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MELDUNG/092: 500 Atmosphären-Strahlungsforscher tagen vom 6.-10.8. an der Freien Universität Berlin (idw)


Freie Universität Berlin - 03.08.2012

500 Atmosphären-Strahlungsforscher tagen vom 6.-10.8. an der Freien Universität



Veränderungen im Wetter- und Klimageschehen stehen im Mittelpunkt einer Strahlenforschungskonferenz vom 6. bis 10. August an der Freien Universität. Erwartet werden 500 Athmosphären-Strahlungsforscher aus 37 Staaten, die über den solaren und thermischen Strahlentransport in der Erdatmosphäre diskutieren. Das alle vier Jahre unter dem Namen Internationales Strahlungs-Symposium (IRS) organisierte Treffen ist die wichtigste und größte Konferenz ihrer Art. Sie findet zum zweiten Mal nach 1976 in Deutschland statt.

Die große Zahl der Konferenzteilnehmer ist Beleg für die wissenschaftliche Aktualität der Strahlungsforschung: Strahlung spielt die entscheidende Rolle im Wetter- und Klimageschehen und die damit verbundenen Prozesse bestimmen den Strahlungshaushalt der Erde und damit das Klima. Ein besseres Verständnis der atmosphärischen Strahlung und der mit ihnen verbundenen Prozesse - etwa dem Treibhauseffekt - ist unabdingbar, um die gegenwärtigen und künftigen Klimaveränderung zu erfassen und zu messen.

Spezielle Themen des Symposiums sind unter anderem die Grundlagen der Strahlungsphysik und der Modellierung, die Charakterisierung der molekularen und partikulären optischen Größen, die Fernerkundung der Atmosphäre und Erdoberfläche sowie die Strahlungsbilanz und der Strahlungsantrieb. Auf dem Symposium werden auch messtechnische Verfahren und Probleme zur satellitengestützten Fernerkundung der Atmosphäre und des Ozeans vorgestellt und diskutiert. Diese sind eine wichtige Grundlage für die Auswertung aktueller Messungen von Forschungssatelliten und der Vorbereitung neuer notwendiger Satellitenmissionen zur Beobachtung wetter- und klimarelevanter Größen unseres Erdsystems.

"Wir freuen uns, dass Berlin den Zuschlag für das in unserem Fachgebiet wichtigste Symposium bekommen hat - es ist für uns vergleichbar mit den Olympischen Spielen", sagt Prof. Jürgen Fischer vom Institut für Weltraumwissenschaften der Freien Universität Berlin. Die Vergabe nach Berlin sei Beleg dafür, dass die Arbeiten auf dem Gebiet der Atmosphären- und Strahlungsforschung in Deutschland sehr stark auch international wahrgenommen werden.

Das Internationale Strahlungssymposium folgt direkt der ebenfalls alle vier Jahre stattfindenden Internationalen Tagung für Wolken und Niederschlag in Leipzig. "Damit stehen Leipzig und Berlin für zwei Wochen im internationalen Fokus zur eng verbundenen Forschung zu atmosphärischen Wolken- und Strahlungsprozessen", betont Prof. Andreas Macke, Direktor des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung in Leipzig.

Veranstalter der Konferenz in Berlin ist die Internationale Strahlungskommission (IRC), eine Institution der Internationalen Assoziation für Meteorologie und Atmosphärische Wissenschaften (IAMAS). Ziel der IRC ist es, durch die Organisation von Konferenzen, Workshops und Symposien die Strahlenforschung im in der Welt voranzubringen. Die Internationale Strahlungskommission wurde 1896 in Paris gegründet und ist damit einer der ältesten internationalen wissenschaftlichen Organisationen. Die Tagung wird gefördert von der Freien Universität Berlin, vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (IFT), dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT), dem Deutschen Wetterdienst (DWD), der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) sowie von der Europäischen Organisation zur Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT).

Im Internet:
http://irs2012.org/
(Homepage der Tagung)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution9

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Freie Universität Berlin, Carsten Wette, 03.08.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. August 2012