den hepatologischen Schwerpunktpraxen bleibt eine individualisierte Therapie auf dem neuesten Stand der Wissenschaften gewährleistet", betont die Organisatorin der Fortbildungsveranstaltungen, Prof. Dr. Birgit Kallinowski.

In eigenen Studien tragen die Mitglieder des Verbandes darüber hinaus dazu bei, die Behandlung für die ambulante Versorgung zu optimieren. Darüber hinaus konnte der bng mehr als 10.000 Patienten mit einer chronischen Hepatitis C-Infektion aus Deutschland für eine Langzeitbeobachtung vor, während und nach der Therapie rekrutieren und in der weltweit einzigartigen und größten Datenbank nachverfolgen. Die daraus resultierenden Veröffentlichungen werden international von Hepatologen genutzt.


Regelmäßige Informationen finden Sie auch auf unserer Internet-Seite:
www.gastromed-bng.de


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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Kontakt: Dr. Holger Böhm, Tel.: 0231/92527-905, bng@skriptstudio.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Dezember 2010