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EUROPA/1243: ILO bestätigt - Fünf vor zwölf bei Jugendarbeitslosigkeit in EU


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 22. Mai 2012

ILO bestätigt: Fünf vor zwölf bei Jugendarbeitslosigkeit in EU



Zur Kritik der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO: "Global Employment Trends for Youth 2012") an der hohen Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union, erklärt Lisa Paus, Mitglied des EU-Ausschusses und Obfrau im Finanzausschuss:

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) warnt Angela Merkel und die anderen europäischen Staats- und Regierungschefs rechtzeitig vor dem informellen Europäischen Rat morgen Abend: Ohne sozial-ökologisches Investitionsprogramm droht in vielen EU-Staaten eine verlorene Generation, die mit dem Gefühl von "sozialer Ausgrenzung, Nutzlosigkeit und Nichtstun" groß würde. Schon der letzte ILO-Bericht forderte einen "dramatischen Politikwechsel", um die katastrophale Arbeitsmarktlage in vielen Staaten der EU vor 2016 zum besseren zu wenden.

Die EU-Kommission zählt mehr als 5,5 Millionen junge Menschen als arbeitssuchend in der Union. 7,25 Millionen Euro aus EU-Mitteln zu investieren, um 6500 von ihnen durch Arbeitsvermittlung und z. B. die Förderung von Sprachkursen zu einem Arbeitsplatz verhelfen, ist sehr gut. Die Entscheidungsträger der EU dürfen sich aber nicht hinter Mini-Programmen für 0,1 Prozent der Betroffenen verstecken, sondern müssen mit einem sozial-ökologischen Investitionsprogramm zu einem Ende der Rezession beitragen.

Angela Merkel täte gut daran, auf Horst Seehofers Kritik nicht nur im Fall Röttgen zu hören, sondern auch in Bezug auf seine Kritik an der Rückstoßwirkung zu einseitiger Haushaltskürzungen. Seehofer hatte sich in der ZDF-Interviewverlängerung unsere Forderung zu eigen gemacht, dass Kürzungen alleine kein Ende der Rezession in der EU bringen können.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 22. Mai 2012, Nr. 0464/12
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Mai 2012