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LABEL/3194: Glitterhouse-Neuigkeitenbrief - 23.04.12 (glitterhouse)


DER GLITTERHOUSE-NEUIGKEITENBRIEF 23.04.2012



Für Kurzentschlossene: Penelope Houston just added an acoustic show in Berlin for today Monday, at Myxa Cafe, Lenaustr. 22, 12047 Berlin, Germany, with Anton Barbeau, Chris Cacavas and Tom Heyman.

Und hier noch ein paar aktuelle Tourdaten von Penelope Houston:
24.04. Offenbach - Hafen 2
25.04. Miltenberg - Beavers
26.04. Höxter-Albaxen - Tonenburg
27.04. Erfurt - Museumskeller
28.04. Chemnitz - Subway To Peter
29.04. Hamburg - Knust
30.04. Hannover - Café Glocksee
02.05. Kassel - Schlachthof
03.05. Weinheim - Café Central
04.05. Stuttgart - Laboratorium

Und Stag-O-Lee Recording Artists
The Fabulous Penetrators
26.04. Schmallenberg - Lichtwerk
27.04. Dortmund - Subrosa
29.04. Köln - Sonic Ballroom
30.04. Miltenberg - Beavers
31.04. Stuttgart - Goldmark's

Mehr Tourdaten wie immer unter www.glitterhouse.com und im nächsten Newsletter.

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GLITTERHOUSE RECORDS - MAILORDER

Am Freitag konnten wir wegen der Katalog-Deadline keinen Newslettern verschicken, aber das ändert an der Frische dieser Neuerscheinungen so rein gar nichts...


Kevin Ayers - The Harvest Years 1969-1974
5-CD - EUR 23,95

Eigentlich began der britische Exzentriker als Bassist bei Soft Machine, verließ die Jazzer aber recht schnell, um sich seinem ureigenen Singer/Songwriter Sound zu widmen, der durch ein gewisses Südsee-Flair, große Lässigkeit und einer Liebe für Bananen für Furore sorgte. Zwischen '69 und '74 veröffentlichte er fünf Alben - Joy Of A Toy, Shooting At The Moon, Whatevershebringswesing, Bananamour und The Confessions of Dr. Dream And Other Stories (streng genommen schon bei Island erschienen) - die hier mit insgesamt 34 Bonustracks komplett verboxt wurden.


Baby Woodrose - Third Eye Surgery
LP - EUR 14,95
CD - EUR 15,95

Nach einigen "Resteverwertern" endlich wieder Neues der tollen Band. Mit kleinen Veränderungen. Neben gewohntem Mix aus Garage + Acid + Psyche-Rock im bestem '67er-Stil gibt es kraftvolle z.T. fast groovende Deep Psychedelia mit (melodisch) orientalischer Note, ungewöhnlich scharfen und originellen Space Rock wie irrlichternde Space-Psychedelia mit Sitar, zudem Heavy Space Psyche mit Pop-Note kombiniert (!) und eine in anderen Sphären schwebende Soft-Psyche-Pop-Ballade zum Versinken. Und, nicht unbedingt Genre-typisch, trotz einiger etwas längerer Stücke (mit wunderbaren Gitarrenflügen) sind sie stets songorientiert, verfügen über reichlich Melodien. Ohne an klasse Sounds zu sparen. Jede Menge Hall, phasenweise feinster Fuzz. Ein herrlicher Trip, wieder mal! Vinyl im Klappcover. (dvd)


Billy Bragg & Wilco - Mermaid Avenue: The Complete Sessions
3-CD+DVD - EUR 29,95

Zum 100. Geburtstag von Woody Guthrie gibt es nun die von Bragg und Wilco Ende der 90er vertonten Texte der Folklegende in einer Spezialedition. Hier finden sich die beiden originalen Alben, sowie eine 3. CD mit 17 unveröffentlichten Songs aus den Sessions. Oben drauf gibt es die Doku Man In the Sand auf DVD.


Call Me Kat - Where The River Turns Black
LP+CD - EUR 16,95
CD - EUR 15,95

Erste internationale Veröffentlichung der Dänin Katrine Ottosen, ansteckender Alternativ-Pop zwischen luftig leichtem Liebreiz, verspielter Verlockung, berührender Melancholie und mitreisendem, harmoniesüchtigem Lächeln. Katrine's von sanfter Stimme getragene und in sparsam-bunte Arrangements gekleidete, bei allem dezenten Hang zur pluckernden Elektronik verführerisch natürlich schwebenden Songs bilden ein willkommenes Gegengewicht zu der Kunst-Lippigkeit einer Lana Del Rey, auch wenn es die Dänin sehr wohl versteht, auch in deren düsteren Gewässern erfolgreich zu fischen. Die Skandinavierin hält es aber lieber, umspielt von allerlei Kling- und Klangwerk, dezent angerauhten Gitarren, Harmonium, Orgel, Posaune, echtem und elektronischem Schlagzeug, Glockenspiel und jeder Menge rauh-perlendem Rhodes, eher mit ihren skandinavischen Geistesschwestern und serviert verzückende, mal trist-tragische, mal blumig-leuchtende Pop-Kunststücke zwischen Maria Solheim und den Cardigans, gewürzt mit einer Spur Coco Rosie und einem Feen-Hauch Fiona Apple. (cpa)


Chieftains - Voice Of Ages
CD - EUAR 15,95
CD+DVD - EUR 24,95

Ein halbes Jahrhundert Chieftains - eigentlich wollte Paddy Moloney alle Ur- und Ur-Ur-Chieftains zusammentrommeln und zur Geburtstags-Feier eine Album-Länge lang ausschließlich über Toss The Feathers improvisieren, aber die jetzt vorliegende Alternativ-Geburtstags-Platte dürfte gerade unter den treuen Lesern des Glitterhouse-Mailorder-Kataloges auf größten Gefallen stossen. Collaborationen begleiten das Schaffen der irischen Folk-Urgesteine seit Anbeginn, Furcht oder falschen Respekt vor großen Namen aus anderen Bereichen kannten Paddy & Co dabei nie; diesmal aber sind es nicht die Größen aus Rock, Pop & Charts, nicht Sting & Stones, die die herrliche Sammlung aus Traditionals, Reels, Standards und erlesenen Coverversionen zu erfahrungsgetränktem Chieftains-Spiel individuell mit neuem Leben füllen, sondern nahezu ausschließlich persönliche Lieblinge aus dem Alternative Country-, Neo-Folk- und Independent-Pop-Bereich, die uns ans Herz gewachsene Weisen wie Come All Ye Fair And Tender Ladies, Down In The Willow Garden, My Lagan Love, Peggy Gordon oder The Lark In The Clear Air frisch entdecken lassen. Auch wenn sie in den Jigs fingerfertig Gas geben, so spielen die alten Recken in der Begleiterrolle ihre Kunst höchst zurückhaltend aus, lassen ihre Instrumente reif aber ruhig erklingen, um den jeweiligen Gast-Sängern und -Musikern Raum zur individuellen Entfaltung zu lassen; und so entsteht ein natürliches Album-Amalgam, das gleichzeitig den Chieftains-Geist atmet und dennoch von Song zu Song die mitprägende kreative Kraft der kongenialen Partner widerspiegelt. Den tiefsten Eindruck hinterliessen bei mir die Decemberists (Dylan's When The Ship Comes In), Lisas Hannigan (My Lagan Love) und Civil Wars (Lily Love), aber auch die Collaborationen mit Imelda May, Pistol Annies, Carolina Chocolate Drops, Bon Iver, Punch Brothers, Secret Sisters und The Low Anthem stehen dem Geburtags-Album prächtig zu Gesicht. Und in der 11-minütigen mitreissenden musikalischen Huldigung "The Chieftains-Reunion", eingespielt mit den Gründungs-Mitgliedern Micheael Tubridy und Seán Potts kommt man der ursprünglichen Album-Idee dann doch noch nahe. Jahrzehnte übergreifende Vereinigung zweier Wurzel-Welten, großartig gelungen. (cpa)


Grateful Dead - Dark Star
LP - EUR 39,95

Das leider ebenso limitierte wie recht kostspielige Vinyl-Schmuckstück zum Record Store Day bietet eine am 5.4. 1972 im Pariser Olympia mitgeschnittene Langfassung des Konzertklassikers, nahezu 40 Minuten, auf 2 Seiten verteilt, incl. des legendären Schlagwerkduo-Solos. Kommt als höchst limitierte Rhino-Veröffentlichung auf schwerem Vinyl, in geschmackvoll gestaltetem Collectable Art-Cover.


Peter Hammill - Consequences
CD - EUR 15,95

Einen großen Teil des Reizes macht hier aus, wie massiv er an den Vokalarrangements arbeitete, vielschichtig wie sonst nur auf "Singularity" vor 6 Jahren, reichlichst (eigene) Harmony-Vocals, versetzte kunstvolle Mehrstimmigkeit, Chöre (und das erstaunlich oft auch in hohen Lagen!). Mit 1 Ausnahme in jedem Stück! Dazu paßt, daß er komplett auf seine schroffe/aggressive Ader verzichtet. Auch musikalisch (abgesehen von 1,2 kurzen E-Gitarren-Parts)! Es regieren eher ruhige großteils mehr oder weniger balladeske manchmal elegische oder eigentümliche extrem dunkle, beinahe gruftige, 1x fast folkige Töne, sporadisch kurz verdichtet, teils sehr schön melodisch (auf seine ureigene Art, in Bravest Face, z.T. auch Eat My Words, 2 Highlights, gar so "herkömmlich" wie bei ihm nur möglich). Klasse auch das wunderschöne tief melancholische Run Of Luck. Viel (gern klangmalende, sanft sägende, verwehte, geloopte) E-Gitarre, wenig akustische, oft daneben Piano/Orgel, ab und zu spärlichste Percussion. Sogar ungewohnt versöhnlich klingende Phasen kommen vor, selten dezente Avantgarde-Nähe. Überrascht es jemanden, daß ich wie gewohnt sehr angetan bin (wenn auch nicht restlos begeistert)? (dvd)


Gemma Hayes - Let It Break
CD - EUR 14,95
ltd. 2-CD - EUR 19,95

Erfreuliche und nachhaltige 2012er Rückkehr der liebreizend-filigranen Irin, die - der OBS-Veteran mag sich erinnern - schon einmal in unserem Firmen-Garten bleibende Eindrücke hinterlassen konnte. Die ungemein zart-zerbrechliche Wanderin zwischen den alternativen Genre-Welten zelebriert seit vier Alben ihre ganz eigene Musiksprache zwischen Folk, Independent-Rock, 80's Wave und köstlichst-kunstvollem Pop, verzaubert Fans, Rezensenten und Serien-Soundtrack-Compilierer in aller Welt, die beiden ersten Alben sammelten sogar Auszeichnungen, und dennoch tut man gut daran, sich den Besitz eines Gemma-Albums frühzeitig zu sichern, allzu schnell verschwinden die zart-zurückhaltenden Kunstwerke vom häßlichen Tonträgermarkt, auf dem vieles, das nicht laut, schrill, bunt und eckig ist, nicht von Dauer ist. Ihr drittes Album wurde hierzulande erst gar nicht veröffentlicht, daher sollte der Freund des wohlklingenden Sanft Pop, von verträumten Elfen-Piano-Balladen, der filigranen Psyche-Folk-Weisen, der sphärischen Schwebteilchen und der kühlen The Cure-Gitarren-Akkorde, der verführerischen eingängigen Melodien und des reizvollen Kontrastes von rauheren E-Gitarren-Riffs und der weichen, fast gehauchten Frauenstimmen umgehend zugreifen: Er wird nicht enttäuscht werden. Zwischen traumgleich schwebend und euphorisch sprühend, zwischen rauh-mitreissend und zart umspinnend, herzergreifend romantisch und verführerisch versponnen - die 13 neuen Hayes-Hymnen schaffen es, trotz ihrer charmant-zurückhaltenden Art Herz und Hirn aufs Dauerhafteteste zu erobern. Die limitierte Ausgabe bietet als Dreingabe einen Bonus-Tonträger mit den 5 Songs der hierzulande unveröffentlichten Oliver-EP, die Doppel-CD kommt in einer Hardcover-Box und wird begleitet von 8 Kunst-Karten. (cpa)


Warren Haynes Band - Live At The Moody Theater
2-CD+DVD - EUR 16,95

Die zweieinhalbstündige Show aus dem vergangenen Jahr wurde zusätzlich in HD Qualität und mit 5.1 Mix für DVD mitgeschnitten. Die DVD liegt den beiden CDs bei und bietet neben der gesamten Show auch einen Einblick vom Soundcheck und den Proben. Live At The Moody Theater bietet neben den Songs aus dem für den Grammy nominierten Album Man In Motion auch Coverversionen von Songs von Jimi Hendrix (Spanish Castle Magic), Steely Dan (Pretzel Logic) und Sam Cooke (A Change Is Gonna Come). Unterstützt wird Haynes von seiner sensationellen Live-Band, die aus Ron Johnson (Bass), Terence Higgins (Schlagzeug), Nigel Hall (Keyboards), Ron Holloway (Saxophone) und Alecia Chakour (Backing Vocals) besteht. Außerdem sind Ian McLagan von den Faces und die Groove Line Horns mit von der Partie. Digipak.


Holmes - Burning Bridges
LP - EUR 14,95
CD - EUR 13,95

Endlose Ruhe und Frieden atmende, kunstvoll ausgekleidete Alternative-Country-Klanglandschaften, feinstes Folk-Instrumental-Flechtwerk, verletzlich hoher, tief berührender Gesang, amerikanische Wurzeln in bewegend-melancholischen skandinavischen Weiten - das 2012er Vollwerk hält noch mehr, als der immer noch nachhallende Vorgänger versprach. Das köstlich dezent agierende schwedische Sextett kleidete seine Skandamericana-Songs in noch reichere Instrumentalgewänder, füllt die mal finalen Frieden, mal köstliche Tragik, mal mitreissendes Leben atmenden Songs bis hin zu den hymnisch strahlenden, nahezu epischen 8 Minuten des Album krönenden Captain Weakheart in eine berührend-bewegende, reiche, aber nie überfrachtete Melange aus akustischen, elektrischen & Lap Steel-Gitarren, Bass, Schlagwerk, Klavier, Orgel und immer wieder prägendem Akkordeon und versteht es dabei wie kaum eine andere Band, die amerikanisch-alternativen Roots mit skandinavischer Folk-Atmosphäre zu beleben. Gewürzt mit den leisen, vor allem stimmlichen Reminiszenzen an frühes Neil Young- und Nils-Lofgren-Werk, Midnight Choir-wertem Hang zur großen Geste, raumfüllender Lampchop-Edel-Kunst und Constellation-gleichem Hang zu ausgespielten, epischen Weiten entwickelt sich daraus ein Country-Klang-Kosmos zwischen scheu-knarziger Einöd-Kargheit und seligstem Schwelgen, der Hirn und Herz, Seele und Sinn gleichermassen bis an die Grenzen füllt. Schwedo-Americana? Alternative Scantry? Egal, einfach einzigartig. (cpa)


I See Hawks In L.A. - New Kind Of Lonely
CD - EUR 14,75

Cosmic Cowboy Americana, Honky Tonk Psychedelia, Alt.Country Rock, Paisley Hillbilly... - die Beschreibungen variieren, gemeint ist immer dasselbe: die Adaption von zeitlosem Country Rock fürs neue Millennium auf Basis von Pionieren wie Gram Parsons, Flying Burrito Brothers, Buffalo Springfield, New Riders Of The Purple Sage, Dillard & Clark Expedition usw. Besonders im Großraum Los Angeles hat sich dafür eine Szene etabliert, darunter auch I See Hawks In L.A., die in allen Belangen beste und interessanteste Band! Schreibt der gute Thomas Dewers für Blue Rose. Das 6. Album der Hawks ist eine rein akustische Angelegenheit geworden und erinnert mich mit den Harmonyvocals und perfekter Country/Bluegrass-Fusion ganz stark an Gene Clark's Alben mit Doug Dillard oder Peter Rowan's beste Scheiben. Perfekte Backporch-Sommermusik. (rh)


Moonface - With Siinai: Heartbreaking Bravery
LP - EUR 14,95
CD - EUR 14,95

Neues Projekt von Spencer Krug aus Montreal, den man in erster Linie von Wolf Parade kennt. Dieses Nebenprojekt erscheint auf Jagjaguwar (immer ein Gütesiegel) und ist in Kollaboration mit der finnischen Band Siinai entstanden, mit der Wolf Parade 2009 durch Europa tourten. Die spielen einen eher abgehobenen instrumentalen Spacerock, was im Zusammenspiel mit Krug dann deftig-psychedelisch klingt. Dazu dominiert Krugs sonor- bowieeske Stimme, was das Ganze dann doch strukturiert und nicht in allzu postrockistisch-mäandernd geraten lässt. Es beginnt recht episch und melodramatisch in üppigem Breitwandsound, aber schon der zweite Song verbindet ein tonnenschweres Gitarrenriff mit leiernder Farfisa-Orgel, was insgesamt wie früher Bowie mit Drogenrock-Background klingt - nicht schlecht also. Im Weiteren geraten die Songs zunehmend postmodern spacerockig, nicht so plakativ und stadiontauglich wie sagen wir mal Monster Magnet, viel mehr indie-tauglich, etwas lo-fi-verschwurbelt, dafür aber mit umso mehr nach vorne gehendem Drive - ob nun stromgitarrengeneriert oder aus analog-elektronischen Maschinen stammend. Ein ziemlicher Trip, doch doch. (Joe Whirlypop)


Gemma Ray - Island Fire
LP - EUR 15,95
CD - EUR 11,95

Sprudelnde 2012er Wundertüte dieser wahren Wohltat für den Sucher des Einzigartigen! Während sich draußen in den Charts und Werbe-Clips die weiblichen Pop-Clones auf der Suche nach Originalität bis an den Rand der Schmerzgrenze kopieren, pflegt und verfeinert diese wahre Ikone des zeitlosen Pop-Eigensinns ihre aus Jahrzehnten des Stilreichtums gespeiste Musiksprache und ergötzt den Hörer - treuen Verehrer wie im Handumdrehen überwältigten Neuling - mit verführerischen Melodien in einer ebenso delikat wie üppig dargereichten Melange aus vielfältigsten Pop-, Folk-, Country-, Rockabilly- und Rock-Zutaten. Wurzelnd in den goldenen Tagen des Rock'n'Roll, einer Wanda Jackson, der mehrstimmig strahlenden Girl Groups und der croonenden Verlockungen, schillert der Ray-Kosmos durch die Vielfalt der Wohlklänge, die die weich und warm gestimmte Zeremonienmeisterin stets gefühlssicher und mitreissend in Szene zu setzen weiß. Mal wie einst Nancy Sinatra in Country-Cinemascope, mal Neko Case-gleich im düster twangenden Desert wandelnd, mal in luftig-leichtem Bangles-/Go-Go's-Gewand tanzend, in verträumtem Filigran-Feen-Pop schwebend, stimmreich in stilechten 50's Rock'n'Roll-Balladen badend, in Beach Boys-Harmonien schwelgend, im schmeichelnden Chanson France Gall-Charme versprühend oder in Steinmann'schem Breitwand badend - hier bekommt die ganze prächtige Torte, und kriegt doch nicht genug davon. Auch mit wenigen Mitteln weiß sie dabei ihren Songs die passenden Wall Of Sounds zu errichten, und ihre natürlich elegante, schmeichlerisch-verlockende Stimme krönt auch noch den höchsten Wohlklang-Gipfel. Die CD bietet als Boni Ray-Versionen von zwei Sparks-Originalen (kurzzeitig als 7" erwerbbar), dem Vinyl liegt ein Download-Code für die beiden Songs bei.


Amanda Rogers - Hope From The Forgotten Woods CD - EUR 12,95

Nach dem 2011er Pleasants-Paarwerk schenkt uns die Meisterin der elegischen Elfenklänge einen vor Liebreiz sprühenden Alleingang. Um die völlige Kontrolle über ihre Wohlklangweisen zu haben, ersann die aparte Amanda nicht nur die 16 Lieder zwischen Balsam-Ballade, Phantasie-Pop, charmantem Chanson, schillernden Ragtime, lässigem Blues und dezentem Jazz, sie spielte auch sämtliche Instrumente, sang alle Vokal-Parts und zeichnete auch für die glasklare Aufnahme verantwortlich. Neben buntem Keyboard- und Orgelwerk und ganz dezentem Schlagzeug-Einsatz ist es das Klavier, das mal solistisch, mal als prägendes Ensemble-Instrument im instrumentalen Fokus der 16 herrlich melodiösen Piano-Pop-Perlen steht, wobei die Protagonistin ganz nebenbei durch ihr meisterlich vielfarbig-variables Spiel nachhaltig beeindruckt. Ihr gelingt es, die verlockend-ohrengängige Pop-Note einer Sara Bareilles mit dem eigensinnigen Feen-Flügel-Spiel einer Kate Bush und der druckvollen Energie einer Chi Coltrane in einem höchst attraktiven Amalgam zu vereinen. Ihre Lieder gehen durch euphorische Höhen und elegische Tiefen, hauchzart-intime, unterschwellig fiebernde Momente wechseln ab mit mitreißenden Euphorien, stets geprägt und getragen von ungemein liebreizendem Gesang (der ebenso weichen Wunderstimme Cara Dillons vergleichbar), der sowohl solistisch als auch in zwei- bis dreistimmigen Sirenenchören gereicht seine verwirrend-betörende Wirkung auf Kopf und Herz nicht verfehlt. Aparter Alleingang von verführerischer Feinheit. (cpa)


Ufo - The Best Of The Decca Years 1970-1973
2-CD - EUR 14,95

Das rührige Repertoire-Label befand sämtliches Material aus der Decca-Phase der Rock-Band um Phil Mogg mit Recht für gut, und versammelt so sämtliche in dieser Zeit veröffentlichten Aufnahmen zu einer 22-Track-reichen Best Of-Compilation. Der Doppelpack beinhaltet die Alben UFO 1(1970) UFO 2 - Flying (1971) und UFO Live (1972), als Dreingabe gibt's die A- und B-Seiten der Singles Galactic Love/Loving Cup und Give Her The Gun/Sweet Little Thing. Das rundum remasterte Material wird bereichert durch ausführliche Linernotes von Micheal Heatley (Record Collector).


Loudon Wainwright III - Older Than My Old Man Now
CD - EUR 15,95

en extreme persönliches/autobiografisches Werk. Drückt sich auch personell aus: Es gibt bezaubernde Duette mit seinen Töchtern Martha und Lucy sowie Sohn Rufus, ex-Frau Suzzy Roche (1x kommen alle zusammen); und mit Chris Smither (eins der Highlights!), Legende Ramblin Jack Elliott, Chaim Tannenbaum (Kate & Anna McGarrigle). Von großem Kaliber sind auch die Musiker, z.B. Rob Moose (Sufjan Stevens, Arcade Fire), Jazz-Koryphäen wie Erik Friedlander, Steve Elson, Marcus Rojas, John Scofield (ausnahmsweise E-Gitarre); sonst ist alles akustisch, meist schlicht gehalten, sparsam arrangiert, aber bunt (von Gitarren, Bouzouki über Piano, Akkordeon, Harmonica bis Sax, Tuba, Cello) und musikalisch enorm facettenreich. Klassisch-zeitlose bzw. old-fashioned Pop-Balladen, traditioneller Folk (oder Talking) Blues, melancholische (Songwriter-)Folk-Balladen, dazwischen eleganter Multi-Roots-Pop mit einer kleinen Prise Jazz, auch mal ein schneller Ragtime. Oft hohes songwriterisches Niveau, wunderbar melodisch. Und seine Stimme ist eh wie keine andere. (dvd)


Rufus Wainwright - Out Of The Game
2-LP - EUR 24,95
CD - EUR 16,95
ltd. CD+DVD - EUR 21,95

2012er und bereits siebtes Studioalbum des Songwriters mit der prägenden Familiengeschichte und Sängers mit nachhaltig beeindruckender Stimme. Die zwölf neuen Songs entstanden in enger Zusammenarbeit mit Mark Ronson, es soll - laut Rufus - sich um das poppigste Wainwright-Album handeln und - laut Mark - das beste Werk in der Ronson-Karriere sein. Eingehendere Rezension folgt nach eingehender Beschäftigung. Die limitierte Edition bietet eine Bonus-DVD.


Jack White - Blunderbuss
2-LP - EUR 18,95
CD - EUR 14,95

Das erste wirkliche White-Solo-Album (nach den zahlreichen Band-Projekten, kreativen Collaborationen und prächtigen Produktions-Dienstleistungen) schenkt uns die Essenz des Jack - gekonnt zwischen den Stilen springend, seine vielfältigen Talente voll ausspielend, der Rock- und Roots-Geschichte huldigend, all seinen eigenen Entwicklungs-Stationen Besuche abstattend, und in fast zappaesker Regie-Leistung alle Fäden vereinend lässt der gleichermassen als genialer Gitarrist und eigensinniger Sänger glänzende in 13 neuen Songs alle Facetten seines Wirkens leuchten. Was dabei in heftiger White Stripes-Schrittzahl startet nimmt Kurs quer durch die Rock-, Folk- und Country-Geschichte, immer aber aus der White-Sicht gesehen. Dabei glänzt der kreative König sowohl zum ausgelassenen Bar-Piano wie zur singenden Pedal-Steel, sein immer wieder verblüffend Plant-naher Gesang suhlt sich ebenso gekonnt im rauhen Swamp wie im halbakustischen Stones-Rhythm'n'Blues. Die Instrumental-Palette reicht dabei von vollelektrisch überschäumenden Gitarren-Orgien bis hin zu Backporch-entspannter Voll-Akustik, mit allen vorstellbaren (und unvorstellbaren) Zwischenschritten, wobei besonders die dynamischen Duelle zwischen Klavier und Gitarre nachhaltig im Ohr bleiben. Mitmusiker und Weggefährten wie Brooke Wagoner, Fats Kaplin, Bryn Davies, Karen Elson, Jack Lawrence, Carla Azar bereichern das vokale und instrumentale Klang-Bild, letztlich aber ist es der Meister selbst, der als Plant/Page in Personalunion die pralle Vielfalt prägt und immer wieder auch an selige Physical Graffiti-Zeiten erinnert. Das Doppel-Vinyl kommt als Third Man-Import und ist sacklimitiert. (cpa)


Wrinkle Neck Mules - Apprentice To Ghosts
CD - EUR 14,75

Deutlich rockiger und druckvoller, mit mehr elektrischen Gitarren präsentiert sich aus Richmond/Virginia auf ihrem 3. Blue Rose Album. Die Zutaten des Mule-Sounds dürften bekannt sein, die sind ja quasi bei allen Blue Rose Veröffentlichungen die gleichen (was ja zum starken Labelimage beiträgt), nur die Gewichtung ist indivuell verschieden. Die im Info zitierten Meat Puppets, Crazy Horse, Richmond Fontaine, Bottle Rockets, Son Volt, Go To Blazes-Vergleiche lasse ich alle gelten und da ich fast alle diese Bands zu meinen Favoriten zähle, kann ich über Apprentice... eigentlich nur positives sagen, denn trotz offensichtlicher Einflüsse haben die Mules eine eigene Identität. Und bärenstarke Songs, die sie beseelt umgesetzt haben. (rh)


Mit den allerbesten Grüssen aus Beverungen

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2012