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ENERGIE/646: Strom aus dem Autoabgas (DLR)


Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) - 19.08.2009

Strom aus dem Autoabgas - BMW-Versuchsfahrzeug wird zum Tag der Luft- und Raumfahrt
am 20. September 2009 beim DLR in Köln gezeigt


Auf den ersten Blick fällt das Auto nicht auf, erst auf den zweiten zeigt sich seine technische Finesse. Das Versuchsfahrzeug von BMW hat es in sich: Es birgt einen thermoelektrischen Generator (TEG). Das Straßenfahrzeug wird das Publikum am Tag der Luft- und Raumfahrt am 20. September 2009 im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln überraschen. Denn es vermag die Wärme des Abgases in elektrischen Strom umzuwandeln. 200 Watt stehen momentan zu Buche. Die Automobilbranche erwartet, mit thermoelektrischen Generatoren künftig den Spritverbrauch um fünf bis sieben Prozent senken zu können.

Thermogeneratoren sind als langlebige und zuverlässige Stromlieferanten für Weltraumsonden bereits bekannt. Materialien und Technologien für die thermoelektrische Energiewandlung sind Forschungsthemen im DLR. Nun zeichnet sich der Einsatz von TEG für die Sekundärenergienutzung im Fahrzeug ab. In Kooperation mit BMW haben DLR-Wissenschaftler aus Stuttgart und Köln den Prototypen eines fahrzeugtauglichen thermoelektrischen Generators entwickelt. Dieser wurde in den Abgasstrang eines Fahrzeugs integriert. Dort wandelt der Generator Abgaswärme in Strom für die Bord-Elektrik um und spart so Treibstoff. Die Arbeiten im DLR umfassen die Materialauswahl und die Herstellung der Halbleiterwerkstoffe, Kontaktierungs- und Verbindungsverfahren, die Simulation am Rechner und den modellbasierten Systemaufbau.

Neue Energiesysteme für Fahrzeuge

Diese Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ordnen sich ein in die DLR-Verkehrsaktivitäten zu neuen Fahrzeugenergiesystemen. Mit der Forschung für bodengebundene Fahrzeuge wird die Mobilität langfristig gesichert, Umwelt und Ressourcen werden geschont. Für diese Ziele wird im DLR auch an einem effizienteren Verkehrsmanagement und elementaren Fragen des Verkehrssystems gearbeitet. Die Wissenschaftler und Ingenieure haben dabei den Straßenverkehr, den Schienenverkehr, das Flughafenmanagement sowie seit kurzem das Seeverkehrsmanagement im Blick. Auch bei der Sicherung der Mobilität von Personen, Gütern und Diensten bei Großereignissen oder im Falle von Katastrophen ist die Kompetenz des DLR gefragt.

Blick hinter die Kulissen

Zum Tag der Luft- und Raumfahrt haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich über diese und weitere Forschungsarbeiten aus erster Hand zu informieren. Am 20. September 2009 zeigen das DLR und seine Partner in Köln-Porz exzellente Forschung aus Luft- und Raumfahrt, Verkehr und Energie. Hightech wird konkret erfahrbar und erlebbar für junge und alte Besucher. Schirmherr ist Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Bei der Veranstaltung in Köln-Porz öffnen von 10 Uhr bis 18 Uhr die Institute des DLR ihre Türen und präsentieren ihre Arbeit für das Wissen von Morgen.

Die Wissenschaftler und Ingenieure zeigen neben dem BMW-Versuchsfahrzeug und Arbeiten für ein effizientes Flughafenmanagement, wie sie für die Gesundheit von Astronauten Vorsorge treffen und ihr Wissen für die Tele- und Reisemedizin anwendbar machen. Sie präsentieren Forschung für die Triebwerke der Zukunft zur Senkung von Lärm- und Schadstoffemissionen und stellen neue Rover für die Planetenerkundung sowie neu entwickelte Hightech-Werkstoffe für Fahrzeuge vor. Die Besucher können sich über aktuelle Weltraum-Missionen wie die Kometen-Mission Rosetta informieren und auch einen Blick in das Kontrollzentrum für das Landegerät Philae werfen. Vielfältige Gelegenheiten zu Sport und Spiel machen das Programm am Tag der Luft- und Raumfahrt für Familien mit Kindern attraktiv. Nicht zuletzt werden Forschungsflugzeuge des DLR und in Zusammenarbeit mit dem Köln Bonn Airport Maschinen der Luftwaffe zu sehen sein. Auch der Airbus A 380 ist angekündigt.

Vollständiger Artikel mit Bildmaterial:
http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-5105/8598_read-19265/


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Quelle:
Pressemitteilung vom 19.08.2009
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Unternehmenskommunikation, Linder Höhe, 51147 Köln
http://www.dlr.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. August 2009