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BILDUNG/684: Deutschlandstipendium - Luftschlösser lösen keine Bildungsblockaden


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 18. Juli 2012

Deutschlandstipendium: Luftschlösser lösen keine Bildungsblockaden



Zur heutigen Pressekonferenz von Bildungsministerin Schavan zum Deutschlandstipendium erklärt Kai Gehring, Sprecher für Hochschulpolitik:

Was Ministerin Schavan als Kern einer "neuen Stipendienkultur" ankündigte, erweist sich als bloßes Luftschloss. Unsichere Kurzzeit-Stipendien, die von Studienort, Studienfach und lokaler Stifterbereitschaft abhängen, gehen am Bedarf der Studierenden vorbei. Schwarz-gelbe Stipendien sind ungeeignet, blockierte Hochschulzugänge zu öffnen. Nur 0,25 Prozent der Studierenden erhalten ein Deutschlandstipendium. Damit bleibt die Bundesregierung weit hinter ihrer angepeilten Geförderten-Quote von acht Prozent zurück.

Wer tatsächlich Bildungsaufstieg fördern will, muss mehr Mittel ins BAföG investieren. Das BAföG gewährt einen Rechtsanspruch auf Förderung, der unabhängig von der Bereitschaft der lokalen Wirtschaft besteht und der bei Umzug erhalten bleibt. So können die Bildungsgerechtigkeit gesteigert und der Fachkräftemangel bekämpft werden. Statt kurzsichtiger Programme braucht die Studienfinanzierung eine verlässliche Basis, wie sie das grüne Zwei-Säulen-Modell und die bewährten Begabtenförderungswerke vorsehen.

Zu den offensichtlichen Defiziten des Deutschlandstipendiums werden wir in Kürze eine Kleine Anfrage einreichen.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. Juli 2012, Nr. 0644/12
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juli 2012