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INNEN/2959: Rekonstruktion zerrissener Stasiakten geht weiter


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 14. November 2014

Rekonstruktion zerrissener Stasiakten geht weiter

Gelder für weitere Entwicklung weltweit einzigartiger Technologie bereitgestellt



Der Haushaltsausschusses hat in seinem Etat 2015 die notwendigen Mittel für die Fortsetzung der virtuellen Rekonstruktion von teilvernichteten Stasi-Akten zur Verfügung gestellt. Dazu erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marco Wanderwitz, und der zuständige Berichterstatter Philipp Lengsfeld:

"Wir begrüßen, dass der Haushaltsausschuss die notwendigen Mittel für die Fortsetzung des Projektes virtuelle Rekonstruktion von teilvernichteten Stasi-Akten im Jahr 2015 bereit gestellt hat.

Die sogenannte Schnipselmaschine ist eine weltweit einzigartige Spitzentechnologie. Das Berliner Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) hat erfolgreich eine Software und einen Pilotscanner entwickelt, womit zerrissene Akten gescannt und danach virtuell zusammengesetzt werden können. Für die Entwicklung des sogenannten ePuzzlers wurde das IPK im Dezember 2013 mit dem Europäischen Innovationspreis ausgezeichnet. Fraunhofer erhält nun die für 2015 erforderlichen zwei Millionen Euro für die jetzt noch notwendige Entwicklung einer automatisierten Scananlage. Der Großscanner wird in den kommenden drei Jahren entwickelt.

Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls bekennen wir uns dazu, dass die Erforschung der zerrissenen Stasi-Akten weitergehen muss. Diese Arbeit hat nicht nur in Deutschland, sondern weltweit erhebliches Interesse hervorgerufen. Die Pilotphase hat bereits das Potential dieser Technologie aufgezeigt, die mit der Entwicklung eines automatischen Großscanners nun zur technologischen Reife geführt werden soll."

Hintergrund:
Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR zerrissen im Herbst 1989 etwa 40 Millionen Seiten an Stasi-Akten. Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR verwahrt seit Gründung der Behörde einen großen Bestand solcher "vorvernichteter" Stasi-Unterlagen, deren Rekonstruktion bisher nur in geringem Umfang möglich war. In über 15.000 Säcken lagern mit hoher Wahrscheinlichkeit noch brisante Informationen gerade aus den letzten Jahren der ehemaligen DDR, insbesondere auch über die "West-Arbeit" der ehemaligen Staatssicherheit.

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2014