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ARTIKEL/525: Dialogtagung vom 13.05.15 in Duisburg - Tabuthema Pflege am Arbeitsplatz (idw)


Kuratorium Deutsche Altershilfe / Wilhelmine Lübke Stiftung e. V. - 15.05.2015

Tabuthema Pflege am Arbeitsplatz

Dialogtagung der Landesstelle Pflegender Angehöriger NRW gibt Tipps für Pflegende Angehörige


Duisburg/Münster. Wenn das Kind von der Kita abgeholt werden muss, ist das Gesprächsstoff am Arbeitsplatz. Doch dass die demenziell erkrankte Mutter aus der Tagespflege abgeholt oder der pflegebedürftige Vater nach einem Schlaganfall versorgt werden müssten, darüber wird eher selten geredet - weder mit den Kollegen noch den Vorgesetzten. "Pflege ist immer noch ein Tabuthema am Arbeitsplatz", sagt Christa Beermann. Dabei seien immer mehr Arbeitnehmer davon betroffen, sagt die Demografiebeauftragte im Ennepe-Ruhr-Kreis. Sie hat mit der Kampagne "arbeiten - leben - pflegen" landesweit eine der ersten Initiativen ins Leben gerufen, die die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf thematisierte und dabei Unternehmen und Beschäftigte miteinander ins Gespräch gebracht.

Doch die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege sei keine rein private Angelegenheit, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe, die alle anginge, betonte Christa Beermann. Sie gehöre deshalb als Daueraufgabe auf die politische Agenda, forderte die Demografieexpertin auf der Dialogveranstaltung "Was brauchen Pflegende Angehörige?". Der Einladung der Landesstelle Pflegende Angehörige Nordrhein-Westfalen (LPFA-NRW) am Mittwoch, 13. Mai waren rund 65 Pflegende Angehörige nach Duisburg gefolgt.

Die Diskussionsergebnisse der Dialogtagung, in der auch Detlev Spohr vom NRW Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter sowie Gunnar Peeters vom Verband der Ersatzkassen zu Gast waren, sollen zur Verbesserung der Situation Pflegender Angehöriger in die politische Gestaltungsprozesse eingebracht werden, betonte die Leiterin der LPFA-NRW Sonja Finke. Denn allein in Nordrhein-Westfalen werden rund 420.000 Menschen zu Hause gepflegt. Nur etwa ein Drittel wird dabei von ambulanten Pflegediensten unterstützt. Mehr als 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden von ihren Angehörigen zu Hause versorgt.

Die Landesstelle Pflegende Angehörige Nordrhein-Westfalen wird durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW und den Landesverbänden der Pflegekassen in NRW gefördert. Seit 2010 ist das Kuratorium Deutsche Altershilfe Träger der Landesstelle Pflegende Angehörige Nordrhein-Westfalen.


Weitere Informationen unter:
www.lpfa-nrw.de


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Kuratorium Deutsche Altershilfe - Wilhelmine Lübke Stiftung e. V., Simone Helck, 15.05.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Mai 2015

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