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ENERGIE/1444: Intelligent auf Windlasten reagieren (idw)


FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH, - 07.12.2016

Intelligent auf Windlasten reagieren


Windenergieanlagen werden immer größer. Damit steigen die Lasten, die auf die Rotorblätter wirken. Bisherige Bauweisen stoßen an ihre Grenzen. Sogenannte Smart Blades reagieren passiv oder mit aktiven Bauteilen auf wechselnde Windbedingungen. Das neue BINE-Projektinfo "Das Klügere gibt nach" (16/2016) stellt drei verschiedene Technologien vor.


Flexible Rotorblätter machen Windenergieanlagen effizienter

Passive Smart Blades können sich bei starkem Wind nicht nur durchbiegen, sondern auch axial verdrehen. Damit verändert sich der Anströmwinkel und dies wirkt automatisch der Laständerung entgegen. Die Untersuchungen der Wissenschaftler zeigten, dass sich flexible, 80 Meter lange Blätter in Sichelform dafür besonders gut eignen. Eine spezielle Anordnung der Fasern im Rotorblattinneren ergänzt diesen Ansatz. Hierbei werden die Faserlagen nicht nur in Längsrichtung gelegt, sondern auch diagonal von der Vorderkante zur Hinterkante des Blattes.

Aktive Smart Blades erreichen den gleichen Effekt mit Hilfe verformbarer Teile oder verstellbarer Klappen. Dazu erklärt Projektleiter Dr. Jan Teßmer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): "Aktive Elemente müssen grundsätzlich intensiver gewartet werden, daher müssen die Mechanismen für Smart Blades robust und wirtschaftlich sein." Ein Beispiel dafür sind sogenannte Hinterkanten-Klappen. Die beweglichen Teile sind steuerbar und regulieren die Lasten an jedem Blatt einzeln und lokal. Integrierte Vorflügel reagieren schnell auf aerodynamische Kräfte bei turbulenten Einströmungen. Die Wissenschaftler testeten diese unter anderem in Versuchen im Windkanal.


© DLR

Die Übersicht zeigt die drei untersuchten Technologien: Passive Smart Blades (Technologie 1), Smart Blades mit aktiven Hinterkanten (Technologie 2) und mit aktivem Vorflügel (Technologie 3).

In einem nächsten Schritt erproben die Forscher die verschiedenen Konzepte in Feldversuchen. Das Forschungsprojekt fand unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt statt.

Das BINE-Projektinfo ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich - unter www.bine.info oder 0228 - 92379-0.


BINE Informationsdienst ist ein Service von FIZ Karlsruhe und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution228

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH,
Rüdiger Mack, 07.12.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2016

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