Österreich hatte in Hollywood für die Oscar-Sparte Bester ausländischer Film das bereits mit einigen Preisen ausgestattete Drama "Joy" in den Wettbewerb schicken wollen. Doch in Los Angeles hatte man wohl mitgezählt und den Beitrag der Regisseurin Sudabeh Mortezai ausgeschlossen, weil er zu viel englische Sprache enthält. Bedingung ist nämlich, daß die ausländischen Filme höchstens 30 Prozent englische Texte enthalten dürfen. Die Geschichte handelt vom Leben einer nigerianischen Prostituierten in Wien.

Kurioserweise ist in dem Vielvölkerstaat Nigeria Englisch die offizielle Sprache. Demnach hätte das Land auch künftig beim Oscar keine Teilnahmechancen mehr.

Natürlich sind alle Beteiligten enttäuscht, und Österreichs Fachverband für die Film- und Musikindustrie (FAMA) will laut Wiener Zeitung Protest einlegen. FAMA-Geschäftsführer Müller macht sich allerdings kaum Hoffnungen, daß die Mächtigen in Hollywood ihre Meinung noch einmal ändern könnten. Damit ist die Alpenrepublik voraussichtlich Anfang kommenden Jahres bei der Oscarverleihung nicht dabei.

12. November 2019