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SOZIALES/1917: Zur wachsenden Anzahl an geschlossenen Unterbringungen von Kindern und Jugendlichen


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 6. September 2018

Wachsende Anzahl an geschlossenen Unterbringungen von Kindern und Jugendlichen ist beunruhigend

Ursachen müssen verstanden werden


Laut Medienberichten hat die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion mitgeteilt, dass die Anzahl an geschlossenen Unterbringungen von Kindern und Jugendlichen deutlich gestiegen ist. Hierzu erklärt der kinder- und jugendpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marcus Weinberg:

"Die geschlossene Unterbringung von Kindern und Jugendlichen darf nur die allerletzte Wahl sein. Der Anstieg der geschlossenen Unterbringungen ist daher erschreckend.

Unbestritten ist, dass es keine einfachen Antworten darauf gibt, wie manchen Kindern und Jugendlichen, insbesondere den sogenannten Systemsprengern, am besten geholfen werden kann. Den sogenannten Hilfen zur Erziehung mangelt es jedenfalls bei ca. 12,6 Milliarden Euro im Jahr 2016 nicht an Geld. Obwohl die Ausgaben jedes Jahr erheblich ansteigen, gibt es offensichtlich für immer mehr Kinder und Jugendliche keine bessere Antwort als die geschlossene Unterbringung. Warum das so ist, muss seriös erforscht werden.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzt sich dafür ein, dass die Forschung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und Familiengerichtsbarkeit ausgebaut und die Qualifizierung aller Akteure, insbesondere der Familienrichter, Gutachter, Verfahrensbeistände, Jugendamtsmitarbeiter, vorangetrieben wird. Außerdem brauchen die Entscheider Zeit, sich mit dem Einzelfall intensiv zu beschäftigen, um eine passende und wirksame Hilfe zu finden. Die Fallzahlen in Jugendämtern und in Familiengerichten müssen daher dringend reduziert werden. Wichtig ist, dass das Wohl und die Würde eines jeden Kindes und Jugendlichen in der geschlossenen Unterbringung gewahrt wird. Um dies sicherzustellen, werden wir im Rahmen einer Reform der Kinder- und Jugendhilfe auch die Heimaufsicht verbessern."

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. September 2018

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