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MELDUNG/064: Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien vom 8. bis 14. Februar 2015 (BMG)


Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung - 9. Februar 2015

Mehr Aufmerksamkeit für Kinder aus suchtbelasteten Familien

Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien vom 8. bis 14. Februar 2015


Jedes Jahr wird in vielen Ländern der Welt an die schwierige Situation von Kindern aus suchtbelasteten Familien erinnert (Children of Alcoholics/Children of Addicts = COA). Bundesweit bieten zahlreiche COA-Hilfsprojekte Veranstaltungen an, die Interessierten und Betroffenen Unterstützung und Informationen anbieten.

Marlene Mortler: "Mit der COA-Aktionswoche wird jedes Jahr sehr engagiert an die betroffenen Kinder erinnert, die in suchtbelasteten Familien aufwachsen. In Deutschland sind es rund 2,65 Millionen Kinder. Eine viel zu hohe Anzahl. Durch ihre Lebenssituation werden sie in ihrer körperlichen und seelischen Entwicklung massiv beeinträchtigt und benachteiligt. Allen Beteiligten der Aktionswoche gilt daher mein großer Dank im Namen der betroffenen Kinder.

Trotz der guten Entwicklungen der letzten Jahre brauchen die Betroffenen noch mehr Aufmerksamkeit. Mir ist wichtig, dass alle Kinder zu starken Persönlichkeiten heranwachsen. Das gilt erst recht für solche aus psychisch- und suchtbelasteten Familien. Gleichzeitig ist es entscheidend, auch die Eltern zu stärken, die in ihrer doppelten Belastung oft überfordert sind. Im Präventionsgesetz werden zum Gesundheitsziel 'Gesund aufwachsen' Maßnahmen vorgeschlagen, die Kinder und Jugendliche von psychisch kranken oder suchtkranken Eltern frühzeitig und wohnortnah unterstützen sollen. Ich setze mich dafür ein, dass dies flächendeckend durch die zuständigen Stellen geschieht."

Von den in Deutschland betroffenen Kindern sind die weitaus meisten mit der Alkoholkrankheit eines oder sogar beider Elternteile konfrontiert. Mit drogensüchtigen Eltern leben ca. 40.000 Kinder zusammen. Viele der Jungen und Mädchen entwickeln später eine eigene Suchtproblematik.

Marlene Mortler: "Die enorme Zahl betroffener Kinder aus suchtbelasteten Familien muss Ansporn für uns alle sein, Verbesserungen herbei zu führen. Wir wollen die Datenlage zu diesem Thema insgesamt überprüfen und weitere Faktoren berücksichtigen, um einen noch besseren Überblick zu bekommen. In einem ersten Gespräch mit dem Statistischen Bundesamt habe ich angeregt, dass zukünftig im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfestatistiken dem Thema mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden kann. Auch das würde helfen, das Schicksal der Betroffenen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken."


Weitere Informationen unter
http://www.drogenbeauftragte.de/

Unser "Projekt des Monats Februar" widmet sich ebenfalls der Thematik Kinder aus suchtbelasteten Familien. Lesen Sie weiter unter:
http://www.drogenbeauftragte.de/drogenbeauftragte/projekt-des-monats.html

Ein aktuelles Podcast-Interview mit Markus Thörmer vom Fachbereich Familienhilfe des Städtischen Klinikums "St. Georg" Leipzig zum selben Thema können Sie hier hören:
http://www.drogenbeauftragte.de/drogenbeauftragte/podcasts.html


Weitere Informationen zur Aktionswoche unter:
http://www.coa-aktionswoche.de

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Quelle:
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Pressemitteilung Nr. 3, 9. Februar 2015
Bundesministerium für Gesundheit
Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
POSTANSCHRIFT: 11055 Berlin
Telefon: +49 (0)30 18441-4412, Fax: +49 (0)30 18441-4960
E-Mail: drogenbeauftragte@bmg.bund.de
Internet: www.drogenbeauftragte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2015

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