Schattenblick → INFOPOOL → MEDIZIN → SOZIALES


MELDUNG/082: Forschungsprojekt - Patientensicherheit durch bessere Kommunikation (idw)


Jacobs University Bremen gGmbH - 26.04.2019

Forschungsprojekt Jacobs University Bremen: Patientensicherheit durch bessere Kommunikation


Mehr Patientensicherheit durch bessere Kommunikation in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe - neues Forschungsprojekt unter Leitung der Jacobs University Bremen.

Fehler mit schweren Folgeschäden können auch in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe auftreten. Häufig ist eine unzureichende Kommunikation zwischen den Beteiligten die Ursache. Ein Forschungsprojekt mit fünf Partnerinstitutionen und Jacobs University als Konsortialführung mit Dr. Sonia Lippke, Professorin für Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin, will dies ändern - und zu mehr Patientensicherheit beitragen.

Bis zu 72 Prozent der frühkindlichen Todesfälle bzw. Behinderungen könnten laut Studien vermieden werden, wenn alle Beteiligten effektiver kommunizieren würden. Insbesondere bei chronisch erkrankten Müttern kann eine unsichere Kommunikation zum Tod während oder nach der Geburt führen. Auch Patientenzufriedenheit und Arbeitszufriedenheit hängt mit sicherer Kommunikation zwischen Patienten und Krankenhauspersonal bzw. innerhalb der Behandlungsteams zusammen und stellt damit eine wichtige Voraussetzung für die Behandlungserfolge sowie die Qualitätssicherung dar.

"Digital SACCIA", so der Kurz-Name des Projekts, hat sich zum Ziel gesetzt, die Häufigkeit von vermeidbaren unerwünschten Ereignissen in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe zu verringern und die Patientenzufriedenheit zu steigern. Die englische Abkürzung "SACCIA" steht für Suffizienz (Sufficiency), Richtigkeit (Accuracy), Klarheit (Clarity), Kontextbezug (Contextualization) und zwischenmenschliche Anpassung (Interpersonal Adaption) - fünf Begriffe, die ein sicheres Kommunikationskonzept beschreiben und von Prof. Annegret Hannawa entwickelt wurde. Das klinische Personal sowie die werdende Mutter und ihre Begleitpersonen werden in persönlichen Trainings in diesen Kompetenzen geschult. Die Wissenschaftler entwickeln zudem eine App, die alle Beteiligten in ihrer Kommunikation miteinander und somit bei der Bewältigung von Schwierigkeiten im Klinikalltag unterstützt. Das Projekt wird für drei Jahre mit rund 1,9 Millionen Euro durch den Innovationsfond unter dem Förderkennzeichen 01VSF18023 gefördert. Neben der Jacobs University sind das Universitätsklinikum Frankfurt, das Universitätsklinikum Ulm, das Aktionsbündnis Patientensicherheit sowie die Techniker Krankenkasse an dem Vorhaben beteiligt.


Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution698

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Jacobs University Bremen gGmbH - 26.04.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Mai 2019

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang