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AGRAR/250: Debatte über Tierhaltung darf nicht in Schmähungen abgleiten


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 9. Februar 2015

Debatte über Tierhaltung darf nicht in Schmähungen abgleiten

Animal Peace hat Grenzen klar überschritten


Ein 61-jähriger Landwirt aus Nümbrecht ist vor kurzem von einem Bullen getötet worden. In sarkastischem Ton hat der Tierrechtsverein Animal Peace e.V. den Tod des Mannes begrüßt. Dazu erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Gitta Connemann:

"Bei allen Meinungsunterschieden darf die Diskussion über artgerechte Tierhaltung in der Landwirtschaft nicht in eine pauschale Schmähung von Landwirten oder gar in der Herabwürdigung von Toten abgleiten. Wir fordern alle Tierschutzverbände und -vereine auf, die Debatten sachlich zu führen. Die Demokratie lebt von der Auseinandersetzung mit Argumenten und nicht von der Verächtlichmachung eines ganzen Berufsstandes oder einzelner Personen. Wer die Würde von Menschen nicht achtet, stellt sich außerhalb des demokratischen Konsenses.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion beobachtet seit einiger Zeit mit Sorge, dass der Ton in der Auseinandersetzung über artgerechte Tierhaltung in der Landwirtschaft von Seiten einiger Tierschutzvereine immer aggressiver geworden ist. Trauriger Höhepunkt ist nun die Stellungnahme des Tierschutzvereins Animal Peace e.V. zum tragischen Tod eines Bauern in der Nähe von Köln im Januar.

Animal Peace hat darin die ethischen oder rechtlichen Grenzen klar überschritten, in denen Diskussionen in einer Demokratie geführt werden dürfen. Wir sind dankbar, dass sich andere Tierschutzorganisationen, wie zum Beispiel der Deutsche Tierschutzbund, von Animal Peace distanziert haben. Die Schmähung aller Bauern ist nicht hinnehmbar und erst recht nicht die von Verstorbenen. Das Vorgehen von Animal Peace hat mit verantwortungsvollem Tierschutz nichts zu tun. Deswegen muss es im Interesse aller seriösen Tierschutzorganisationen sein, alle Bündnisse mit Animal Peace aufzulösen. Wir fordern die Organisationen auf, diesen Schritt unverzüglich zu gehen.

Neben der Untersuchung der Strafbarkeit der Verantwortlichen von Animal Peace muss auch die Gemeinnützigkeit des Vereins auf den Prüfstand. Es ist zu fragen, ob ein Verein, der Menschen noch im Tode schmäht, weiterhin steuerbegünstigt Spenden sammeln darf.

Im Namen unserer Fraktion möchten wir der Familie des verstorbenen Landwirts unser tiefempfundenes Beileid und Mitgefühl aussprechen. Es ist eine Tragödie, durch ein solches entsetzliches Unglück den Ehemann und Vater viel zu früh zu verlieren."

Hintergrund:
Mitte Januar veröffentlichte die Tierrechtsorganisation Animal Peace folgende Erklärung auf ihrer Internetseite: "Rinder-Mann, geh? du voran: Wieder ist ein Held aus unserer Mitte aufgestanden. Ein dreijähriger Bulle hat nahe Köln seinen Sklavenhalter angegriffen und tödlich verletzt. Der 61-jährige Landwirt wollte eine Schiebetür im Stall reparieren. Als am Abend der Sohn den Stall betrat, um die Kühe zu melken, entdeckte er die Leiche seines Vaters. Wir verneigen uns vor dem Held der Freiheit. Mögen ihm viele weitere Rinder in den Aufstand der Geknechteten folgen." Die Kreisbauernschaft Oberbergischer Kreis hat mittlerweile Strafanzeige gegen die Verantwortlichen von Animal Peace gestellt. Animal Peace nannte dieses Vorgehen "eine bauernschlaue Hetzkampagne von Hasspredigern."

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Quelle:
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Februar 2015

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