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WIRTSCHAFT/2312: Grüne Energie für Ressourceneffizienz auch beim Tourismus


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 27. September 2012

Grüne Energie für Ressourceneffizienz auch beim Tourismus



Anlässlich des Welttourismustages am 27. September unter dem Motto "Tourismus und nachhaltige Energie" erklärt Markus Tressel, Sprecher für Tourismuspolitik:

Die Branche ist auf eine intakte Umwelt angewiesen. Mit erneuerbaren Energien versorgte Tourismusunternehmen sollten daher heute nicht Rarität, sondern Regelmäßigkeit sein. Damit lässt sich sogar schon Geld verdienen. Doch es heißt, nicht nur sich unabhängig von schwankenden Ölpreisen zu machen, sondern vor allem Energie zu sparen. Das wiederum spart Geld und verbessert die Bilanz der Unternehmen. Dafür müssen aber auch die Rahmenbedingungen stimmen. Und die sind nicht so einfach.

Die Eigenkapitalquote vieler Hoteliers ist gering. Sie liegt laut Tourismus Sparkassenbarometer 2011 bei durchschnittlich 2,8 Prozent und damit deutlich unter Vergleichswerten, wie dem Dienstleistungssektor mit 19,1 Prozent. Die Kreditwürdigkeit ist damit häufig nicht gegeben. Nötige Investitionen, wie beispielsweise in energetische Sanierung, die Ökologie und Ökonomie vereinen, können nicht getätigt werden.

Wir brauchen die KfW, die die Hausbanken von einem Stück weit Risiko befreit. Und wir brauchen tourismusspezifisches Know-how bei den Banken. Neben geringer Eigenkapitalquote kommen noch starke Umsatzschwankungen im Saisongeschäft hinzu. Nicht nur bei Banken fehlt allerdings das Know-how, sondern auch bei der Bundesregierung. Sie hat überhaupt kein Konzept. Im Gegenteil: Sie glaubt weiter, eine Mehrwertsteuersenkung für Übernachtungen sei das Allheilmittel.

Dass ein Konzept dringend geboten ist, zeigt auch eine Studie des Deutschen Landkreistages. Rund Dreiviertel der deutschen Landkreise beklagen einen Investitionsstau im Tourismus. Dieser betrifft zum großen Teil die Beherbergung (78,6 Prozent) und die Gastronomie (60,4 Prozent). Die öffentliche Infrastruktur schneidet dabei vergleichsweise gut ab. Hier sehen die Landkreise in "nur" 37,7 Prozent der Fälle einen Investitionsstau.

Mehr dazu unter
http://www.markus-tressel.de/10-punkte-papier.html

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 27. September 2012, Nr. 0832/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. September 2012