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EUROPA/1204: Bürokratische Neuregelung für "Made in Germany" gehören in den Aktenschredder


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 16. Januar 2012

Bürokratische Neuregelung für "Made in Germany" gehören in den Aktenschredder


Zu Presseberichten über in der EU-Kommission geplante Änderungen beim Label "Made in Germany" erklärt Kerstin Andreae, wirtschaftspolitische Sprecherin:

Die EU-Kommission sollte die geplante Verschärfung der Anforderungen für "Made in Germany" zu den Akten legen. Geplant ist, dass Unternehmen künftig genau auflisten, wo ihre Vorprodukte und Komponenten gefertigt wurden und welchen Anteil an der Wertschöpfung diese haben. Das ist nicht praktikabel und schadet besonders kleinen und mittleren Unternehmen. Denn für sie ist "Made in Germany" ein wichtiger und viel genutzter Türöffner auf internationalen Märkten. Sie müssten daher erheblichen bürokratischen Mehraufwand schultern.

Die Kommissions-Pläne zeichnen ein überholtes Bild der internationalen Arbeitsteilung entlang des Wertes von Warenbestandteilen. "Made in Germany" steht heute für die Fähigkeit, globale Fertigungsprozesse zu steuern und deren Qualität und Zuverlässigkeit zu sichern. Das sind auch die relevanten Kriterien für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Eine Verschärfung des Labels entlang des Wertes von Warenbestandteilen ignoriert diesen Zusammenhang. Die Kommissionspläne sind deshalb auch ungeeignet, eine besser wirtschaftliche Integration in Europa voranzubringen.

Wir fordern die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass das bewährte und einfache Kriterium des letzten Be- und Verarbeitungsortes erhalten bleibt. Im Sinne einer Vertiefung des Binnenmarktes sollte überlegt werden "Made in Germany" mittelfristig zu "Made in Europe" auszubauen. Damit auch "Made in Europe" für Innovation und gute Qualität steht, muss es Unternehmen und Politik gelingen, daraus ein Markenzeichen für hohe ökologische Standards und maximale Ressourceneffizienz zu machen.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN


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Quelle:
Pressemitteilung vom 16. Januar 2012, Nr. 0024
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Januar 2012