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KULTUR/8253: Sprache, Kunst und Medium - 08.12.2019 (SB)


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Erfurter Glasstein-Mosaik nach aufwendiger Restaurierung übergeben

Zu DDR-Zeiten erhielten viele Künstler Aufträge für Kunst an Neubauten. Eines der zahlreichen Beispiele ist ein 30 Meter langes und sieben Meter hohes, aus 68.000 verschiedenfarbigen Glassteinen zusammengesetztes Bild, das der Spanier Josep Renau vor über 30 Jahren für ein Eckhaus an Erfurts Moskauer Platz geschaffen hatte.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kunstwerken, die mit dem Abriß der Gebäude aus der Öffentlichkeit trotz Denkmalschutzes verschwanden, wurde das halbrunde Mosaik mit dem Titel "Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik" vor zehn Jahren demontiert, eingelagert und später in vierjähriger aufwendiger Arbeit von einem Team gereinigt und neu verklebt und verfugt. Da das ursprüngliche Kultur- und Freizeitzentrum nicht mehr existiert, weil bezeichnenderweise durch ein schlichtes eingeschossiges Einkaufszentrum ersetzt, wurde auch ein neues Gerüst als Halterung für die 210 Quadratmeter große Arbeit nötig.

Laut Deutschlandfunk Kultur wäre es ohne privates Engagement nicht gelungen, die Mittel aufzubringen. Immerhin verdoppelten sich die Kosten mit 800.000 Euro etwa um das Doppelte. Die Menschen, die in dieser Plattenbauwüste leben, freuen sich offensichtlich aber über die farbenfrohe Wand.

8. Dezember 2019


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