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ENERGIE/1522: Windenergie - Rotorblätter gegen Regen wappnen (idw)


FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH - 28.11.2017

Windenergie: Rotorblätter gegen Regen wappnen


Tag für Tag kollidieren die Rotorblätter einer Windenergieanlage mit Regentropfen, Hagel oder Sandkörnern. Auf Dauer hinterlässt jeder Aufprall Spuren am Blatt und es beginnt eine Materialerosion. Das BINE-Projektinfo "Regen nagt am Rotorblatt" (14/2017) stellt Forschungsergebnisse zu dieser schleichenden Materialzerstörung vor. Auf einem neuen Teststand werden die grundlegenden Mechanismen für die Erosion erforscht. Ziel ist, Rotorblätter besser zu schützen und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.

Wetter und Fertigungsfehler führen zu Materialerosion

Im Zentrum des Forschungsprojekts standen Design, Konstruktion und Bau des Teststands. Dieser besteht aus einer stahlverstärkten Betonhülle und ist 4,5 m hoch. Oben erzeugt ein Regengenerator Wassertropfen. Die Tropfengröße kann zwischen 1 und 5 mm variieren und die Wassermenge zwischen 6 und 24 l/min. In der Anlage rotiert ein Probenkörper auf einer Trägervorrichtung mit einem Durchmesser von 2,8 m. Die Proben können auf variable Geschwindigkeiten - in der Spitze bis 600 km/h - in einer Kreisbahn beschleunigt werden. Das Wasser wird nach dem Aufprall gesammelt und von den Proben erodiertes Material wird ausgefiltert. Zusätzlich kommen noch verschiedene Mikroskope und Scanner zum Einsatz, um die Schadensbilder exakt zu bestimmen. Auf dem Teststand lassen sich charakteristische Wetter- und Klimabedingungen für Standorte offshore, an der Küste und im Mittelgebirge simulieren.

Regenerosion hat viele Ursachen, wie Regen, Hagel, UV-Licht, Eisansatz und Temperaturschwankungen und ist kein linearer Prozess. Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Bremerhaven betreibt den Teststand und führt die Untersuchungen durch.

Das BINE-Projektinfo ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich - unter www.bine.info oder 0228 - 92379-0.

BINE Informationsdienst ist ein Service von FIZ Karlsruhe und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die im öffentlichen Auftrag weltweit publizierte wissenschaftliche Information zugänglich macht und entsprechende Dienstleistungen zur Verfügung stellt. FIZ Karlsruhe hat die Aufgabe, den nationalen und internationalen Wissenstransfer und die Innovationsförderung zu unterstützen.

Weitere Informationen unter:
http://www.bine.info/en
- BINE Information Service - Energy research for practical applications

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution228

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH,
Rüdiger Mack, 28.11.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2017

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