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ENERGIE/1037: Neue Förderperiode für Schwerpunktprogramm - Strom aus Wärme (idw)


Universität Duisburg-Essen - 20.11.2012

Neue Förderperiode des SPP 1386 - Strom aus Wärme



Die zweite Förderperiode für das DFG-Schwerpunktprogramm 1386 ist angelaufen. Hier forschen Wissenschaftler an Materialien, die Temperaturunterschiede in elektrischen Strom umsetzen können. Fünf Mitglieder des Center for Nanointegration (CENIDE) der Universität Duisburg-Essen (UDE) sind erneut beteiligt.

Ziel des Schwerpunktprogramms (SPP) 1386 "Nanostrukturierte Thermoelektrika: Theorie, Modellsysteme und kontrollierte Synthese" ist es, neue thermoelektrische Systeme mit nanostrukturierten Materialien zu entwickeln. Sie sind langfristig wesentlich effizienter als klassische Systeme. Solche Generatoren können Wärmeunterschiede in elektrischen Strom umsetzen und so zu einer nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Als besonders vielversprechend gelten Materialien, die aus nur wenige Nanometer großen Partikeln aufgebaut sind. Denn sie ermöglichen es, zwei im Allgemeinen schlecht vereinbare Eigenschaften miteinander zu kombinieren: Diese Materialien leiten den elektrischen Strom sehr gut, Wärme dagegen nur schlecht. Nur so bleibt der benötigte Temperaturunterschied lange genug bestehen. Bereits jetzt werden thermoelektrische Prototypen zum Beispiel an Industrieschornsteinen oder an Autoauspuffen eingesetzt.

Im SPP 1386 werden nun für weitere drei Jahre 18 Projekte gefördert, an denen bundesweit 36 Arbeitsgruppen beteiligt sind. Fünf dieser Gruppen gehören zum Center for Nanointegration (CENIDE) der Universität Duisburg-Essen. Dr. Gabi Schierning, Prof. Dr. Roland Schmechel, Dr. Hartmut Wiggers und Prof. Dr. Dietrich Wolf sind Leiter des Projekts "Silizium- und Germanium-Nanokomposite" innerhalb des Teilbereichs "Silizium-Germanium-basierte Materialien". Das Team um Wiggers stellt speziell für diese Anwendung zugeschnittene Nanopartikel her, in den Arbeitsgruppen Schierning und Schmechel entstehen aus diesen Partikeln kompaktierte Festkörper für den thermoelektrischen Einsatz. Wolf und seine Mitarbeiter gehen in ihren theoretischen Simulationen dem Elektronen- und Wärmetransport in den Proben näher auf den Grund. Dabei arbeiten die Teams natürlich eng zusammen: Die Ergebnisse aus seinen theoretischen Berechnungen gibt Wolf direkt an die anderen Projektleiter weiter, sodass diese ihre Proben umgehend anpassen und optimieren können.

Prof. Dr. Peter Kratzer ist Leiter des Projektes "Selbstorganisierte Nanokristalle in einer Halbleiter-Matrix". Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Johannes-Kepler-Universität Linz forscht seine Arbeitsgruppe an nanostrukturierten Halbleitern, die durch epitaktisches Wachstum entstehen, vereinfacht gesagt also durch die Entstehung von Kristall auf Kristall. Während die österreichischen Kollegen den praktischen Part übernehmen, analysiert das Team um Kratzer die elektrischen Eigenschaften des Materials in der Theorie.

Insgesamt vier Doktorandenstellen an der UDE werden durch das Schwerpunktprogramm finanziert.

Weitere Informationen:
http://www.spp1386thermoelectrics.de/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution801

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Duisburg-Essen, Katrin Koster, 20.11.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2012