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FINANZEN/1243: Ziel nicht erreicht - Die Förderung der Honorarberatung bleibt auf halbem Wege stecken


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 19. Dezember 2012

Ziel nicht erreicht: Die Förderung der Honorarberatung bleibt auf halbem Wege stecken



Zum heute im Kabinett verabschiedeten Gesetzesentwurf zur Förderung und Regulierung der Honorarberatung erklärt Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherpolitik:

Der Kabinettsbeschluss ist nicht geeignet, provisionsgesteuerte Falschberatung zu beenden. Die schwarz-gelbe Halbherzigkeit und das unsystematische Vorgehen beim finanziellen Verbraucherschutz zeigen sich auch in diesem Gesetzesentwurf. Es ist nicht sachgerecht, die Finanzprodukte zu begrenzen, die unter das Wertpapiergesetz fallen. Ebenso wenig sachgerecht sind die unterschiedlichen Regulierungsregime, nach denen Honorarberater in Banken durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und freie Berater durch die Gewerbeaufsicht kontrolliert werden.

Dies steht einer ganzheitlichen Anlageberatung im Wege und konterkariert das Ziel, die Honorarberatung als echte Alternative zum provisionsgetrieben Vertrieb zu etablieren. Wieder einmal schaffen Schäuble und Aigner keinen einheitlichen Verbraucherschutz bei allen Produkte und Vertriebswegen, sondern nehmen eine künstliche Trennung nach Produkten und Vertriebsformen vor, was die Verbraucher verunsichert und Schlupflöcher für unseriöse Anbieter lässt. Wir fordern klare Regeln für Honorarberater, damit Mischsysteme verhindert werden, und wir wollen eine einheitliche Regulierung aller Produkte und aller Vertriebswege durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Damit die Honorarberatung eine echte Chance auf dem deutschen Markt hat, muss der provisionsgetriebene Vertrieb härter reguliert werden. Dazu gehören die Offenlegung aller Provisionen in Euro und Cent in standardisierter Form vor Vertragsabschluss, eine Deckelung von Provisionen und das Verbot von Kick-Backs.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. Dezember 2012, Nr. 1124/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Dezember 2012