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ENERGIE/1205: Forschungsverbund für Energiesysteme der Zukunft (idw)


Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - 27.06.2014

Forschungsverbund für Energiesysteme der Zukunft


Campus "Future Energy Systems" gegründet
• Rahmenabkommen zwischen Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und Siemens
• Fokus auf Entwicklung nachhaltiger, bezahlbarer und zuverlässiger Energiesysteme
• Siemens investiert zweistelligen Millionen-Euro-Betrag innerhalb von drei Jahren



Siemens richtet im Rahmen der neuen Konzernstrategie seine Forschungsaktivitäten entlang der Innovationsfelder "Elektrifizierung" sowie "Automatisierung und Digitalisierung" neu aus. Ziel ist es, die führende Technologieposition auf diesen Feldern weiter zu stärken. Dazu schließt sich Siemens als erstes Unternehmen mit herausragenden Universitäten und Instituten zu einem Forschungsverbund zusammen, der mit einer neuen ganzheitlichen Herangehensweise die besten Kompetenzen vereinen und umfassende Prozess- und Systeminnovationen ermöglichen soll.

Siemens und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) arbeiten künftig bei der Erforschung nachhaltiger, bezahlbarer und zuverlässiger Energiesysteme zusammen. Innerhalb des Verbundes sollen innovative Systeme entwickelt werden, die auch in einem sich ständig wandelnden Energieumfeld wettbewerbsfähig sind und damit wesentlich zum Erfolg der Energiewende beitragen können.

Gemeinsame Plattform der Forschungskooperation wird der bereits im Dezember 2013 gegründete Forschungsverbund Campus Future Energy Systems (FES) sein. Die Forschungsergebnisse sollen bis zur Marktreife gebracht und dann entweder in das Siemens-Portfolio übernommen oder in Start-up-Firmen ausgegründet werden. Neben nicht-öffentlichen Forschungsthemen soll es dabei auch öffentlich geförderte Projekte und Forschungsaktivitäten mit Leitkunden von Siemens geben - was den Forschungs-Campus sowohl für Unternehmen wie für Universitäten und Institute hoch attraktiv macht. Außerdem sollen in die Forschungsaktivitäten die Helmholtz-Gemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft und weitere nationale Institute und Universitäten sowie internationale Einrichtungen eingebunden werden.

Die Ergebnisse sollen auch in Positionspapieren festgehalten werden, die Empfehlungen für Politik und Gesellschaft zum Thema Energieversorgung und zum Strommarkt aussprechen. Gleichzeitig sind umfangreiche Doktoranden- und Post-Doc-Programme geplant. So soll im Rahmen der Campus-Aktivitäten rund 50 Doktoranden die Möglichkeit zur Promotion geboten werden. Damit leistet der Campus auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Deutschland.

"Siemens und die FAU machen durch die Kooperationsvereinbarung einmal mehr deutlich, dass Wissenschaft und Industrie an den gesellschaftlichen Heraus-forderungen von morgen Hand in Hand arbeiten müssen", sagte Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, Präsident der FAU. "Dass sich ein global führender Industriekonzern in diesem Zukunftsfeld die besten Partner sucht, ist selbstverständlich. Und die FAU hat sich zu einem echten Innovationstreiber in Sachen Energiewende entwickelt - sei es mit der Erforschung neuartiger Möglichkeiten der Energiespeicherung oder der Entwicklung neuer, leistungsfähigerer Solarzellen. Auch die Gründung des Helmholtz-Instituts für Erneuerbare Energien unterstreicht die Spitzenposition der FAU in der Energieforschung. Wir freuen uns, dass die Partnerschaft mit Siemens den Weg vieler Innovationen aus den Laboren in den Alltag der Menschen beschleunigen wird."

"Mit dem Kooperationsabkommen mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg will Siemens die Spitzenforschung für zukünftige Energiesysteme strategisch fördern. Der neue Campus Future Energy Systems bildet hierfür einen herausragenden Verbund von Hochschulen und Instituten im Raum Erlangen-Nürnberg mit der Corporate Technology der Siemens AG", sagte Klaus Helmrich, Technik- und Personalvorstand der Siemens AG. "Damit leistet der neue Campus auf dem Gebiet der Elektrifizierung auch einen wesentlichen Beitrag zur Konzernstrategie von Siemens", fügte er hinzu.

Siemens plant, im Rahmen des Campus innerhalb von drei Jahren einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag zu investieren. Zudem wird Siemens die FAU in die Gruppe der acht Spitzenuniversitäten aufnehmen, mit denen weltweit eine bevorzugte Zusammenarbeit erfolgt. Dazu gehören beispielsweise auch die RWTH Aachen, das MIT (Massachusetts Institute of Technology) in den USA oder die Tsinghua-Universität in China.

Zu den in einem ersten Schritt definierten Forschungsthemen gehören Verfahren der "grünen Synthese" von chemischen Energieträgern auf Basis erneuerbarer Energien, die Plasma-Vergasung von Biomasse, Energiespeicher, Leistungs-elektronik und Stromrichtertechnik, sowie energieeffiziente Antriebe und Generatoren.

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg führt mit dem Exzellenzcluster "Engineering of Advanced Materials" bereits eine bedeutende Forschungseinrichtung und ist Partner des Bavarian Hydrogen Center. Beide beschäftigen sich ebenfalls mit innovativen Technologien für die Energiewende. Als Partner des 2013 gegründeten Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI-ERN) und des Campus Future Energy Systems zusammen mit Siemens schärft die FAU konsequent weiter ihr Profil als Spitzeninstitution der Energieforschung. Nicht zuletzt deshalb hat das Bundesforschungsministerium FAU-Präsident Grüske in den Koordinierungskreis Forschung der "Nationalen Forschungsplattform Energiewende" berufen, der die Forschungsschwerpunkte für die Energiewende an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen zusammenführen soll.

Weitere Partner im bereits bestehenden Campus FES werden künftig neben der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Corporate Technology Research & Technology Center RTC von Siemens auch die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (ELSYS Institut für leistungselektronische Systeme), das Fraunhofer Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB Erlangen), die Helmholtz-Gemeinschaft (mit dem Helmholz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien, dem Karlsruher Institut für Technologie KIT und dem Forschungszentrum Jülich) sowie das Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE) Bayern, das Bavarian Hydrogen Center (BHC) und der Energie Campus Nürnberg (EnCN) sein.


Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), gegründet 1743, ist mit über 38.000 Studierenden, 653 Professuren und rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der größten Universitäten in Deutschland - und eine der erfolgreichsten und forschungsstärksten: So liegt die FAU beispielsweise im aktuellen Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auf Platz 10 und gehört damit in die Liga der deutschen Spitzenuniversitäten. Neben dem Exzellenzcluster "Engineering of Advanced Materials" (EAM) und der im Rahmen der Exzellenzinitiative eingerichteten Graduiertenschule "School of Advanced Optical Technologies" (SAOT) werden an der FAU derzeit über 30 koordinierte Programme von der DFG gefördert. Die Friedrich-Alexander-Universität bietet rund 240 Studiengänge an, darunter fünf Bayerische Elite-Master-Studiengänge und über 32 mit dezidiert internationaler Ausrichtung. Keine andere Universität in Deutschland kann auf ein derart breit gefächertes und interdisziplinäres Studienangebot auf allen Qualifikationsstufen verweisen. Durch über 500 Hochschulpartnerschaften in mehr als 70 Ländern steht den Studierenden der FAU schon während des Studiums die ganze Welt offen.

Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. Der Konzern ist auf den Gebieten Industrie, Energie sowie im Gesundheitssektor tätig und liefert Infrastrukturlösungen, insbesondere für Städte und urbane Ballungsräume. Siemens steht seit mehr als 165 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität. Siemens ist außerdem weltweit einer der größten Anbieter umweltfreundlicher Technologien. Rund 43 Prozent des Konzernumsatzes entfallen auf grüne Produkte und Lösungen. Insgesamt erzielte Siemens im vergangenen Geschäftsjahr, das am 30. September 2013 endete, auf fortgeführter Basis einen Umsatz von 75,9 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von 4,2 Milliarden Euro. Ende September 2013 hatte das Unternehmen auf dieser fortgeführten Basis weltweit rund 362.000 Beschäftigte.

Weitere Informationen im Internet unter:
www.siemens.com.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution18

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,
Blandina Mangelkramer, 27.06.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juli 2014