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ELEKTROTECHNIK/207: Neuer Schub für Akustoelektronik (idw)


Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden - 07.01.2015

Neuer Schub für Akustoelektronik



Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) hat ein Kompetenzzentrum für akustoelektronische Grundlagen, Technologien und Bauelemente (kurz SAWLab Saxony) gegründet. Es soll die Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet bündeln, den Wissens- und Technologietransfer beflügeln und die internationale Sichtbarkeit dieser Arbeiten verstärken.

Die Akustoelektronik ist ein etabliertes Forschungsgebiet am IFW Dresden. Es beschäftigt sich mit Wechselwirkungen zwischen elektrischen und akustischen Vorgängen in festen Körpern, insbesondere mit der Umwandlung elektrischer Signale in akustische Oberflächenwellen (surface acoustic waves, SAW) und umgekehrt. In der Kommunikationstechnik werden beispielsweise akustoelektronische Bauelemente verwendet, um Frequenzen zu selektieren oder Signale zu verzögern bzw. zu verstärken. Die Anwendungen der SAW-Bauelemente reichen von Frequenzfiltern in Fernsehgeräten und Mobil- bzw. Schnurlostelefonen über Fernbedienungen bis hin zu Datenübertragung, Sensorik, Identifizierungstechnik und Aktorik. Im IFW Dresden wird das gesamte Spektrum, beginnend bei der Erforschung von Wellenphänomenen in Festkörpern und Dünnschichtsystemen bis hin zur Entwicklung von innovativen Bauelementen und industrierelevanten Technologien, bearbeitet.

Das hohe Maß an Interdisziplinarität und die enge Verflechtung von Grundlagen- mit angewandter Forschung und Technologieentwicklung bringen es mit sich, dass die Expertisen in verschiedenen Struktureinheiten des IFW Dresden angesiedelt sind. Mit der Gründung des Kompetenzzentrums SAWLab Saxony sollen diese Forschungsaktivitäten nun gebündelt und für Kooperationspartner stärker sichtbar und nutzbar sein. Im Kompetenzzentrum SAWLab Saxony arbeiten ca. 30 Wissenschaftler und Ingenieure des IFW Dresden eng zusammen. Es wird geleitet von Dr. Siegfried Menzel und Dr. Hagen Schmidt.

Das Kooperationsangebot des SAWLab Saxony richtet sich besonders an innovationsorientierte Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie andere Forschungseinrichtungen in Sachsen, die auf dem Gebiet der Akustoelektronik sowie deren Umfeld tätig sind. Darüber hinaus sind gemeinsam mit der TU Dresden auch Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zu diesem Fachgebiet vorgesehen.

Die Akustoelektronik ist ein Bereich mit hoher Wachstumsdynamik und eine Schlüsseltechnologie der modernen Informationsgesellschaft. Durch die unmittelbare Einbindung der Industriepartner in die Forschung im SAWLab Saxony soll dafür gesorgt werden, dass neue Bauelemente und Applikationen frühzeitig am Markt etabliert werden können. Beispiele dafür sind drahtlose Sensoren für die Temperaturmessung und -überwachung, die unter extremen Umgebungsbedingungen und an rotierenden Baugruppen einsetzbar sind. Auch auf dem Gebiet der "Lab-on-a-Chip-Systeme" finden Bauelemente der Akustoelektronik Anwendung, z.B. um kleinste Flüssigkeitsmengen mit Partikel im Nanometer- bis Mikrometer-Bereich zu transportieren, zu mischen, zu trennen oder zu detektieren.

Weitere Informationen unter:
http://www.sawlab-saxony.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution391

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden,
Dr. Carola Langer, 07.01.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Januar 2015


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