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MELDUNG/287: 110.000 Stimmen gegen Blockadepolitik der Krankenkassen (Adhoc)


Apothekerverband Nordrhein e.V. - Montag, 04. Februar 2013

Patienten und Kunden erklären sich solidarisch mit Apotheken

110.000 Stimmen gegen Blockadepolitik der Krankenkassen



Düsseldorf - Rund 110.000 Patienten und Kunden unterstützen die Forderung der Apotheken für eine gerechte Vergütung und Anerkennung der umfangreichen Leistungen der Apotheken für die Gesetzliche Krankenversicherung. Das ist das Ergebnis der Unterschriftenaktion der Apotheken in Nordrhein. Die Aktion wurde anlässlich der Blockadehaltung des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bezüglich der Höhe des Zwangsrabattes gestartet, den Apotheken pro Arzneimittel auf Rezept an die gesetzlichen Krankenkassen abführen müssen.

"Die anhaltende Blockadehaltung der Krankenkassen beim Apothekenabschlag stößt bei den Patienten und Kunden auf völliges Unverständnis", sagt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V. "Die Bereitschaft, sich mit einer Unterschrift mit den Apotheken gegen die zunehmende Machtfülle der Krankenkassen zu solidarisieren, war außerordentlich hoch", so Preis weiter.

Krankenkassen ignorieren Willen des Gesetzgebers

Anlässlich einer gesundheitspolitischen Podiumsdiskussion auf dem "5. Zukunftskongress öffentliche Apotheke" am 02.02.2013 in Bonn bekräftigten Vertreter der Bundesregierung nochmals, dass es sich bei der Erhöhung des Kassenabschlags als zeitlich befristetes Sonderopfer für 2011 und 2012 im Zuge des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) handelt. So wies der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, darauf hin, dass bei den Verhandlungen zum Kassenabschlag so verhandelt werden müsse als hätte es die Erhöhung von 2,05 nicht gegeben. Gabriele Molitor von der FDP-Bundestagsfraktion attestierte den Apothekern zudem auch aufgrund der Apothekenschließungen eine gute Verhandlungsposition. Auch außerhalb der Bundesregierung stößt die Blockade-Politik der Krankenkassen auf Unverständnis. So machte Maria Klein-Schmeink (MdB, Bündnis 90/Die Grünen) ebenfalls deutlich, dass der erhöhte Abschlag ein Sonderbeitrag der Apotheker sein sollte. "Es kann nicht sein, dass die Krankenkassen es jetzt anders wollen", kritisierte Klein-Schmeink.

Apotheken sparen Milliarden und kosten nur 2,3 Prozent der Gesamtausgaben

Die seit Jahren gestiegenen Leistungen der Apotheken für die GKV werden vom GKV-Spitzenverband nicht anerkannt. Allein durch die enorm aufwändige Umsetzung der Rabattverträge verhelfen die öffentlichen Apotheken den Krankenkassen zu Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe (allein 2011 etwa 1,6 Milliarden Euro).

Gestiegener Aufwand in Apotheken muss gegenfinanziert werden

Die Apotheken erbringen seit zwei Jahren ein zeitlich befristetes Sonderopfer in Form eines erhöhten Zwangsrabattes von 2,05 Euro pro Arzneimittel auf Rezept. Ursprünglich betrug der Zwangsrabatt 1,75 Euro. Die Erhöhung wurde vom Gesetzgeber zur Stabilisierung der Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherung ausdrücklich nur für die Jahre 2011 und 2012 festgelegt. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen erkennt trotz einer klaren gesetzlichen Regelung die Ausgangsbasis für den Zwangsrabatt 2013 von 1,75 Euro nicht an. Die Apotheken verhelfen den gesetzlichen Krankenkassen mit einem großen personellen und logistischen Aufwand zu Einsparungen in Milliardenhöhe, insbesondere bei der Umsetzung der Rabattverträge. Dieser Aufwand muss ausreichend gegenfinanziert werden!

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Februar 2013