Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → SOZIALES

INITIATIVE/037: 20jähriges Jubiläum der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG)


Deutsche Alzheimer Gesellschaft - Montag, 30. November 2009

20 Jahre Deutsche Alzheimer Gesellschaft

Gemeinsam viel bewegt


Berlin, 30.11.2009. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft begeht am 2. Dezember 2009 ihr 20jähriges Jubiläum. In diesen zwei Jahrzehnten konnten viele Verbesserungen für die Situation von Demenzkranken und ihren Familien erreicht werden. Ziele für die nächsten Jahre sind ein verstärkter Ausbau der Beratungs- und Entlastungsangebote vor Ort sowie eine intensivere Einbeziehung aller Berufsgruppen in den Kommunen, damit auch allein lebende Menschen mit einer Demenz möglichst lange in ihrer häuslichen Umgebung leben können.

"Vor 20 Jahren waren die Begriffe Alzheimer-Krankheit oder Demenz praktisch unbekannt. Die Leute waren eben éalt und verkalkt`. Beratung und Unterstützung gab es nur vereinzelt", erinnert sich Eleonore von Rotenhan, die Gründungsvorsitzende der DAlzG, deren Mutter demenziell erkrankt war.

Heute gibt es in Deutschland 119 regionale Alzheimer-Gesellschaften und Landesverbände sowie etwa 500 Selbsthilfegruppen. Mit zahlreichen Broschüren, der Schulungsreihe "Hilfe beim Helfen", der CD-Rom "Demenz interaktiv" werden Angehörige, Profis und Interessierte informiert. Die Zeitschrift "Alzheimer Info" erscheint seit 1997 vierteljährlich. Die Internetseite ging 1998 an den Start und verzeichnet heute jeden Tag mehr als 2.000 Besucher. Am "Alzheimer-Telefon" werden seit 2002 jährlich etwa 6.000 Informations- und Beratungsgespräche geführt. Seit 1997 wurden fünf nationale Kongresse organisiert. In die Reform der Pflegeversicherung gingen auch Vorschläge der DAlzG ein, etwa "niedrigschwellige" Betreuungsformen zu etablieren. Wenn inzwischen "Betreuungsgruppen für Demenzkranke" in der Pflegeversicherung verankert und überall in Deutschland ein Begriff sind, so geht dies zurück auf Ideen von Angehörigen der Alzheimer-Selbsthilfegruppen in Stuttgart und Dortmund.

Heike von Lützau-Hohlbein, die 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, sagte: "Zusammen mit den Mitgliedsgesellschaften konnte die Deutsche Alzheimer Gesellschaft viel bewegen. Doch wir stehen vor großen Herausforderungen. Wenn kein Durchbruch in der Therapie gelingt, wird die Zahl der Demenzkranken von heute 1,2 Millionen auf 2,6 Millionen im Jahr 2050 steigen. Die Reform der Pflegeversicherung muss zügig fortgeführt werden und endlich den speziellen Bedarf Demenzkranker angemessen berücksichtigen. Überall in Deutschland müssen Beratung und Hilfen aufgebaut werden. Diagnose und Behandlung müssen endlich entsprechend den Richtlinien erfolgen. Es darf nicht mehr sein, dass Allgemeinkrankenhäuser mit Demenzkranken, die sich ein Bein gebrochen haben, völlig überfordert sind. Demenzkranke müssen würdevoll in unserer Mitte leben können. Dazu können z.B. die Mehrgenerationenhäuser, mit denen wir künftig verstärkt zusammen arbeiten werden, einen wertvollen Beitrag leisten. Bei all dem möchten wir Menschen mit Demenz stärker einbeziehen, auf die Stimmen der Erkrankten hören. Sie haben uns viel zu sagen".

Ausführliche Informationen zur Geschichte der Deutschen Alzheimer Gesellschaft enthält die Mitgliederzeitschrift "Alzheimer Info", Ausgabe 4/2009.


*


Hintergrundinformationen

Heute leben etwa 1,2 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen in Deutschland. Ungefähr 60% von ihnen leiden an einer Demenz vom Alzheimer-Typ. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 2,6 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband von derzeit 119 regionalen Gesellschaften und Landesverbänden vertritt sie die Interessen von Demenzkranken und ihren Familien.


*


Quelle:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Pressemitteilung vom 30. November 2009
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel. 030/259 37 95-0
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
Internet: www.deutsche-alzheimer.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2009