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AGRAR/399: Lebensmittelverschwendung - Ein ganzheitlicher, verbindlicher Plan ist nicht in Sicht


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 20. Februar 2019

Lebensmittelverschwendung: Ein ganzheitlicher, verbindlicher Plan ist nicht in Sicht


Anlässlich der heute im Bundeskabinett beschlossenen Strategie gegen Lebensmittelverschwendung erklärt Renate Künast, Sprecherin für Ernährungspolitik:

In Deutschland werden ca. 313 kg genießbare Nahrungsmittel pro Sekunde weggeworfen und damit 2,6 Millionen Hektar Acker umsonst bewirtschaftet. Obwohl diese Lebensmittelverschwendung massiv Umwelt und Klima schadet, setzt die Bundesministerin wieder einmal nur auf Freiwilligkeit statt auf Regulierung. Das ist ein Armutszeugnis und zeigt, dass ihr die Profite der Landwirtschaft und Lebensmittelkonzerne wichtiger sind als Maßnahmen gegen die Klimakrise und den dramatischen Verlust an Arten.

Wenn Frau Klöckner das von der EU und der UN vorgegebene Ziel, einer 30 Prozent Reduzierung der Lebensmittelverschwendung bis 2025 erreichen will, muss endlich etwas verbindlich passieren. Statt Beschäftigungstherapien in Form von Arbeitsgruppen, brauchen wir klare Ansagen in allen Bereichen der Wertschöpfungskette. Dazu gehören u.a. der Ausstieg aus der Massenproduktion in der Landwirtschaft, damit erst gar nicht ein so hoher Lebensmittelüberschuss anfällt und die Stärkung von regionaler Lebensmittelproduktion und Vermarktungsstrukturen. Außerdem braucht es verbindliche Reduktionsziele für Lebensmittelproduktion und Handel und verlässliche Daten, wo und wie viele Lebensmittel weggeworfen werden. Darüber hinaus sollten große Supermärkte nicht verkaufte, aber noch genießbare Lebensmittel kostenlos zur Verfügung stellen. Zudem muss die Ernährungsbildung an Schulen und Kitas gefördert werden, um Wertschätzung für Lebensmittel zu vermitteln.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. Februar 2019
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2019

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