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ORNITHOLOGIE/103: Auerhuhn - Streß durch Wintersport (Der Falke)


Der Falke - Journal für Vogelbeobachter 1/2009

Ornithologie aktuell

Auerhuhn: Stress durch Wintersport


Skifahrer und Schneewanderer bringen Auerhühner in Stresszustände. Nicht nur im Schwarzwald sind Wintersportler eine nicht unerhebliche zusätzliche Belastung, wie sich mit Hilfe von Peilsendern, mit denen 15 Auerhennen und -hähne versehen wurden, herausstellte. Zusätzlichen Aufschluss gaben 400 Kotproben, die auf den Gehalt von Stoffwechselabbauprodukten wie Corticosteroide untersucht wurden. Die Daten dreier Winter belegen, dass sich mit Beginn der Wintersportsaison Verhalten und Physiologie der Vögel verändert. Zwar blieben die Individuen im jeweiligen Aktionsraum, mieden jedoch von Touristen frequentierte Pisten, Loipen und Wanderwege. Gleichzeitig stiegen die Spiegel von Stresshormonen (Corticosteroide) an, deren langfristige Erhöhung Immunsystem, Wachstum, Überleben und Fortpflanzung der betroffenen Individuen beeinträchtigen. Der im Südschwarzwald auf 60 Auerhühner geschätzte Restbestand könnte unter diesen Folgen besonders stark leiden, da der dortige Skitourismus sich insbesondere auf die höchsten schneereichen Lagen mit lichten Wäldern auf sanft geneigten Hängen konzentriert. Gerade diese sind die letzten hochwertigen Auerhuhn-Lebensräume der Region. (wir)

D. Thiel u. a., J. Applied Ecol., 45, 3 Juni 2008,
S. 845-853 (9) (DOI 10.1111/j.1365-26664.2008.01465.x).


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Quelle:
Der Falke - Journal für Vogelbeobachter 1/2009
56. Jahrgang, Januar 2009, S. 4
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Januar 2009