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GESUNDHEIT/938: Wertschätzung und Anerkennung für Pflegende


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 11. Mai 2016

Wertschätzung und Anerkennung für Pflegende


Zum Internationalen Tag der Pflegenden erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:

Tagtäglich werden 2,6 Millionen pflegebedürftige Menschen von professionellen Pflegekräften und pflegenden Angehörigen umsorgt. Doch noch immer erhält ihre Tätigkeit zu wenig Anerkennung und Wertschätzung. Das gilt für diejenigen, die im ambulanten Dienst viele Kilometer fahren, um eine Familie mit einem körperbehinderten Kind zu unterstützen. Und auch diejenigen, die im Pflegeheim mit an Demenz erkrankten Menschen den Alltag gestalten. Aber auch für die pflegende Angehörigen, deren Einsatz oft an die Grenze des Machbaren und der eigene Kraft geht. Ihnen gebührt unser Wertschätzung und Anerkennung für das Geleistete.

Aber dabei darf es nicht bleiben. Wir stehen in den nächsten Jahren vor einer bisher nie dagewesenen Herausforderung. Unsere Gesellschaft wird immer älter, damit steigt der Pflegebedarf während die Pflegefachkräfte aufgrund der abnehmenden Bevölkerungszahl immer weniger werden. Deshalb müssen wir die Pflege mitten in die Gesellschaft holen, in das Quartier, in die Nachbarschaft. Die Kommunen müssen dazu befähigt werden, eine gute und unterstützende Infrastruktur aufzubauen. In den stationären Einrichtungen braucht es eine Personalbemessung, damit endlich klar und messbar ist, wie viele Patientinnen und Patienten eine Fachkraft zu betreuen hat und wann eine Überforderung eintritt.

Wir müssen die pflegenden Angehörigen durch Pflege-Auszeiten entlasten. Mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen werden zu Hause betreut. Damit sind die Angehörigen und die Nachbarschaft der größte Pflegedienst Deutschlands. Pflege darf nicht zum Karrierestopp, zum Ausstieg aus dem Beruf, zu sozialer Vereinsamung und Altersarmut führen. Wir brauchen Angebote, die die Angehörigen bei der Pflege wirklich entlasten: Pflegebedingte Einkommensausfälle müssen angemessen kompensiert werden.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Mai 2016
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2016

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