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ASTRO/121: Neue Helmholtz-Nachwuchsgruppe für experimentelle nukleare Astrophysik (idw)


Justus-Liebig-Universität Gießen - 09.06.2010

Neue Helmholtz-Nachwuchsgruppe für experimentelle nukleare Astrophysik

Dr. Iris Dillmann leitet die Forschungsgruppe an der Justus-Liebig-Universität Gießen und am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt - Entstehung schwerer Elemente im Inneren von Sternen


Eine neue Nachwuchsgruppe der Helmholtz-Gemeinschaft ist an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt gestartet. Die Leitung hat die 32-jährige Astrophysikerin Dr. Iris Dillmann. Sie wird an der JLU in ihrem Fachgebiet lehren sowie Experimente an der GSI Darmstadt ausführen. Dr. Dillmann schließt mit ihrer Nachwuchsgruppe LISA ("Lifetime Spectroscopy for Astrophysics") eine Lücke im experimentellen Astrophysik-Programm an der GSI und in Europa und wird in naher Zukunft an FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) erstmals die Möglichkeit haben, Experimente an bisher nicht zugänglichen, extrem neutronenreichen Kernen durchzuführen.

Dr. Dillmann kann mit einem Jahresbudget von 250.000 Euro - je zur Hälfte von der Helmholtz-Gemeinschaft und von der GSI getragen - über fünf Jahre ihre Nachwuchsgruppe aufbauen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entstehung von Elementen schwerer als Eisen im Inneren von Sternen. Für den Großteil dieser Elemente kommen nur Neutroneneinfänge als Produktionsmechanismus in Frage. Diese Einfänge können zu verschiedenen Phasen in Sternen geschehen - entweder auf langsamen Zeitskalen oder in der Endphase eines Sterns in einem sehr schnellen Szenario (r-Prozess). Der r-Prozess kann in wenigen Sekunden Isotope vom Eisen bis zum Uran und Plutonium produzieren. Diese kurzlebigen Isotope wird Dr. Dillmann an der GSI Darmstadt produzieren und auf wichtige astrophysikalische Parameter untersuchen.

Dr. Iris Dillmann, Jahrgang 1978, studierte Chemie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Anschließend wechselte sie in die Physik und wurde an der Universität Basel (Schweiz) promoviert. Es folgten ein einjähriger PostDoc-Aufenthalt am Forschungszentrum Karlsruhe sowie zwei Jahre am Exzellenzcluster "Origin and Structure of the Universe" an der Technischen Universität München.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution217


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Justus-Liebig-Universität Gießen, Caroline Link, 09.06.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2010