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STERN/113: Zweithellster Stern der Milchstraße entdeckt (idw)


Universität Potsdam - 17.07.2008

Zweithellster Stern der Milchstraße entdeckt


Wissenschaftler der Universität Potsdam haben im Zentrum unserer Galaxis einen Stern mit der Helligkeit von 3,2 Millionen Sonnen entdeckt. Der Pfingstrosennebel-Stern mit der astronomischen Bezeichnung WR 102ka ist damit der zweithellste bisher entdeckte Stern nach Eta Carinae, der so hell leuchtet wie 4,5 Millionen Sonnen. Da es jedoch schwierig ist, die genaue Helligkeit oder Leuchtkraft solcher extrem heißer Sterne festzustellen, könnten beide Kandidaten auch ähnlich stark strahlen. Die Forschungsergebnisse der Potsdamer Astrophysiker werden demnächst in der Fachzeitschrift "Astronomy and Astrophysics" veröffentlicht.

Der Pfingstrosennebel-Stern war auch schon vorher bekannt, aber wegen seiner verborgenen Lage in dem staubreichen Zentralgebiet der Milchstraße wurde seine extreme Leuchtkraft bislang nicht erkannt. Der Infrarot-Spektrograph des Spitzer-Teleskops ermöglichte es jedoch, in das für sichtbares Licht undurchdringliche Gebiet zu blicken.

Der Pfingstrosennebel-Stern liegt 26.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze. Er gehört zu dem Typ von blauen Riesensternen, die Wolf-Rayet-Sterne genannt werden. Sein Durchmesser ist etwa 100 Mal so großen wie der unserer Sonne. Derart massereiche Sterne sind selten und stellen die Astronomen bislang vor ein Rätsel. Theoretisch sollten Sterne mit einer so großen Masse nicht zusammenhalten können und deshalb schon bei ihrer Entstehung in Doppel- oder Mehrfachsterne zerfallen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution156


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Potsdam, Sylvia Prietz, 17.07.2008
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2008